schaft-gehen auch unter den dinsten so wohl fronen befunden wird (§ 398, 470), welches iedoch hie- her nicht gehöret, anerwogen die rede vom post- wesen und demjenigen, was mit selbigem einige ähnlichkeit hat, ist.
§ 2166
was ein bo- te ist?
Die Reichssazungen sprechen ebenfalls vom boten-wesen. Ein solcher bote heiset, der auf seine kosten brife und packereien, auch personen mit oberkeitlicher vergünstigung gegen eine gewisse fracht fortschaffet.
§ 2167
deren gat- tungen,
Die boten sind entweder reitende, oder farende, oder gehende, z. e. von Nürnberg gehet die woche einmal über Jena ein reitender bote gen Leipzig. Auf der botenstraße von Jena bis Nürnberg sind nur zwo abwechselungen.
§ 2168
und eintei- lungen.
Die boten bleiben entweder im lande, oder ge- hen ausser landes, z. e. ein bote zihet aus Nürn- berg gen Wien, einer nach Hamburg, einer nach Breslau, einer gen Salzburg, einer gen Stutt- gart etc. Die Leuthäuserische kutsche aus Jena färet nebst einem frachtwagen zur bestimmten zeit gen Nürnberg, trift zur gesetzten zeit wieder ein, und färet von Jena auf Leipzig. Die stadt Cöln hat der boten halber irrungen mit dem Reichs- post-amte gehabt. Die geschichte ires boten-we- sens von 1578 an, und wie sie auf Andorf, Ham- burg Frankfurt auch gen Brabant, Holl- und Seeland etc. allerlei brife mit pferde und manne umzuwechseln, auch die boten-hörner zu tragen befuget wären, erzälen KönigsSelecta iuris pu- blici t. XVIIII s. 230 fgg. Im Kur-Sächsischen Kur-Brandenburgischen, auch in Schlesien
finden
LV haubtſtuͤck
ſchaft-gehen auch unter den dinſten ſo wohl fronen befunden wird (§ 398, 470), welches iedoch hie- her nicht gehoͤret, anerwogen die rede vom poſt- weſen und demjenigen, was mit ſelbigem einige aͤhnlichkeit hat, iſt.
§ 2166
was ein bo- te iſt?
Die Reichsſazungen ſprechen ebenfalls vom boten-weſen. Ein ſolcher bote heiſet, der auf ſeine koſten brife und packereien, auch perſonen mit oberkeitlicher verguͤnſtigung gegen eine gewiſſe fracht fortſchaffet.
§ 2167
deren gat- tungen,
Die boten ſind entweder reitende, oder farende, oder gehende, z. e. von Nuͤrnberg gehet die woche einmal uͤber Jena ein reitender bote gen Leipzig. Auf der botenſtraße von Jena bis Nuͤrnberg ſind nur zwo abwechſelungen.
§ 2168
und eintei- lungen.
Die boten bleiben entweder im lande, oder ge- hen auſſer landes, z. e. ein bote zihet aus Nuͤrn- berg gen Wien, einer nach Hamburg, einer nach Breslau, einer gen Salzburg, einer gen Stutt- gart ꝛc. Die Leuthaͤuſeriſche kutſche aus Jena faͤret nebſt einem frachtwagen zur beſtimmten zeit gen Nuͤrnberg, trift zur geſetzten zeit wieder ein, und faͤret von Jena auf Leipzig. Die ſtadt Coͤln hat der boten halber irrungen mit dem Reichs- poſt-amte gehabt. Die geſchichte ires boten-we- ſens von 1578 an, und wie ſie auf Andorf, Ham- burg Frankfurt auch gen Brabant, Holl- und Seeland ꝛc. allerlei brife mit pferde und manne umzuwechſeln, auch die boten-hoͤrner zu tragen befuget waͤren, erzaͤlen KoͤnigsSelecta iuris pu- blici t. XVIIII ſ. 230 fgg. Im Kur-Saͤchſiſchen Kur-Brandenburgiſchen, auch in Schleſien
finden
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0884"n="872"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">LV</hi> haubtſtuͤck</hi></fw><lb/>ſchaft-gehen auch unter den dinſten ſo wohl fronen<lb/>
befunden wird (§ 398, 470), welches iedoch hie-<lb/>
her nicht gehoͤret, anerwogen die rede vom poſt-<lb/>
weſen und demjenigen, was mit ſelbigem einige<lb/>
aͤhnlichkeit hat, iſt.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2166</head><lb/><noteplace="left">was ein bo-<lb/>
te iſt?</note><p>Die Reichsſazungen ſprechen ebenfalls vom<lb/>
boten-weſen. Ein ſolcher bote heiſet, der auf<lb/>ſeine koſten brife und packereien, auch perſonen<lb/>
mit oberkeitlicher verguͤnſtigung gegen eine gewiſſe<lb/>
fracht fortſchaffet.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2167</head><lb/><noteplace="left">deren gat-<lb/>
tungen,</note><p>Die boten ſind entweder reitende, oder farende,<lb/>
oder gehende, z. e. von Nuͤrnberg gehet die woche<lb/>
einmal uͤber Jena ein reitender bote gen Leipzig.<lb/>
Auf der botenſtraße von Jena bis Nuͤrnberg ſind<lb/>
nur zwo abwechſelungen.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 2168</head><lb/><noteplace="left">und eintei-<lb/>
lungen.</note><p>Die boten bleiben entweder im lande, oder ge-<lb/>
hen auſſer landes, z. e. ein bote zihet aus Nuͤrn-<lb/>
berg gen Wien, einer nach Hamburg, einer nach<lb/>
Breslau, einer gen Salzburg, einer gen Stutt-<lb/>
gart ꝛc. Die Leuthaͤuſeriſche kutſche aus Jena<lb/>
faͤret nebſt einem frachtwagen zur beſtimmten zeit<lb/>
gen Nuͤrnberg, trift zur geſetzten zeit wieder ein,<lb/>
und faͤret von Jena auf Leipzig. Die ſtadt Coͤln<lb/>
hat der boten halber irrungen mit dem Reichs-<lb/>
poſt-amte gehabt. Die geſchichte ires boten-we-<lb/>ſens von 1578 an, und wie ſie auf Andorf, Ham-<lb/>
burg Frankfurt auch gen Brabant, Holl- und<lb/>
Seeland ꝛc. allerlei brife mit pferde und manne<lb/>
umzuwechſeln, auch die boten-hoͤrner zu tragen<lb/>
befuget waͤren, erzaͤlen <hirendition="#fr">Koͤnigs</hi><hirendition="#aq">Selecta iuris pu-<lb/>
blici</hi> t. <hirendition="#aq">XVIIII</hi>ſ. 230 fgg. Im Kur-Saͤchſiſchen<lb/>
Kur-Brandenburgiſchen, auch in Schleſien<lb/><fwplace="bottom"type="catch">finden</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[872/0884]
LV haubtſtuͤck
ſchaft-gehen auch unter den dinſten ſo wohl fronen
befunden wird (§ 398, 470), welches iedoch hie-
her nicht gehoͤret, anerwogen die rede vom poſt-
weſen und demjenigen, was mit ſelbigem einige
aͤhnlichkeit hat, iſt.
§ 2166
Die Reichsſazungen ſprechen ebenfalls vom
boten-weſen. Ein ſolcher bote heiſet, der auf
ſeine koſten brife und packereien, auch perſonen
mit oberkeitlicher verguͤnſtigung gegen eine gewiſſe
fracht fortſchaffet.
§ 2167
Die boten ſind entweder reitende, oder farende,
oder gehende, z. e. von Nuͤrnberg gehet die woche
einmal uͤber Jena ein reitender bote gen Leipzig.
Auf der botenſtraße von Jena bis Nuͤrnberg ſind
nur zwo abwechſelungen.
§ 2168
Die boten bleiben entweder im lande, oder ge-
hen auſſer landes, z. e. ein bote zihet aus Nuͤrn-
berg gen Wien, einer nach Hamburg, einer nach
Breslau, einer gen Salzburg, einer gen Stutt-
gart ꝛc. Die Leuthaͤuſeriſche kutſche aus Jena
faͤret nebſt einem frachtwagen zur beſtimmten zeit
gen Nuͤrnberg, trift zur geſetzten zeit wieder ein,
und faͤret von Jena auf Leipzig. Die ſtadt Coͤln
hat der boten halber irrungen mit dem Reichs-
poſt-amte gehabt. Die geſchichte ires boten-we-
ſens von 1578 an, und wie ſie auf Andorf, Ham-
burg Frankfurt auch gen Brabant, Holl- und
Seeland ꝛc. allerlei brife mit pferde und manne
umzuwechſeln, auch die boten-hoͤrner zu tragen
befuget waͤren, erzaͤlen Koͤnigs Selecta iuris pu-
blici t. XVIIII ſ. 230 fgg. Im Kur-Saͤchſiſchen
Kur-Brandenburgiſchen, auch in Schleſien
finden
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 872. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/884>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.