Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite
vom geleits-gelte.
§ 2118

Das geleit hat aus den ehemaligen ungesitte-woher das
geleit sei-
neu ur-
sprung hat?

ten, und rauhen, auch unsichern zeiten Teutsch-
landes seine abkunft, welches gleichwol nach dem
gestifteten öffentlichen landfriden beibehalten wor-
den ist. Immittels sollen ungebürliche wider das
herkommen, auch alte und neue verträge laufende
geleits-gelter aller orten one verzug abgestellet und
aufgehoben werden, Wahlcapitulation art. VIII.
§ XI. XII.

§ 2119

Die geleitsherren müssen denen, welchen sieder geleits-
herren obli-
genheit.

geleit gegeben, wenn sie auf irer geleitsstraße tät-
lich angegriffen werden, nach gestalt ires schadens,
erstattung tun, Reichsabschid 1559 § 34. Ge-
stalt dann das geleit nicht versaget werden darf,
widrigenfalls strafgebote one clausel deßfalls aus-
gebracht werden können. Sixtinus de regali-
bus,
cap. 2.

Fünf und funfzigstes haubtstück
vom post-regal.
§ 2120

Das wort post bedeutet einen ort, wo unter-was die post
ist?

legete pferde stehen; daher schribe man vom
Römischen könige Ferdinand: er habe selber viel-
mal postiret um den Passauischen vertrag zum
stande zu bringen, Cyprians histori der Augsbur-
gischen confession s. 227. Die post ist eine öffent-
liche veranstaltung, wodurch die regirungs-ange-
legenheiten, personen, auch was den handel be-
trift, und zwar leztere gegen einen leidlichen preiß,
an andre örter schleunig fortgeschaffet werden.

§ 2121
H h h 4
vom geleits-gelte.
§ 2118

Das geleit hat aus den ehemaligen ungeſitte-woher das
geleit ſei-
neu ur-
ſprung hat?

ten, und rauhen, auch unſichern zeiten Teutſch-
landes ſeine abkunft, welches gleichwol nach dem
geſtifteten oͤffentlichen landfriden beibehalten wor-
den iſt. Immittels ſollen ungebuͤrliche wider das
herkommen, auch alte und neue vertraͤge laufende
geleits-gelter aller orten one verzug abgeſtellet und
aufgehoben werden, Wahlcapitulation art. VIII.
§ XI. XII.

§ 2119

Die geleitsherren muͤſſen denen, welchen ſieder geleits-
herren obli-
genheit.

geleit gegeben, wenn ſie auf irer geleitsſtraße taͤt-
lich angegriffen werden, nach geſtalt ires ſchadens,
erſtattung tun, Reichsabſchid 1559 § 34. Ge-
ſtalt dann das geleit nicht verſaget werden darf,
widrigenfalls ſtrafgebote one clauſel deßfalls aus-
gebracht werden koͤnnen. Sixtinus de regali-
bus,
cap. 2.

Fuͤnf und funfzigſtes haubtſtuͤck
vom poſt-regal.
§ 2120

Das wort poſt bedeutet einen ort, wo unter-was die poſt
iſt?

legete pferde ſtehen; daher ſchribe man vom
Roͤmiſchen koͤnige Ferdinand: er habe ſelber viel-
mal poſtiret um den Paſſauiſchen vertrag zum
ſtande zu bringen, Cyprians hiſtori der Augsbur-
giſchen confeſſion ſ. 227. Die poſt iſt eine oͤffent-
liche veranſtaltung, wodurch die regirungs-ange-
legenheiten, perſonen, auch was den handel be-
trift, und zwar leztere gegen einen leidlichen preiß,
an andre oͤrter ſchleunig fortgeſchaffet werden.

§ 2121
H h h 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0867" n="855"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">vom geleits-gelte.</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 2118</head><lb/>
              <p>Das geleit hat aus den ehemaligen unge&#x017F;itte-<note place="right">woher das<lb/>
geleit &#x017F;ei-<lb/>
neu ur-<lb/>
&#x017F;prung hat?</note><lb/>
ten, und rauhen, auch un&#x017F;ichern zeiten Teut&#x017F;ch-<lb/>
landes &#x017F;eine abkunft, welches gleichwol nach dem<lb/>
ge&#x017F;tifteten o&#x0364;ffentlichen landfriden beibehalten wor-<lb/>
den i&#x017F;t. Immittels &#x017F;ollen ungebu&#x0364;rliche wider das<lb/>
herkommen, auch alte und neue vertra&#x0364;ge laufende<lb/>
geleits-gelter aller orten one verzug abge&#x017F;tellet und<lb/>
aufgehoben werden, Wahlcapitulation art. <hi rendition="#aq">VIII.<lb/>
§ XI. XII.</hi></p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 2119</head><lb/>
              <p>Die geleitsherren mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en denen, welchen &#x017F;ie<note place="right">der geleits-<lb/>
herren obli-<lb/>
genheit.</note><lb/>
geleit gegeben, wenn &#x017F;ie auf irer geleits&#x017F;traße ta&#x0364;t-<lb/>
lich angegriffen werden, nach ge&#x017F;talt ires &#x017F;chadens,<lb/>
er&#x017F;tattung tun, Reichsab&#x017F;chid 1559 § 34. Ge-<lb/>
&#x017F;talt dann das geleit nicht ver&#x017F;aget werden darf,<lb/>
widrigenfalls &#x017F;trafgebote one clau&#x017F;el deßfalls aus-<lb/>
gebracht werden ko&#x0364;nnen. <hi rendition="#fr">Sixtinus</hi> <hi rendition="#aq">de regali-<lb/>
bus,</hi> cap. 2.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Fu&#x0364;nf und funfzig&#x017F;tes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
vom po&#x017F;t-regal.</hi> </head><lb/>
            <div n="4">
              <head>§ 2120</head><lb/>
              <p><hi rendition="#in">D</hi>as wort <hi rendition="#fr">po&#x017F;t</hi> bedeutet einen ort, wo unter-<note place="right">was die po&#x017F;t<lb/>
i&#x017F;t?</note><lb/>
legete pferde &#x017F;tehen; daher &#x017F;chribe man vom<lb/>
Ro&#x0364;mi&#x017F;chen ko&#x0364;nige Ferdinand: er habe &#x017F;elber viel-<lb/>
mal <hi rendition="#fr">po&#x017F;tiret</hi> um den Pa&#x017F;&#x017F;aui&#x017F;chen vertrag zum<lb/>
&#x017F;tande zu bringen, <hi rendition="#fr">Cyprians</hi> hi&#x017F;tori der Augsbur-<lb/>
gi&#x017F;chen confe&#x017F;&#x017F;ion &#x017F;. 227. Die <hi rendition="#fr">po&#x017F;t</hi> i&#x017F;t eine o&#x0364;ffent-<lb/>
liche veran&#x017F;taltung, wodurch die regirungs-ange-<lb/>
legenheiten, per&#x017F;onen, auch was den handel be-<lb/>
trift, und zwar leztere gegen einen leidlichen preiß,<lb/>
an andre o&#x0364;rter &#x017F;chleunig fortge&#x017F;chaffet werden.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">H h h 4</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">§ 2121</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[855/0867] vom geleits-gelte. § 2118 Das geleit hat aus den ehemaligen ungeſitte- ten, und rauhen, auch unſichern zeiten Teutſch- landes ſeine abkunft, welches gleichwol nach dem geſtifteten oͤffentlichen landfriden beibehalten wor- den iſt. Immittels ſollen ungebuͤrliche wider das herkommen, auch alte und neue vertraͤge laufende geleits-gelter aller orten one verzug abgeſtellet und aufgehoben werden, Wahlcapitulation art. VIII. § XI. XII. woher das geleit ſei- neu ur- ſprung hat? § 2119 Die geleitsherren muͤſſen denen, welchen ſie geleit gegeben, wenn ſie auf irer geleitsſtraße taͤt- lich angegriffen werden, nach geſtalt ires ſchadens, erſtattung tun, Reichsabſchid 1559 § 34. Ge- ſtalt dann das geleit nicht verſaget werden darf, widrigenfalls ſtrafgebote one clauſel deßfalls aus- gebracht werden koͤnnen. Sixtinus de regali- bus, cap. 2. der geleits- herren obli- genheit. Fuͤnf und funfzigſtes haubtſtuͤck vom poſt-regal. § 2120 Das wort poſt bedeutet einen ort, wo unter- legete pferde ſtehen; daher ſchribe man vom Roͤmiſchen koͤnige Ferdinand: er habe ſelber viel- mal poſtiret um den Paſſauiſchen vertrag zum ſtande zu bringen, Cyprians hiſtori der Augsbur- giſchen confeſſion ſ. 227. Die poſt iſt eine oͤffent- liche veranſtaltung, wodurch die regirungs-ange- legenheiten, perſonen, auch was den handel be- trift, und zwar leztere gegen einen leidlichen preiß, an andre oͤrter ſchleunig fortgeſchaffet werden. was die poſt iſt? § 2121 H h h 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/867
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 855. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/867>, abgerufen am 21.11.2024.