und rechnens wohl erfarnen leuten zu besezen, sie irer verrichtungen halben zu instruiren, und zu verpflichten, Johann George Scopps einlei- tung zum amts-verwaltung- und berechnungen ei- nes dorf- und landbeamtens, Nürnberg 1756, 4 s. 135 fgg. zu vermeidung des betruges, so wohl unterschleifes verfügungen, auch verordnungen zu treffen, und die übertreter behörig zu strafen, Reichsabschid vom jare 1530 § 92, Sächsisches landrecht II, art. 27, Colerdecis. 190, Carpzov P. III const. 41 def. 15. Nicht minder vermag selbiger die zoll-anstalten und einrichtung der zölle durch gesäze zu bestimmen.
§ 2103
was zollfrei ist?
Was im lande gezogen ist, und jemand entwe- der in die stadt zum markte bringet, auch zur haus- haltung, oder bauwesen gehöret, das ist zollfrei; imgleichen der hausrat, auch die bücher und der wein dessen, welcher aus dem lande in ein anders zieht. Der fürwand: ja, wenn die sachen mit eigenem geschirre gefaren werden; alsdenn sind sie zollfrei, hält den stich nicht; immaßen der, welcher ums lon färet, und den zoll entrichten soll, disen dennoch wieder fodert, und also die zollfreiheit ver- eitelt wird.
§ 2104
ob die Reichsstän- de vom für- sten-gute zoll geben müssen?
Ob die Reichsstände gegen einander vom für- sten-gute, das ist, was ein landesherr zu seinem hof- und krigesstate bedarf, zoll zu entrichten schul- dig seynd? ist eine bestrittene frage. Ein Kurfürst- licher hof liße neues gewehr für die regimenter ho- len. Zwene höfe hatten einen zoll gemeinschaft- lich. Der gesamte zoll-beamte erhilte von einem hofe den befel: das gewehr frei passiren zu lassen, der andre hof gab ihm auf: den zoll zu fodern. Es ist eine höflichkeit, sagte man. In erwäntem
falle
LIII haubtſtuͤck
und rechnens wohl erfarnen leuten zu beſezen, ſie irer verrichtungen halben zu inſtruiren, und zu verpflichten, Johann George Scopps einlei- tung zum amts-verwaltung- und berechnungen ei- nes dorf- und landbeamtens, Nuͤrnberg 1756, 4 ſ. 135 fgg. zu vermeidung des betruges, ſo wohl unterſchleifes verfuͤgungen, auch verordnungen zu treffen, und die uͤbertreter behoͤrig zu ſtrafen, Reichsabſchid vom jare 1530 § 92, Saͤchſiſches landrecht II, art. 27, Colerdeciſ. 190, Carpzov P. III conſt. 41 def. 15. Nicht minder vermag ſelbiger die zoll-anſtalten und einrichtung der zoͤlle durch geſaͤze zu beſtimmen.
§ 2103
was zollfrei iſt?
Was im lande gezogen iſt, und jemand entwe- der in die ſtadt zum markte bringet, auch zur haus- haltung, oder bauweſen gehoͤret, das iſt zollfrei; imgleichen der hausrat, auch die buͤcher und der wein deſſen, welcher aus dem lande in ein anders zieht. Der fuͤrwand: ja, wenn die ſachen mit eigenem geſchirre gefaren werden; alsdenn ſind ſie zollfrei, haͤlt den ſtich nicht; immaßen der, welcher ums lon faͤret, und den zoll entrichten ſoll, diſen dennoch wieder fodert, und alſo die zollfreiheit ver- eitelt wird.
§ 2104
ob die Reichsſtaͤn- de vom fuͤr- ſten-gute zoll geben muͤſſen?
Ob die Reichsſtaͤnde gegen einander vom fuͤr- ſten-gute, das iſt, was ein landesherr zu ſeinem hof- und krigesſtate bedarf, zoll zu entrichten ſchul- dig ſeynd? iſt eine beſtrittene frage. Ein Kurfuͤrſt- licher hof liße neues gewehr fuͤr die regimenter ho- len. Zwene hoͤfe hatten einen zoll gemeinſchaft- lich. Der geſamte zoll-beamte erhilte von einem hofe den befel: das gewehr frei paſſiren zu laſſen, der andre hof gab ihm auf: den zoll zu fodern. Es iſt eine hoͤflichkeit, ſagte man. In erwaͤntem
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LIII haubtſtuͤck
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tung zum amts-verwaltung- und berechnungen ei-
nes dorf- und landbeamtens, Nuͤrnberg 1756, 4
ſ. 135 fgg. zu vermeidung des betruges, ſo wohl
unterſchleifes verfuͤgungen, auch verordnungen zu
treffen, und die uͤbertreter behoͤrig zu ſtrafen,
Reichsabſchid vom jare 1530 § 92, Saͤchſiſches
landrecht II, art. 27, Coler deciſ. 190, Carpzov
P. III conſt. 41 def. 15. Nicht minder vermag
ſelbiger die zoll-anſtalten und einrichtung der zoͤlle
durch geſaͤze zu beſtimmen.
§ 2103
Was im lande gezogen iſt, und jemand entwe-
der in die ſtadt zum markte bringet, auch zur haus-
haltung, oder bauweſen gehoͤret, das iſt zollfrei;
imgleichen der hausrat, auch die buͤcher und der
wein deſſen, welcher aus dem lande in ein anders
zieht. Der fuͤrwand: ja, wenn die ſachen mit
eigenem geſchirre gefaren werden; alsdenn ſind ſie
zollfrei, haͤlt den ſtich nicht; immaßen der, welcher
ums lon faͤret, und den zoll entrichten ſoll, diſen
dennoch wieder fodert, und alſo die zollfreiheit ver-
eitelt wird.
§ 2104
Ob die Reichsſtaͤnde gegen einander vom fuͤr-
ſten-gute, das iſt, was ein landesherr zu ſeinem
hof- und krigesſtate bedarf, zoll zu entrichten ſchul-
dig ſeynd? iſt eine beſtrittene frage. Ein Kurfuͤrſt-
licher hof liße neues gewehr fuͤr die regimenter ho-
len. Zwene hoͤfe hatten einen zoll gemeinſchaft-
lich. Der geſamte zoll-beamte erhilte von einem
hofe den befel: das gewehr frei paſſiren zu laſſen,
der andre hof gab ihm auf: den zoll zu fodern.
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 850. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/862>, abgerufen am 03.12.2024.
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