Drei und funfzigstes haubtstück von den zöllen oder mauten.
§ 2095
Dem landesherrn stehen die gerechtsamen be-aus was für ursachen ein landesherr zölle fodern mag? nebst der gerichtsbarkeit über die landstraßen, die besorgung der sicherheit auf denselben, auch deren bequeme einrichtung und erhaltung zu. Allermasen aber hirzu mancherlei aufwand erfo- dert wird; ist selbiger berechtiget, auf die ein- aus- und durchfur der waaren, und diejenige, welche sicherheit für sich oder die waaren haben, nicht minder, welche sich der wege, flüsse, wehre, oder brücken bedienen wollen, einen zoll, maut, land-accise, aufschlag, geleits- wege- und brü- cken-wehr-fähr-gelt zu legen, wiewohl in Teutsch- land deßfalls auf die Reichs-gesäze und gewon- heiten, auch die freiheiten zuförderst zu sehen und rücksicht zu nemen ist. Die maut ist im Oester- reichischen Baierischen und in den gegenden der Donau so viel, als zoll, Frisch am a. o. s. 651 im Iten teile, von Justi am a. o. § 112 s. 133.
§ 2096
Der zoll und die maut ist eigentlich von demwovon der zoll eigent- lich abzuge- ben ist? geleits-wege, pflaster- brücken-sähre-wehre-ha- fen-gelte unterschiden, in betracht selbiger der Waaren, des vihes etc. halben abzugeben ist; hingegen das geleite für die sicherheit gelöset wer- den muß, und das übrige für den gebrauch der wege, brücken etc. zu erlegen ist. Nichts desto weniger findet man öfters, daß der zoll auch von den durchreisenden personen mit wagen und geschirre, oder schiffen, von reitenden, oder farenden jüden, auch den fußgängern, den
packen-
von den zoͤllen oder mauten.
Drei und funfzigſtes haubtſtuͤck von den zoͤllen oder mauten.
§ 2095
Dem landesherrn ſtehen die gerechtſamen be-aus was fuͤr urſachen ein landesherr zoͤlle fodern mag? nebſt der gerichtsbarkeit uͤber die landſtraßen, die beſorgung der ſicherheit auf denſelben, auch deren bequeme einrichtung und erhaltung zu. Allermaſen aber hirzu mancherlei aufwand erfo- dert wird; iſt ſelbiger berechtiget, auf die ein- aus- und durchfur der waaren, und diejenige, welche ſicherheit fuͤr ſich oder die waaren haben, nicht minder, welche ſich der wege, fluͤſſe, wehre, oder bruͤcken bedienen wollen, einen zoll, maut, land-acciſe, aufſchlag, geleits- wege- und bruͤ- cken-wehr-faͤhr-gelt zu legen, wiewohl in Teutſch- land deßfalls auf die Reichs-geſaͤze und gewon- heiten, auch die freiheiten zufoͤrderſt zu ſehen und ruͤckſicht zu nemen iſt. Die maut iſt im Oeſter- reichiſchen Baieriſchen und in den gegenden der Donau ſo viel, als zoll, Friſch am a. o. ſ. 651 im Iten teile, von Juſti am a. o. § 112 ſ. 133.
§ 2096
Der zoll und die maut iſt eigentlich von demwovon der zoll eigent- lich abzuge- ben iſt? geleits-wege, pflaſter- bruͤcken-ſaͤhre-wehre-ha- fen-gelte unterſchiden, in betracht ſelbiger der Waaren, des vihes ꝛc. halben abzugeben iſt; hingegen das geleite fuͤr die ſicherheit geloͤſet wer- den muß, und das uͤbrige fuͤr den gebrauch der wege, bruͤcken ꝛc. zu erlegen iſt. Nichts deſto weniger findet man oͤfters, daß der zoll auch von den durchreiſenden perſonen mit wagen und geſchirre, oder ſchiffen, von reitenden, oder farenden juͤden, auch den fußgaͤngern, den
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von den zoͤllen oder mauten.
Drei und funfzigſtes haubtſtuͤck
von den zoͤllen oder mauten.
§ 2095
Dem landesherrn ſtehen die gerechtſamen be-
nebſt der gerichtsbarkeit uͤber die landſtraßen,
die beſorgung der ſicherheit auf denſelben, auch
deren bequeme einrichtung und erhaltung zu.
Allermaſen aber hirzu mancherlei aufwand erfo-
dert wird; iſt ſelbiger berechtiget, auf die ein-
aus- und durchfur der waaren, und diejenige,
welche ſicherheit fuͤr ſich oder die waaren haben,
nicht minder, welche ſich der wege, fluͤſſe, wehre,
oder bruͤcken bedienen wollen, einen zoll, maut,
land-acciſe, aufſchlag, geleits- wege- und bruͤ-
cken-wehr-faͤhr-gelt zu legen, wiewohl in Teutſch-
land deßfalls auf die Reichs-geſaͤze und gewon-
heiten, auch die freiheiten zufoͤrderſt zu ſehen und
ruͤckſicht zu nemen iſt. Die maut iſt im Oeſter-
reichiſchen Baieriſchen und in den gegenden der
Donau ſo viel, als zoll, Friſch am a. o. ſ. 651 im
Iten teile, von Juſti am a. o. § 112 ſ. 133.
aus was fuͤr
urſachen ein
landesherr
zoͤlle fodern
mag?
§ 2096
Der zoll und die maut iſt eigentlich von dem
geleits-wege, pflaſter- bruͤcken-ſaͤhre-wehre-ha-
fen-gelte unterſchiden, in betracht ſelbiger der
Waaren, des vihes ꝛc. halben abzugeben iſt;
hingegen das geleite fuͤr die ſicherheit geloͤſet wer-
den muß, und das uͤbrige fuͤr den gebrauch der
wege, bruͤcken ꝛc. zu erlegen iſt. Nichts deſto
weniger findet man oͤfters, daß der zoll auch von
den durchreiſenden perſonen mit wagen und
geſchirre, oder ſchiffen, von reitenden, oder
farenden juͤden, auch den fußgaͤngern, den
packen-
wovon der
zoll eigent-
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ben iſt?
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 847. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/859>, abgerufen am 21.11.2024.
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