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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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oder heutigen adel.
bei so gestalten sachen die wiedereinsezung in densam nicht
gehalten
werden
kan?

vorigen stand rechtens statt, Rutger Ruland de
commiss. P.
21, 5, cap. 6, 7, Riccius am a. o.
th. II cap. 38 s. 491 § 2.

§ 176

Wenn der adeliche in schulden verfället; so ge-ob dem ade-
lichen das
benefic.
competen-
tiae
zustehe

ben ihm die Sachsen das beneficium competentiä,
Riccius am a. o. s. 492, 493; allein im reiche und
in hiesigen Landen, wenn er nicht in kriegsdiensten
stehet, hat er es nicht, Estors anfangsgründe etc.
tit. 239 §. 1999, c. s. 725.

§ 177

Bei den todesfällen haben die gerichtsjunckerndie vorzüge
bei den be-
gräbnissen,
des trauer-
geläutes.

das trauergeläute an vielen orten in Teutschland
z. e. in Hessen, von der Schulenburg am a. o.
cap. 1 § 12 num. 2 s. 33, Riccius am a. o. s. 495,
In Chursachsen können die adelichen und zwar die-
jenigen, welche in civil- oder militair-diensten da-
selbst gestanden haben, bis auf den obersten ein-
schließlich, acht, die übrigen aber nur sechs bren-
nende wachskerzen auf beiden seiten des sarges tra-
gen lassen; welches in hisigen landen wegfället,
immaßen die nachtleichen durch eine fürstl. verord-
nung vom 9ten Dec. 1748, § 11 s. 5, gänzlich abge-
schaffet worden sind.

§ 178

So werden auch wohl bei einer adelichen leichewie auch
der wapen
halber.

die wapen an den sarg gehenket, wie solches aus
des von Hattsteins hoheit des Teutschen adels,
tom. I, Estors analectis Fuldensibus sect. II
obs.
30 s. 78, dem Telgmann am a. o. cap. IX
§ 2, 3, zu ersehen ist. Bei mannspersonen wird
der blose degen benebst dem helm auf den sarg ge-
leget. Ist einer general gewesen, wird sein leib-
pferd in tiefer trauer vor dem sarge her, oder hin-

ter
E 5

oder heutigen adel.
bei ſo geſtalten ſachen die wiedereinſezung in denſam nicht
gehalten
werden
kan?

vorigen ſtand rechtens ſtatt, Rutger Ruland de
commiſſ. P.
21, 5, cap. 6, 7, Riccius am a. o.
th. II cap. 38 ſ. 491 § 2.

§ 176

Wenn der adeliche in ſchulden verfaͤllet; ſo ge-ob dem ade-
lichen das
benefic.
competen-
tiae
zuſtehe

ben ihm die Sachſen das beneficium competentiaͤ,
Riccius am a. o. ſ. 492, 493; allein im reiche und
in hieſigen Landen, wenn er nicht in kriegsdienſten
ſtehet, hat er es nicht, Eſtors anfangsgruͤnde ꝛc.
tit. 239 §. 1999, c. ſ. 725.

§ 177

Bei den todesfaͤllen haben die gerichtsjunckerndie vorzuͤge
bei den be-
graͤbniſſen,
des trauer-
gelaͤutes.

das trauergelaͤute an vielen orten in Teutſchland
z. e. in Heſſen, von der Schulenburg am a. o.
cap. 1 § 12 num. 2 ſ. 33, Riccius am a. o. ſ. 495,
In Churſachſen koͤnnen die adelichen und zwar die-
jenigen, welche in civil- oder militair-dienſten da-
ſelbſt geſtanden haben, bis auf den oberſten ein-
ſchließlich, acht, die uͤbrigen aber nur ſechs bren-
nende wachskerzen auf beiden ſeiten des ſarges tra-
gen laſſen; welches in hiſigen landen wegfaͤllet,
immaßen die nachtleichen durch eine fuͤrſtl. verord-
nung vom 9ten Dec. 1748, § 11 ſ. 5, gaͤnzlich abge-
ſchaffet worden ſind.

§ 178

So werden auch wohl bei einer adelichen leichewie auch
der wapen
halber.

die wapen an den ſarg gehenket, wie ſolches aus
des von Hattſteins hoheit des Teutſchen adels,
tom. I, Eſtors analectis Fuldenſibus ſect. II
obſ.
30 ſ. 78, dem Telgmann am a. o. cap. IX
§ 2, 3, zu erſehen iſt. Bei mannsperſonen wird
der bloſe degen benebſt dem helm auf den ſarg ge-
leget. Iſt einer general geweſen, wird ſein leib-
pferd in tiefer trauer vor dem ſarge her, oder hin-

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E 5
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[73/0083] oder heutigen adel. bei ſo geſtalten ſachen die wiedereinſezung in den vorigen ſtand rechtens ſtatt, Rutger Ruland de commiſſ. P. 21, 5, cap. 6, 7, Riccius am a. o. th. II cap. 38 ſ. 491 § 2. ſam nicht gehalten werden kan? § 176 Wenn der adeliche in ſchulden verfaͤllet; ſo ge- ben ihm die Sachſen das beneficium competentiaͤ, Riccius am a. o. ſ. 492, 493; allein im reiche und in hieſigen Landen, wenn er nicht in kriegsdienſten ſtehet, hat er es nicht, Eſtors anfangsgruͤnde ꝛc. tit. 239 §. 1999, c. ſ. 725. ob dem ade- lichen das benefic. competen- tiae zuſtehe § 177 Bei den todesfaͤllen haben die gerichtsjunckern das trauergelaͤute an vielen orten in Teutſchland z. e. in Heſſen, von der Schulenburg am a. o. cap. 1 § 12 num. 2 ſ. 33, Riccius am a. o. ſ. 495, In Churſachſen koͤnnen die adelichen und zwar die- jenigen, welche in civil- oder militair-dienſten da- ſelbſt geſtanden haben, bis auf den oberſten ein- ſchließlich, acht, die uͤbrigen aber nur ſechs bren- nende wachskerzen auf beiden ſeiten des ſarges tra- gen laſſen; welches in hiſigen landen wegfaͤllet, immaßen die nachtleichen durch eine fuͤrſtl. verord- nung vom 9ten Dec. 1748, § 11 ſ. 5, gaͤnzlich abge- ſchaffet worden ſind. die vorzuͤge bei den be- graͤbniſſen, des trauer- gelaͤutes. § 178 So werden auch wohl bei einer adelichen leiche die wapen an den ſarg gehenket, wie ſolches aus des von Hattſteins hoheit des Teutſchen adels, tom. I, Eſtors analectis Fuldenſibus ſect. II obſ. 30 ſ. 78, dem Telgmann am a. o. cap. IX § 2, 3, zu erſehen iſt. Bei mannsperſonen wird der bloſe degen benebſt dem helm auf den ſarg ge- leget. Iſt einer general geweſen, wird ſein leib- pferd in tiefer trauer vor dem ſarge her, oder hin- ter wie auch der wapen halber. E 5

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/83>, abgerufen am 03.12.2024.