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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XLVIIII haubtstück
schen etc., das jüngste kind das gut überkömmet,
welches das körrecht, anerb-recht genennet wird,
Pufendorf T. II obs 96 s. 399, Struben de
iure villicor.
cap. VIII § 6. Im zweifel gehö-
ret dem ältesten das gut.

§ 1984
die bauern
dürfen ire
güter nicht
teilen.

Die bauern dürfen ire Hufen-zinß- und dinst-
bare, auch erbgüter nach fürschrift viler landes-
gesäze nicht verteilen, repertorium iuris priuati
I
s. 470 fgg., F. H. Casselische verordnung vom
28ten Aug. 1750.

§ 1985
was be-
schwertegü-
ter sind?

Beschwerte güter heissen, wovon steuern und
abgaben zu entrichten, auch wohl dinste etc. zu lei-
sten sind, die bauern-güter haben desfalls die ver-
mutung wider sich und werden keinesweges für
frei gehalten. Und wenn sie auch frei sind; so
wird dennoch dem bauern ein steuer-capital auf die
oberbesserung und seine handtirung, oder zugvih
gesezet, mithin muß er steuern und gaben vom freien
gute, in rücksicht auf die oberbesserung, entrichten.

§ 1986
und freie
güter heis-
sen?

Freie güter heissen, welche der adel besizet, oder
besessen hat, oder auf andre weise zur frei-
heit auf eine rechts beständige weise gelanget sind.
Sie werden in lehn und erbe eingeteilet. Imma-
sen der adel von seinen gütern nichts gegeben hat,
Struben in den obseruationibus iur. et hist.
obs. III.
s. 108 fgg., bevorab das lehn eine besol-
dung ist, wovon keine steuer fällt.

§ 1987
dise werden
im zweifel
für lehne ge-
halten.

Im zweifel werden die freie güter für lehne ge-
halten. Im Kur-Sächsischen aber für erben.

§ 1988
die gerecht-
samen der
adelichen
freien güter

Die gerechtsamen der adelichen freien güter
sind: 1) daß sie mit mauern und graben umge-

ben

XLVIIII haubtſtuͤck
ſchen ꝛc., das juͤngſte kind das gut uͤberkoͤmmet,
welches das koͤrrecht, anerb-recht genennet wird,
Pufendorf T. II obſ 96 ſ. 399, Struben de
iure villicor.
cap. VIII § 6. Im zweifel gehoͤ-
ret dem aͤlteſten das gut.

§ 1984
die bauern
duͤrfen ire
guͤter nicht
teilen.

Die bauern duͤrfen ire Hufen-zinß- und dinſt-
bare, auch erbguͤter nach fuͤrſchrift viler landes-
geſaͤze nicht verteilen, repertorium iuris priuati
I
ſ. 470 fgg., F. H. Caſſeliſche verordnung vom
28ten Aug. 1750.

§ 1985
was be-
ſchwerteguͤ-
ter ſind?

Beſchwerte guͤter heiſſen, wovon ſteuern und
abgaben zu entrichten, auch wohl dinſte ꝛc. zu lei-
ſten ſind, die bauern-guͤter haben desfalls die ver-
mutung wider ſich und werden keinesweges fuͤr
frei gehalten. Und wenn ſie auch frei ſind; ſo
wird dennoch dem bauern ein ſteuer-capital auf die
oberbeſſerung und ſeine handtirung, oder zugvih
geſezet, mithin muß er ſteuern und gaben vom freien
gute, in ruͤckſicht auf die oberbeſſerung, entrichten.

§ 1986
und freie
guͤter heiſ-
ſen?

Freie guͤter heiſſen, welche der adel beſizet, oder
beſeſſen hat, oder auf andre weiſe zur frei-
heit auf eine rechts beſtaͤndige weiſe gelanget ſind.
Sie werden in lehn und erbe eingeteilet. Imma-
ſen der adel von ſeinen guͤtern nichts gegeben hat,
Struben in den obſeruationibus iur. et hiſt.
obſ. III.
ſ. 108 fgg., bevorab das lehn eine beſol-
dung iſt, wovon keine ſteuer faͤllt.

§ 1987
diſe werden
im zweifel
fuͤr lehne ge-
halten.

Im zweifel werden die freie guͤter fuͤr lehne ge-
halten. Im Kur-Saͤchſiſchen aber fuͤr erben.

§ 1988
die gerecht-
ſamen der
adelichen
freien guͤter

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ſind: 1) daß ſie mit mauern und graben umge-

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[806/0818] XLVIIII haubtſtuͤck ſchen ꝛc., das juͤngſte kind das gut uͤberkoͤmmet, welches das koͤrrecht, anerb-recht genennet wird, Pufendorf T. II obſ 96 ſ. 399, Struben de iure villicor. cap. VIII § 6. Im zweifel gehoͤ- ret dem aͤlteſten das gut. § 1984 Die bauern duͤrfen ire Hufen-zinß- und dinſt- bare, auch erbguͤter nach fuͤrſchrift viler landes- geſaͤze nicht verteilen, repertorium iuris priuati I ſ. 470 fgg., F. H. Caſſeliſche verordnung vom 28ten Aug. 1750. § 1985 Beſchwerte guͤter heiſſen, wovon ſteuern und abgaben zu entrichten, auch wohl dinſte ꝛc. zu lei- ſten ſind, die bauern-guͤter haben desfalls die ver- mutung wider ſich und werden keinesweges fuͤr frei gehalten. Und wenn ſie auch frei ſind; ſo wird dennoch dem bauern ein ſteuer-capital auf die oberbeſſerung und ſeine handtirung, oder zugvih geſezet, mithin muß er ſteuern und gaben vom freien gute, in ruͤckſicht auf die oberbeſſerung, entrichten. § 1986 Freie guͤter heiſſen, welche der adel beſizet, oder beſeſſen hat, oder auf andre weiſe zur frei- heit auf eine rechts beſtaͤndige weiſe gelanget ſind. Sie werden in lehn und erbe eingeteilet. Imma- ſen der adel von ſeinen guͤtern nichts gegeben hat, Struben in den obſeruationibus iur. et hiſt. obſ. III. ſ. 108 fgg., bevorab das lehn eine beſol- dung iſt, wovon keine ſteuer faͤllt. § 1987 Im zweifel werden die freie guͤter fuͤr lehne ge- halten. Im Kur-Saͤchſiſchen aber fuͤr erben. § 1988 Die gerechtſamen der adelichen freien guͤter ſind: 1) daß ſie mit mauern und graben umge- ben

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 806. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/818>, abgerufen am 21.12.2024.