XL)Territorium nennete man ein gut von CCCXV morgen landes, Schannat s. 324.
§ 1969
villieatio,
Was man izt ein gericht, oder kleines amt von höfen oder dörfern nennet, das hise ehedem villi- catio, Schannat s. 324, Villicus bedeutet bald einen gerichts-verweser, tradit. Corbei. s. 661, bald einen hauswirtsschaft-verwalter s. 478, bald einen guts-beständer s. 903.
§ 1970
vogt-güter,
XLI)Vogt-güter, im oberfürstentume Hessen und angrenzenden orten. Dise werden in Hutten- berg nicht auf den lezlebenden ehegatten vererbet, son- dern derselbe hat nur die leibzucht darauf, freiherr von Senkenberg in selectis hist. et iur IIIten teile s. 272, von Buri s. 1269 der obgedachte kanzler Heizenberger verwandelte seine zu Nau- bora, bei Wezlar, belegene hufen, die vogt-gü- ter waren, in eine landsidel-leihe, von Ludolf am a. o. Der ursprung rüret von den geistlichen her, die entweder vom kaiser, oder vom lands- herrn sich einen vogt oder beschüzer ihrer höfe er- langeten. Diesem gaben sie an statt des soldes güter, welche der vogt an die bauern verpachtete. Sonst hise der vogt advocatus und die vogte ad- vocatia.
§ 1971
güter zu waltrecht,
XLII)Güter zu waltrecht, in Hessen, die ebenfalls leihgüter sind und aus häusern, mülen und aus andern unbeweglichen grundstücken beste- hen können, welche auch wol adeliche besessen ha- ben, wie aus Estors abhandelung in des Ku- chenbeckersanalectis Hass. coll. 3 s. 188 fg. er- hellet. Der inhaber hat dem waltrechts-herrn ei- nen järlichen zinß zu erlegen, er vererbet das gut
auf
XLVIIII haubtſtuͤck
§ 1968
territo- rium,
XL)Territorium nennete man ein gut von CCCXV morgen landes, Schannat ſ. 324.
§ 1969
villieatio,
Was man izt ein gericht, oder kleines amt von hoͤfen oder doͤrfern nennet, das hiſe ehedem villi- catio, Schannat ſ. 324, Villicus bedeutet bald einen gerichts-verweſer, tradit. Corbei. ſ. 661, bald einen hauswirtsſchaft-verwalter ſ. 478, bald einen guts-beſtaͤnder ſ. 903.
§ 1970
vogt-guͤter,
XLI)Vogt-guͤter, im oberfuͤrſtentume Heſſen und angrenzenden orten. Diſe werden in Hutten- berg nicht auf den lezlebenden ehegatten vererbet, ſon- dern derſelbe hat nur die leibzucht darauf, freiherr von Senkenberg in ſelectis hiſt. et iur IIIten teile ſ. 272, von Buri ſ. 1269 der obgedachte kanzler Heizenberger verwandelte ſeine zu Nau- bora, bei Wezlar, belegene hufen, die vogt-guͤ- ter waren, in eine landſidel-leihe, von Ludolf am a. o. Der urſprung ruͤret von den geiſtlichen her, die entweder vom kaiſer, oder vom lands- herrn ſich einen vogt oder beſchuͤzer ihrer hoͤfe er- langeten. Dieſem gaben ſie an ſtatt des ſoldes guͤter, welche der vogt an die bauern verpachtete. Sonſt hiſe der vogt advocatus und die vogte ad- vocatia.
§ 1971
guͤter zu waltrecht,
XLII)Guͤter zu waltrecht, in Heſſen, die ebenfalls leihguͤter ſind und aus haͤuſern, muͤlen und aus andern unbeweglichen grundſtuͤcken beſte- hen koͤnnen, welche auch wol adeliche beſeſſen ha- ben, wie aus Eſtors abhandelung in des Ku- chenbeckersanalectis Haſſ. coll. 3 ſ. 188 fg. er- hellet. Der inhaber hat dem waltrechts-herrn ei- nen jaͤrlichen zinß zu erlegen, er vererbet das gut
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XLVIIII haubtſtuͤck
§ 1968
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CCCXV morgen landes, Schannat ſ. 324.
§ 1969
Was man izt ein gericht, oder kleines amt von
hoͤfen oder doͤrfern nennet, das hiſe ehedem villi-
catio, Schannat ſ. 324, Villicus bedeutet bald
einen gerichts-verweſer, tradit. Corbei. ſ. 661,
bald einen hauswirtsſchaft-verwalter ſ. 478, bald
einen guts-beſtaͤnder ſ. 903.
§ 1970
XLI) Vogt-guͤter, im oberfuͤrſtentume Heſſen
und angrenzenden orten. Diſe werden in Hutten-
berg nicht auf den lezlebenden ehegatten vererbet, ſon-
dern derſelbe hat nur die leibzucht darauf, freiherr
von Senkenberg in ſelectis hiſt. et iur IIIten
teile ſ. 272, von Buri ſ. 1269 der obgedachte
kanzler Heizenberger verwandelte ſeine zu Nau-
bora, bei Wezlar, belegene hufen, die vogt-guͤ-
ter waren, in eine landſidel-leihe, von Ludolf
am a. o. Der urſprung ruͤret von den geiſtlichen
her, die entweder vom kaiſer, oder vom lands-
herrn ſich einen vogt oder beſchuͤzer ihrer hoͤfe er-
langeten. Dieſem gaben ſie an ſtatt des ſoldes
guͤter, welche der vogt an die bauern verpachtete.
Sonſt hiſe der vogt advocatus und die vogte ad-
vocatia.
§ 1971
XLII) Guͤter zu waltrecht, in Heſſen, die
ebenfalls leihguͤter ſind und aus haͤuſern, muͤlen
und aus andern unbeweglichen grundſtuͤcken beſte-
hen koͤnnen, welche auch wol adeliche beſeſſen ha-
ben, wie aus Eſtors abhandelung in des Ku-
chenbeckers analectis Haſſ. coll. 3 ſ. 188 fg. er-
hellet. Der inhaber hat dem waltrechts-herrn ei-
nen jaͤrlichen zinß zu erlegen, er vererbet das gut
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 800. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/812>, abgerufen am 21.11.2024.
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