Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

von den bauergütern.
dieselben ire namen, als Kilians-Martins etc. u.
d. g. güter; also sind in hisigen gegenden die Faz-fazgüter,
güter, oder äcker bekannt.

§ 1929

VI) Dinghöfe, da der bauer zu gewissen zei-dinghöfe,
ten vor des guts herrn-gerichte erscheinen muß,
von Buri s. 826 fgg., Schilters disp. de cu-
riis dominicis,
im comment. ad ius feud. Alam.
Jeweilen bedeutet der Dinghof so vil, als den ort,
wo ein huben-gericht gehalten wurde, wie ehe-
dem im pfarrhofe zu Melbach in der Wetterau.

§ 1930

VII) Ehrschäzige güter, wenn ausser denehrschäzige
güter,

järlichen abgiften bei veränderung des besizers ein
handlon erleget werden muß, Schilters disp. de
bonis laudemialibus,
von Buri s. 829.

§ 1931

VIII) Erbbestand, erbleihe, erbpacht, odererbbestand,
erbleihe,
erbpacht,
erbzinßgut,

erbzinß-gut (§ 1900 fgg.) die benennungen diser
verleihungen von gütern geben zu vernemen, daß sie
aus dem worte: erb- und bestand, leihe, pacht etc.
zusammen gesezet sind, und zwar das wort erb so
vil bedeutet, daß die güter von dem eigentümer ei-
nen andern und dessen leibes-erben gegen einen
järlichen gewissen pacht, zinß, dinst, oder andere
nuzungen, auch abtragung der gemeinen abgiften
und beschwerden bei verlust des gutes und der auf-
hebung, benebst andern bedingten strafen, einge-
geben worden seynd, Kopp am a. o, s. 281, von
Buri
s. 932 fgg. s. 945 fg., und öfters emphyteu-
ses benennet werden, iedoch für Römische emphy-
teuses nicht gehalten werden dürfen, wenn gleich
das wort: emphyteusis sich in dem lehnbrife befin-
det, Kopp am a. o. § 5 s. 290 fgg., von Buri
s. 936 fg. 941, Christian Gottfrid Hofmanns
disp. de emphyteus. cap. IIII. § V, s. 44 fgg. wor-

inn

von den bauerguͤtern.
dieſelben ire namen, als Kilians-Martins ꝛc. u.
d. g. guͤter; alſo ſind in hiſigen gegenden die Faz-fazguͤter,
guͤter, oder aͤcker bekannt.

§ 1929

VI) Dinghoͤfe, da der bauer zu gewiſſen zei-dinghoͤfe,
ten vor des guts herrn-gerichte erſcheinen muß,
von Buri ſ. 826 fgg., Schilters diſp. de cu-
riis dominicis,
im comment. ad ius feud. Alam.
Jeweilen bedeutet der Dinghof ſo vil, als den ort,
wo ein huben-gericht gehalten wurde, wie ehe-
dem im pfarrhofe zu Melbach in der Wetterau.

§ 1930

VII) Ehrſchaͤzige guͤter, wenn auſſer denehrſchaͤzige
guͤter,

jaͤrlichen abgiften bei veraͤnderung des beſizers ein
handlon erleget werden muß, Schilters diſp. de
bonis laudemialibus,
von Buri ſ. 829.

§ 1931

VIII) Erbbeſtand, erbleihe, erbpacht, odererbbeſtand,
erbleihe,
erbpacht,
erbzinßgut,

erbzinß-gut (§ 1900 fgg.) die benennungen diſer
verleihungen von guͤtern geben zu vernemen, daß ſie
aus dem worte: erb- und beſtand, leihe, pacht ꝛc.
zuſammen geſezet ſind, und zwar das wort erb ſo
vil bedeutet, daß die guͤter von dem eigentuͤmer ei-
nen andern und deſſen leibes-erben gegen einen
jaͤrlichen gewiſſen pacht, zinß, dinſt, oder andere
nuzungen, auch abtragung der gemeinen abgiften
und beſchwerden bei verluſt des gutes und der auf-
hebung, benebſt andern bedingten ſtrafen, einge-
geben worden ſeynd, Kopp am a. o, ſ. 281, von
Buri
ſ. 932 fgg. ſ. 945 fg., und oͤfters emphyteu-
ſes benennet werden, iedoch fuͤr Roͤmiſche emphy-
teuſes nicht gehalten werden duͤrfen, wenn gleich
das wort: emphyteuſis ſich in dem lehnbrife befin-
det, Kopp am a. o. § 5 ſ. 290 fgg., von Buri
ſ. 936 fg. 941, Chriſtian Gottfrid Hofmanns
diſp. de emphyteuſ. cap. IIII. § V, ſ. 44 fgg. wor-

inn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0795" n="783"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von den bauergu&#x0364;tern.</hi></fw><lb/>
die&#x017F;elben ire namen, als Kilians-Martins &#xA75B;c. u.<lb/>
d. g. gu&#x0364;ter; al&#x017F;o &#x017F;ind in hi&#x017F;igen gegenden die Faz-<note place="right">fazgu&#x0364;ter,</note><lb/>
gu&#x0364;ter, oder a&#x0364;cker bekannt.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1929</head><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">VI)</hi><hi rendition="#fr">Dingho&#x0364;fe,</hi> da der bauer zu gewi&#x017F;&#x017F;en zei-<note place="right">dingho&#x0364;fe,</note><lb/>
ten vor des guts herrn-gerichte er&#x017F;cheinen muß,<lb/><hi rendition="#fr">von Buri</hi> &#x017F;. 826 fgg., <hi rendition="#fr">Schilters</hi> di&#x017F;p. <hi rendition="#aq">de cu-<lb/>
riis dominicis,</hi> im <hi rendition="#aq">comment. ad ius feud. Alam.</hi><lb/>
Jeweilen bedeutet der Dinghof &#x017F;o vil, als den ort,<lb/>
wo ein huben-gericht gehalten wurde, wie ehe-<lb/>
dem im pfarrhofe zu Melbach in der Wetterau.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1930</head><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">VII)</hi><hi rendition="#fr">Ehr&#x017F;cha&#x0364;zige gu&#x0364;ter,</hi> wenn au&#x017F;&#x017F;er den<note place="right">ehr&#x017F;cha&#x0364;zige<lb/>
gu&#x0364;ter,</note><lb/>
ja&#x0364;rlichen abgiften bei vera&#x0364;nderung des be&#x017F;izers ein<lb/>
handlon erleget werden muß, <hi rendition="#fr">Schilters</hi> di&#x017F;p. <hi rendition="#aq">de<lb/>
bonis laudemialibus,</hi> <hi rendition="#fr">von Buri</hi> &#x017F;. 829.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1931</head><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">VIII)</hi><hi rendition="#fr">Erbbe&#x017F;tand, erbleihe, erbpacht,</hi> oder<note place="right">erbbe&#x017F;tand,<lb/>
erbleihe,<lb/>
erbpacht,<lb/>
erbzinßgut,</note><lb/><hi rendition="#fr">erbzinß-gut</hi> (§ 1900 fgg.) die benennungen di&#x017F;er<lb/>
verleihungen von gu&#x0364;tern geben zu vernemen, daß &#x017F;ie<lb/>
aus dem worte: erb- und be&#x017F;tand, leihe, pacht &#xA75B;c.<lb/>
zu&#x017F;ammen ge&#x017F;ezet &#x017F;ind, und zwar das wort <hi rendition="#fr">erb</hi> &#x017F;o<lb/>
vil bedeutet, daß die gu&#x0364;ter von dem eigentu&#x0364;mer ei-<lb/>
nen andern und de&#x017F;&#x017F;en leibes-erben gegen einen<lb/>
ja&#x0364;rlichen gewi&#x017F;&#x017F;en pacht, zinß, din&#x017F;t, oder andere<lb/>
nuzungen, auch abtragung der gemeinen abgiften<lb/>
und be&#x017F;chwerden bei verlu&#x017F;t des gutes und der auf-<lb/>
hebung, beneb&#x017F;t andern bedingten &#x017F;trafen, einge-<lb/>
geben worden &#x017F;eynd, <hi rendition="#fr">Kopp</hi> am a. o, &#x017F;. 281, <hi rendition="#fr">von<lb/>
Buri</hi> &#x017F;. 932 fgg. &#x017F;. 945 fg., und o&#x0364;fters emphyteu-<lb/>
&#x017F;es benennet werden, iedoch fu&#x0364;r Ro&#x0364;mi&#x017F;che emphy-<lb/>
teu&#x017F;es nicht gehalten werden du&#x0364;rfen, wenn gleich<lb/>
das wort: emphyteu&#x017F;is &#x017F;ich in dem lehnbrife befin-<lb/>
det, <hi rendition="#fr">Kopp</hi> am a. o. § 5 &#x017F;. 290 fgg., <hi rendition="#fr">von Buri</hi><lb/>
&#x017F;. 936 fg. 941, <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;tian Gottfrid Hofmanns</hi><lb/>
di&#x017F;p. <hi rendition="#aq">de emphyteu&#x017F;. cap. IIII. § V,</hi> &#x017F;. 44 fgg. wor-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">inn</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[783/0795] von den bauerguͤtern. dieſelben ire namen, als Kilians-Martins ꝛc. u. d. g. guͤter; alſo ſind in hiſigen gegenden die Faz- guͤter, oder aͤcker bekannt. fazguͤter, § 1929 VI) Dinghoͤfe, da der bauer zu gewiſſen zei- ten vor des guts herrn-gerichte erſcheinen muß, von Buri ſ. 826 fgg., Schilters diſp. de cu- riis dominicis, im comment. ad ius feud. Alam. Jeweilen bedeutet der Dinghof ſo vil, als den ort, wo ein huben-gericht gehalten wurde, wie ehe- dem im pfarrhofe zu Melbach in der Wetterau. dinghoͤfe, § 1930 VII) Ehrſchaͤzige guͤter, wenn auſſer den jaͤrlichen abgiften bei veraͤnderung des beſizers ein handlon erleget werden muß, Schilters diſp. de bonis laudemialibus, von Buri ſ. 829. ehrſchaͤzige guͤter, § 1931 VIII) Erbbeſtand, erbleihe, erbpacht, oder erbzinß-gut (§ 1900 fgg.) die benennungen diſer verleihungen von guͤtern geben zu vernemen, daß ſie aus dem worte: erb- und beſtand, leihe, pacht ꝛc. zuſammen geſezet ſind, und zwar das wort erb ſo vil bedeutet, daß die guͤter von dem eigentuͤmer ei- nen andern und deſſen leibes-erben gegen einen jaͤrlichen gewiſſen pacht, zinß, dinſt, oder andere nuzungen, auch abtragung der gemeinen abgiften und beſchwerden bei verluſt des gutes und der auf- hebung, benebſt andern bedingten ſtrafen, einge- geben worden ſeynd, Kopp am a. o, ſ. 281, von Buri ſ. 932 fgg. ſ. 945 fg., und oͤfters emphyteu- ſes benennet werden, iedoch fuͤr Roͤmiſche emphy- teuſes nicht gehalten werden duͤrfen, wenn gleich das wort: emphyteuſis ſich in dem lehnbrife befin- det, Kopp am a. o. § 5 ſ. 290 fgg., von Buri ſ. 936 fg. 941, Chriſtian Gottfrid Hofmanns diſp. de emphyteuſ. cap. IIII. § V, ſ. 44 fgg. wor- inn erbbeſtand, erbleihe, erbpacht, erbzinßgut,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/795
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 783. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/795>, abgerufen am 21.12.2024.