Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite
XLVIIII haubtstück
§ 1926
was bifang
bedeutet?

III) Bifang, ein umzäuntes und besonders
von anderen abgelegenes und mit anderen grund-
stücken nicht untermengetes gut, Falken über die
traditiones Corbeienses s. 103, wie dann bauer-
güter so vil, als solche sind, die zum hause eines
leibeigenen gehören, immaßen buer, oder bauer,
eine casa, oder wonung bedeutet, am a. o. s. 316.

§ 1927
bonde-hu-
fen etc.

IIII) Bonden-bondehufen und veste-güter,
davon der lübeckische stadtsyndicus, herr Dr.
Dreyer in seiner oft bemeldten abhandlung de vsu
genuino iuris Anglo-Sax.
s. 94, 95, herr von
Westphal
in der vorrede zum IIten bande der mo-
num. inedit.
s. 80, s. 81 und im IIIIten bande, auch
der Potgiesser am a. o. lib. I, cap. 4 § 26 s. 196
nachricht gibet. Diejenigen also, welchen güter
von den eigentümern gegen einen järlichen zinß ge-
lihen worden sind, werden bonden genennet, von
bondon, colonus, wiewohl das wort noch merere
bedeutungen hat, von Westphal am a. o. von
disen gütern sind die bordagia, bursatica unter-
schiden, von Buri s. 385 s. 781. Im übrigen
sind auch die frei-bonden im Teutschlande be-
kannt.

§ 1928
eornelien-
güter,

V) Cornelien-güter, welche in dem freistif-
te Buchau vorkommen, deren besizer leibeigen sind
und cornelier heissen. Sie tragen sotane güter zu
lehn um einen jährlichen pacht, das haubt-recht
genannt; Johann Meichsner in decis. cam.
tom. IIII decis.
23 s. 369 fgg., von Buri s. 825
fg., und müssen bei der belehnung eine gewisse
treue an eides statt angeloben, Meichsner s. 371,
fg. Von den heiligen, den die güter geschenkt
waren und sie solche hernach verlihen, bekamen oft

diesel-
XLVIIII haubtſtuͤck
§ 1926
was bifang
bedeutet?

III) Bifang, ein umzaͤuntes und beſonders
von anderen abgelegenes und mit anderen grund-
ſtuͤcken nicht untermengetes gut, Falken uͤber die
traditiones Corbeienſes ſ. 103, wie dann bauer-
guͤter ſo vil, als ſolche ſind, die zum hauſe eines
leibeigenen gehoͤren, immaßen buer, oder bauer,
eine caſa, oder wonung bedeutet, am a. o. ſ. 316.

§ 1927
bonde-hu-
fen ꝛc.

IIII) Bonden-bondehufen und veſte-guͤter,
davon der luͤbeckiſche ſtadtſyndicus, herr Dr.
Dreyer in ſeiner oft bemeldten abhandlung de vſu
genuino iuris Anglo-Sax.
ſ. 94, 95, herr von
Weſtphal
in der vorrede zum IIten bande der mo-
num. inedit.
ſ. 80, ſ. 81 und im IIIIten bande, auch
der Potgieſſer am a. o. lib. I, cap. 4 § 26 ſ. 196
nachricht gibet. Diejenigen alſo, welchen guͤter
von den eigentuͤmern gegen einen jaͤrlichen zinß ge-
lihen worden ſind, werden bonden genennet, von
bondon, colonus, wiewohl das wort noch merere
bedeutungen hat, von Weſtphal am a. o. von
diſen guͤtern ſind die bordagia, burſatica unter-
ſchiden, von Buri ſ. 385 ſ. 781. Im uͤbrigen
ſind auch die frei-bonden im Teutſchlande be-
kannt.

§ 1928
eornelien-
guͤter,

V) Cornelien-guͤter, welche in dem freiſtif-
te Buchau vorkommen, deren beſizer leibeigen ſind
und cornelier heiſſen. Sie tragen ſotane guͤter zu
lehn um einen jaͤhrlichen pacht, das haubt-recht
genannt; Johann Meichsner in deciſ. cam.
tom. IIII deciſ.
23 ſ. 369 fgg., von Buri ſ. 825
fg., und muͤſſen bei der belehnung eine gewiſſe
treue an eides ſtatt angeloben, Meichsner ſ. 371,
fg. Von den heiligen, den die guͤter geſchenkt
waren und ſie ſolche hernach verlihen, bekamen oft

dieſel-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0794" n="782"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XLVIIII</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1926</head><lb/>
            <note place="left">was bifang<lb/>
bedeutet?</note>
            <p><hi rendition="#aq">III)</hi><hi rendition="#fr">Bifang,</hi> ein umza&#x0364;untes und be&#x017F;onders<lb/>
von anderen abgelegenes und mit anderen grund-<lb/>
&#x017F;tu&#x0364;cken nicht untermengetes gut, <hi rendition="#fr">Falken</hi> u&#x0364;ber die<lb/><hi rendition="#aq">traditiones Corbeien&#x017F;es</hi> &#x017F;. 103, wie dann bauer-<lb/>
gu&#x0364;ter &#x017F;o vil, als &#x017F;olche &#x017F;ind, die zum hau&#x017F;e eines<lb/>
leibeigenen geho&#x0364;ren, immaßen <hi rendition="#fr">buer,</hi> oder <hi rendition="#fr">bauer,</hi><lb/>
eine ca&#x017F;a, oder wonung bedeutet, am a. o. &#x017F;. 316.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1927</head><lb/>
            <note place="left">bonde-hu-<lb/>
fen &#xA75B;c.</note>
            <p><hi rendition="#aq">IIII)</hi><hi rendition="#fr">Bonden-bondehufen</hi> und <hi rendition="#fr">ve&#x017F;te-gu&#x0364;ter,</hi><lb/>
davon der lu&#x0364;becki&#x017F;che &#x017F;tadt&#x017F;yndicus, herr Dr.<lb/><hi rendition="#fr">Dreyer</hi> in &#x017F;einer oft bemeldten abhandlung <hi rendition="#aq">de v&#x017F;u<lb/>
genuino iuris Anglo-Sax.</hi> &#x017F;. 94, 95, herr <hi rendition="#fr">von<lb/>
We&#x017F;tphal</hi> in der vorrede zum <hi rendition="#aq">II</hi>ten bande der <hi rendition="#aq">mo-<lb/>
num. inedit.</hi> &#x017F;. 80, &#x017F;. 81 und im <hi rendition="#aq">IIII</hi>ten bande, auch<lb/>
der <hi rendition="#fr">Potgie&#x017F;&#x017F;er</hi> am a. o. <hi rendition="#aq">lib. I,</hi> cap. 4 § 26 &#x017F;. 196<lb/>
nachricht gibet. Diejenigen al&#x017F;o, welchen gu&#x0364;ter<lb/>
von den eigentu&#x0364;mern gegen einen ja&#x0364;rlichen zinß ge-<lb/>
lihen worden &#x017F;ind, werden <hi rendition="#fr">bonden</hi> genennet, von<lb/>
bondon, colonus, wiewohl das wort noch merere<lb/>
bedeutungen hat, <hi rendition="#fr">von We&#x017F;tphal</hi> am a. o. von<lb/>
di&#x017F;en gu&#x0364;tern &#x017F;ind die <hi rendition="#fr">bordagia, bur&#x017F;atica</hi> unter-<lb/>
&#x017F;chiden, <hi rendition="#fr">von Buri</hi> &#x017F;. 385 &#x017F;. 781. Im u&#x0364;brigen<lb/>
&#x017F;ind auch die frei-bonden im Teut&#x017F;chlande be-<lb/>
kannt.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1928</head><lb/>
            <note place="left">eornelien-<lb/>
gu&#x0364;ter,</note>
            <p><hi rendition="#aq">V)</hi><hi rendition="#fr">Cornelien-gu&#x0364;ter,</hi> welche in dem frei&#x017F;tif-<lb/>
te Buchau vorkommen, deren be&#x017F;izer leibeigen &#x017F;ind<lb/>
und cornelier hei&#x017F;&#x017F;en. Sie tragen &#x017F;otane gu&#x0364;ter zu<lb/>
lehn um einen ja&#x0364;hrlichen pacht, das haubt-recht<lb/>
genannt; <hi rendition="#fr">Johann Meichsner</hi> in <hi rendition="#aq">deci&#x017F;. cam.<lb/>
tom. IIII deci&#x017F;.</hi> 23 &#x017F;. 369 fgg., <hi rendition="#fr">von Buri</hi> &#x017F;. 825<lb/>
fg., und mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en bei der belehnung eine gewi&#x017F;&#x017F;e<lb/>
treue an eides &#x017F;tatt angeloben, <hi rendition="#fr">Meichsner</hi> &#x017F;. 371,<lb/>
fg. Von den heiligen, den die gu&#x0364;ter ge&#x017F;chenkt<lb/>
waren und &#x017F;ie &#x017F;olche hernach verlihen, bekamen oft<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">die&#x017F;el-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[782/0794] XLVIIII haubtſtuͤck § 1926 III) Bifang, ein umzaͤuntes und beſonders von anderen abgelegenes und mit anderen grund- ſtuͤcken nicht untermengetes gut, Falken uͤber die traditiones Corbeienſes ſ. 103, wie dann bauer- guͤter ſo vil, als ſolche ſind, die zum hauſe eines leibeigenen gehoͤren, immaßen buer, oder bauer, eine caſa, oder wonung bedeutet, am a. o. ſ. 316. § 1927 IIII) Bonden-bondehufen und veſte-guͤter, davon der luͤbeckiſche ſtadtſyndicus, herr Dr. Dreyer in ſeiner oft bemeldten abhandlung de vſu genuino iuris Anglo-Sax. ſ. 94, 95, herr von Weſtphal in der vorrede zum IIten bande der mo- num. inedit. ſ. 80, ſ. 81 und im IIIIten bande, auch der Potgieſſer am a. o. lib. I, cap. 4 § 26 ſ. 196 nachricht gibet. Diejenigen alſo, welchen guͤter von den eigentuͤmern gegen einen jaͤrlichen zinß ge- lihen worden ſind, werden bonden genennet, von bondon, colonus, wiewohl das wort noch merere bedeutungen hat, von Weſtphal am a. o. von diſen guͤtern ſind die bordagia, burſatica unter- ſchiden, von Buri ſ. 385 ſ. 781. Im uͤbrigen ſind auch die frei-bonden im Teutſchlande be- kannt. § 1928 V) Cornelien-guͤter, welche in dem freiſtif- te Buchau vorkommen, deren beſizer leibeigen ſind und cornelier heiſſen. Sie tragen ſotane guͤter zu lehn um einen jaͤhrlichen pacht, das haubt-recht genannt; Johann Meichsner in deciſ. cam. tom. IIII deciſ. 23 ſ. 369 fgg., von Buri ſ. 825 fg., und muͤſſen bei der belehnung eine gewiſſe treue an eides ſtatt angeloben, Meichsner ſ. 371, fg. Von den heiligen, den die guͤter geſchenkt waren und ſie ſolche hernach verlihen, bekamen oft dieſel-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/794
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 782. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/794>, abgerufen am 21.11.2024.