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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von den bauergütern.
§ 1923

I) Area, die hofstatt eines bauer-gutes unddie bedeu-
tung des
wortes are-
a, ager, ju-
ger.

die darzu gehörige länderei. Es heisset auch ie-
weilen arialis. Agri fiscales und salici, deren di-
se haus-güter, vom worte sala, ein haus, und
jene herrschaftliche güter bedeuten. Ager und ju-
ger, davon jauchert und motalis, von mötten,
oder messen, oder scheffel-säte, waren ein stück
des bauer-gutes, so vil man des tages mit zwe-
nen ochsen pflügen konnte, Schannat am a. o.
s. 323.

§ 1924

II) Behandigungs-güter in Westphalen,behandi-
gungsgüter

Potgiesser de statu seruor. s. 897, von Buri
am a. o. s. 779 fgg., welche ire benennung von
behändigen, oder einhändigen, das ist, überge-
ben, überreichen, überlifern, haben, daher das
wort: behandung ieweilen so vil, als belenung be-
deutet, Wehner in den obseru. pract. unter di-
sem worte; von Ludewig im iure client. s. 293.
Weshalber diejenige güter also benennet werden,
welche vom eigentums-herrn gegen einen gewissen
zinß auf lebenszeit einem andern auf ein, oder zwo
hände dergestalt überlassen werden, daß wenn
der eine verstorben ist, der andre sich bei zeiten
melden und gegen erlegung des handlones das gut
auf seine hand sezen lassen muß. An manchen or-
ten werden sotane güter auch Kurmede-güter,
oder Kurmede-lehne benennet.

§ 1925

Ob gleich einige rechtsgelehrte bemeldte gütersind keine
eigentliche
lehngüter.

für wirkliche lehne, andre für emphyteuses halten
wollen; so können sie iedoch darunter eigentlich
nicht gezälet werden, Potgiesser am a. o., von
Ludewig
am a. o. s. 77, h., repertorium iu-
ris priuati I
ter teil s. 583.

§ 1926
von den bauerguͤtern.
§ 1923

I) Area, die hofſtatt eines bauer-gutes unddie bedeu-
tung des
wortes are-
a, ager, ju-
ger.

die darzu gehoͤrige laͤnderei. Es heiſſet auch ie-
weilen arialis. Agri fiſcales und ſalici, deren di-
ſe haus-guͤter, vom worte ſala, ein haus, und
jene herrſchaftliche guͤter bedeuten. Ager und ju-
ger, davon jauchert und motalis, von moͤtten,
oder meſſen, oder ſcheffel-ſaͤte, waren ein ſtuͤck
des bauer-gutes, ſo vil man des tages mit zwe-
nen ochſen pfluͤgen konnte, Schannat am a. o.
ſ. 323.

§ 1924

II) Behandigungs-guͤter in Weſtphalen,behandi-
gungsguͤter

Potgieſſer de ſtatu ſeruor. ſ. 897, von Buri
am a. o. ſ. 779 fgg., welche ire benennung von
behaͤndigen, oder einhaͤndigen, das iſt, uͤberge-
ben, uͤberreichen, uͤberlifern, haben, daher das
wort: behandung ieweilen ſo vil, als belenung be-
deutet, Wehner in den obſeru. pract. unter di-
ſem worte; von Ludewig im iure client. ſ. 293.
Weshalber diejenige guͤter alſo benennet werden,
welche vom eigentums-herrn gegen einen gewiſſen
zinß auf lebenszeit einem andern auf ein, oder zwo
haͤnde dergeſtalt uͤberlaſſen werden, daß wenn
der eine verſtorben iſt, der andre ſich bei zeiten
melden und gegen erlegung des handlones das gut
auf ſeine hand ſezen laſſen muß. An manchen or-
ten werden ſotane guͤter auch Kurmede-guͤter,
oder Kurmede-lehne benennet.

§ 1925

Ob gleich einige rechtsgelehrte bemeldte guͤterſind keine
eigentliche
lehnguͤter.

fuͤr wirkliche lehne, andre fuͤr emphyteuſes halten
wollen; ſo koͤnnen ſie iedoch darunter eigentlich
nicht gezaͤlet werden, Potgieſſer am a. o., von
Ludewig
am a. o. ſ. 77, h., repertorium iu-
ris priuati I
ter teil ſ. 583.

§ 1926
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[781/0793] von den bauerguͤtern. § 1923 I) Area, die hofſtatt eines bauer-gutes und die darzu gehoͤrige laͤnderei. Es heiſſet auch ie- weilen arialis. Agri fiſcales und ſalici, deren di- ſe haus-guͤter, vom worte ſala, ein haus, und jene herrſchaftliche guͤter bedeuten. Ager und ju- ger, davon jauchert und motalis, von moͤtten, oder meſſen, oder ſcheffel-ſaͤte, waren ein ſtuͤck des bauer-gutes, ſo vil man des tages mit zwe- nen ochſen pfluͤgen konnte, Schannat am a. o. ſ. 323. die bedeu- tung des wortes are- a, ager, ju- ger. § 1924 II) Behandigungs-guͤter in Weſtphalen, Potgieſſer de ſtatu ſeruor. ſ. 897, von Buri am a. o. ſ. 779 fgg., welche ire benennung von behaͤndigen, oder einhaͤndigen, das iſt, uͤberge- ben, uͤberreichen, uͤberlifern, haben, daher das wort: behandung ieweilen ſo vil, als belenung be- deutet, Wehner in den obſeru. pract. unter di- ſem worte; von Ludewig im iure client. ſ. 293. Weshalber diejenige guͤter alſo benennet werden, welche vom eigentums-herrn gegen einen gewiſſen zinß auf lebenszeit einem andern auf ein, oder zwo haͤnde dergeſtalt uͤberlaſſen werden, daß wenn der eine verſtorben iſt, der andre ſich bei zeiten melden und gegen erlegung des handlones das gut auf ſeine hand ſezen laſſen muß. An manchen or- ten werden ſotane guͤter auch Kurmede-guͤter, oder Kurmede-lehne benennet. behandi- gungsguͤter § 1925 Ob gleich einige rechtsgelehrte bemeldte guͤter fuͤr wirkliche lehne, andre fuͤr emphyteuſes halten wollen; ſo koͤnnen ſie iedoch darunter eigentlich nicht gezaͤlet werden, Potgieſſer am a. o., von Ludewig am a. o. ſ. 77, h., repertorium iu- ris priuati Iter teil ſ. 583. ſind keine eigentliche lehnguͤter. § 1926

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 781. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/793>, abgerufen am 23.11.2024.