gen nach ausweis der Teutschen rechte dem erb- beständer alle und iede erweisliche verbesserungen, ausser was im leihbrife deshalber ausgenommen worden ist, bey dem heimfalle des gutes erstattet werden müssen, von Lynkerde iure colonario § 24, 26 s. 55, Estors anfangs-gründe des ge- meinen und Reichs-processes § 2021 s. 730, wo- durch die so genannte oberbesserung, quarta co- lonoria an einigen orten verstanden wird, von Buri s. 923, 1015, 1047, welche des bauern ei- gentum ist. Dahin gehören z. e. die neu erbaute scheunen, ställe, das mistrecht etc. Sihe des Herrn Reichs-kammergerichts-assessors freiherrn von Cramer unvorgreifliche Gedanken von der im ober- fürstentume Hessen und Solmsischen üblichen land- sideley, § 9, 10, zudem rechtlich vermutet wird, daß eine iede gutsverpachtung Teutscher und nicht Römischer art sey, sintemal man das einheimische für dem fremden beybehalten zu seyn glaubet; hin- gegen die abänderung nicht vermutet, Koppde testam. Germ. s. 184, reg. III. s. 186 reg. IIII.
§ 1903
Es heisset aber ein bauern-gut überhaubt das-was ein bauergut heisset? jenige, welches zum ackerbau und zur vihzucht an- geleget ist, aus ländereien und andern grundstü- cken auf dem lande bestehet, darnebst ordentlicher weise mit abgaben und dinsten beschweret ist, und gemeiniglich von bauern besessen, auch benuzet wird. Daher man pflichtbare, dinstpflichtige, fronbare güter hat, gestalt die dinste bei den bauern- gütern im zweifel vermutet werden, Estorde praesumtione contra rusticos in caussis opera- rum. Dahingegen diejenige, welche von din- sten, auch wohl von andern lasten befreiet sind, freihöfe, freie bauerhöfe etc. und die besizere frei- sasse, genennet werden.
§ 1904
C c c 3
von den bauerguͤtern.
gen nach ausweis der Teutſchen rechte dem erb- beſtaͤnder alle und iede erweisliche verbeſſerungen, auſſer was im leihbrife deshalber ausgenommen worden iſt, bey dem heimfalle des gutes erſtattet werden muͤſſen, von Lynkerde iure colonario § 24, 26 ſ. 55, Eſtors anfangs-gruͤnde des ge- meinen und Reichs-proceſſes § 2021 ſ. 730, wo- durch die ſo genannte oberbeſſerung, quarta co- lonoria an einigen orten verſtanden wird, von Buri ſ. 923, 1015, 1047, welche des bauern ei- gentum iſt. Dahin gehoͤren z. e. die neu erbaute ſcheunen, ſtaͤlle, das miſtrecht ꝛc. Sihe des Herrn Reichs-kammergerichts-aſſeſſors freiherrn von Cramer unvorgreifliche Gedanken von der im ober- fuͤrſtentume Heſſen und Solmſiſchen uͤblichen land- ſideley, § 9, 10, zudem rechtlich vermutet wird, daß eine iede gutsverpachtung Teutſcher und nicht Roͤmiſcher art ſey, ſintemal man das einheimiſche fuͤr dem fremden beybehalten zu ſeyn glaubet; hin- gegen die abaͤnderung nicht vermutet, Koppde teſtam. Germ. ſ. 184, reg. III. ſ. 186 reg. IIII.
§ 1903
Es heiſſet aber ein bauern-gut uͤberhaubt das-was ein bauergut heiſſet? jenige, welches zum ackerbau und zur vihzucht an- geleget iſt, aus laͤndereien und andern grundſtuͤ- cken auf dem lande beſtehet, darnebſt ordentlicher weiſe mit abgaben und dinſten beſchweret iſt, und gemeiniglich von bauern beſeſſen, auch benuzet wird. Daher man pflichtbare, dinſtpflichtige, fronbare guͤter hat, geſtalt die dinſte bei den bauern- guͤtern im zweifel vermutet werden, Eſtorde praeſumtione contra ruſticos in cauſſis opera- rum. Dahingegen diejenige, welche von din- ſten, auch wohl von andern laſten befreiet ſind, freihoͤfe, freie bauerhoͤfe ꝛc. und die beſizere frei- ſaſſe, genennet werden.
§ 1904
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von den bauerguͤtern.
gen nach ausweis der Teutſchen rechte dem erb-
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auſſer was im leihbrife deshalber ausgenommen
worden iſt, bey dem heimfalle des gutes erſtattet
werden muͤſſen, von Lynker de iure colonario
§ 24, 26 ſ. 55, Eſtors anfangs-gruͤnde des ge-
meinen und Reichs-proceſſes § 2021 ſ. 730, wo-
durch die ſo genannte oberbeſſerung, quarta co-
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Buri ſ. 923, 1015, 1047, welche des bauern ei-
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ſcheunen, ſtaͤlle, das miſtrecht ꝛc. Sihe des Herrn
Reichs-kammergerichts-aſſeſſors freiherrn von
Cramer unvorgreifliche Gedanken von der im ober-
fuͤrſtentume Heſſen und Solmſiſchen uͤblichen land-
ſideley, § 9, 10, zudem rechtlich vermutet wird,
daß eine iede gutsverpachtung Teutſcher und nicht
Roͤmiſcher art ſey, ſintemal man das einheimiſche
fuͤr dem fremden beybehalten zu ſeyn glaubet; hin-
gegen die abaͤnderung nicht vermutet, Kopp de
teſtam. Germ. ſ. 184, reg. III. ſ. 186 reg. IIII.
§ 1903
Es heiſſet aber ein bauern-gut uͤberhaubt das-
jenige, welches zum ackerbau und zur vihzucht an-
geleget iſt, aus laͤndereien und andern grundſtuͤ-
cken auf dem lande beſtehet, darnebſt ordentlicher
weiſe mit abgaben und dinſten beſchweret iſt, und
gemeiniglich von bauern beſeſſen, auch benuzet
wird. Daher man pflichtbare, dinſtpflichtige,
fronbare guͤter hat, geſtalt die dinſte bei den bauern-
guͤtern im zweifel vermutet werden, Eſtor de
praeſumtione contra ruſticos in cauſſis opera-
rum. Dahingegen diejenige, welche von din-
ſten, auch wohl von andern laſten befreiet ſind,
freihoͤfe, freie bauerhoͤfe ꝛc. und die beſizere frei-
ſaſſe, genennet werden.
was ein
bauergut
heiſſet?
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 773. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/785>, abgerufen am 21.12.2024.
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