Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

XXX. haubtst. vom nidern adel,
zu leben, die verachteten die ministerialen, sahen
sie als knechte an, und nenneten sich ihnen zum
troz liberos homines, oder ingenuos, Schöttgen
am a. o. s. 211, 216 fg.

§ 154
was der
adel bedeu-
te,

Der adel bedeutet einen sittlichen zustand (sta-
tus moralis), kraft dessen der nidere adel (milites)
seine gewisse eigenschaften und vorzüge hat, und
sich dadurch von andern unterscheidet.

§ 155
seine vor-
züge bei rit-
terspielen,

Die vorzüge, welche die adeliche für den bür-
gerlichen haben, ist die erscheinung bey ritterspie-
len und turniren, davon Menetrier des Tour-
nois et Caroussels,
Schubart de ludis eque-
stribus,
von Pistorius in der vorrede zum siben-
ten theile der amoenitatum, s. 48 fg., Schöpf-
lin
in Alsatia illustrata s. 797 § 3-5 s. 887 § 134.
Riccius am a. o. s. 202, 326 fg. von der Schu-
lenburg
in der disp. de priuilegiis et praerogat.
nobilium mediat. in Germania,
gehandelt haben.

§ 156
der wapen,

Ein edelmann hat das recht wapen oder wafen
schild und helm zu führen, Estor in den obserua-
tionibus feudalibus, obs.
49 und folgende und
in der anen probe s. 447, Riccius am a. o. cap.
18 s. 369 fg. Ringk in der disp. de eo, quod ju-
stum est circa galeam,
der Erlangische professor
Reinhard in der einleitung zur wapenkunst. Die
wapen sind mancherlei.

§ 157
der ritter-
orden,

Unter den vorzügen des nidern adels ist auch
dieses, daß sie zu dem Teutschen und Johanniter

orden

XXX. haubtſt. vom nidern adel,
zu leben, die verachteten die miniſterialen, ſahen
ſie als knechte an, und nenneten ſich ihnen zum
troz liberos homines, oder ingenuos, Schoͤttgen
am a. o. ſ. 211, 216 fg.

§ 154
was der
adel bedeu-
te,

Der adel bedeutet einen ſittlichen zuſtand (ſta-
tus moralis), kraft deſſen der nidere adel (milites)
ſeine gewiſſe eigenſchaften und vorzuͤge hat, und
ſich dadurch von andern unterſcheidet.

§ 155
ſeine vor-
zuͤge bei rit-
terſpielen,

Die vorzuͤge, welche die adeliche fuͤr den buͤr-
gerlichen haben, iſt die erſcheinung bey ritterſpie-
len und turniren, davon Menetrier des Tour-
nois et Carouſſels,
Schubart de ludis eque-
ſtribus,
von Piſtorius in der vorrede zum ſiben-
ten theile der amoenitatum, ſ. 48 fg., Schoͤpf-
lin
in Alſatia illuſtrata ſ. 797 § 3-5 ſ. 887 § 134.
Riccius am a. o. ſ. 202, 326 fg. von der Schu-
lenburg
in der diſp. de priuilegiis et praerogat.
nobilium mediat. in Germania,
gehandelt haben.

§ 156
der wapen,

Ein edelmann hat das recht wapen oder wafen
ſchild und helm zu fuͤhren, Eſtor in den obſerua-
tionibus feudalibus, obſ.
49 und folgende und
in der anen probe ſ. 447, Riccius am a. o. cap.
18 ſ. 369 fg. Ringk in der diſp. de eo, quod ju-
ſtum eſt circa galeam,
der Erlangiſche profeſſor
Reinhard in der einleitung zur wapenkunſt. Die
wapen ſind mancherlei.

§ 157
der ritter-
orden,

Unter den vorzuͤgen des nidern adels iſt auch
dieſes, daß ſie zu dem Teutſchen und Johanniter

orden
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0076" n="66"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XXX.</hi> haubt&#x017F;t. vom nidern adel,</hi></fw><lb/>
zu leben, die verachteten die mini&#x017F;terialen, &#x017F;ahen<lb/>
&#x017F;ie als knechte an, und nenneten &#x017F;ich ihnen zum<lb/>
troz liberos homines, oder ingenuos, <hi rendition="#fr">Scho&#x0364;ttgen</hi><lb/>
am a. o. &#x017F;. 211, 216 fg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 154</head><lb/>
            <note place="left">was der<lb/>
adel bedeu-<lb/>
te,</note>
            <p>Der adel bedeutet einen &#x017F;ittlichen zu&#x017F;tand (&#x017F;ta-<lb/>
tus moralis), kraft de&#x017F;&#x017F;en der nidere adel (milites)<lb/>
&#x017F;eine gewi&#x017F;&#x017F;e eigen&#x017F;chaften und vorzu&#x0364;ge hat, und<lb/>
&#x017F;ich dadurch von andern unter&#x017F;cheidet.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 155</head><lb/>
            <note place="left">&#x017F;eine vor-<lb/>
zu&#x0364;ge bei rit-<lb/>
ter&#x017F;pielen,</note>
            <p>Die vorzu&#x0364;ge, welche die adeliche fu&#x0364;r den bu&#x0364;r-<lb/>
gerlichen haben, i&#x017F;t die er&#x017F;cheinung bey ritter&#x017F;pie-<lb/>
len und turniren, davon <hi rendition="#fr">Menetrier</hi> <hi rendition="#aq">des Tour-<lb/>
nois et Carou&#x017F;&#x017F;els,</hi> <hi rendition="#fr">Schubart</hi> <hi rendition="#aq">de ludis eque-<lb/>
&#x017F;tribus,</hi> <hi rendition="#fr">von Pi&#x017F;torius</hi> in der vorrede zum &#x017F;iben-<lb/>
ten theile der <hi rendition="#aq">amoenitatum,</hi> &#x017F;. 48 fg., <hi rendition="#fr">Scho&#x0364;pf-<lb/>
lin</hi> in <hi rendition="#aq">Al&#x017F;atia illu&#x017F;trata</hi> &#x017F;. 797 § 3-5 &#x017F;. 887 § 134.<lb/><hi rendition="#fr">Riccius</hi> am a. o. &#x017F;. 202, 326 fg. <hi rendition="#fr">von der Schu-<lb/>
lenburg</hi> in der di&#x017F;p. <hi rendition="#aq">de priuilegiis et praerogat.<lb/>
nobilium mediat. in Germania,</hi> gehandelt haben.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 156</head><lb/>
            <note place="left">der wapen,</note>
            <p>Ein edelmann hat das recht wapen oder wafen<lb/>
&#x017F;child und helm zu fu&#x0364;hren, <hi rendition="#fr">E&#x017F;tor</hi> in den <hi rendition="#aq">ob&#x017F;erua-<lb/>
tionibus feudalibus, ob&#x017F;.</hi> 49 und folgende und<lb/>
in der anen probe &#x017F;. 447, <hi rendition="#fr">Riccius</hi> am a. o. cap.<lb/>
18 &#x017F;. 369 fg. <hi rendition="#fr">Ringk</hi> in der di&#x017F;p. <hi rendition="#aq">de eo, quod ju-<lb/>
&#x017F;tum e&#x017F;t circa galeam,</hi> der Erlangi&#x017F;che profe&#x017F;&#x017F;or<lb/><hi rendition="#fr">Reinhard</hi> in der einleitung zur wapenkun&#x017F;t. Die<lb/>
wapen &#x017F;ind mancherlei.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 157</head><lb/>
            <note place="left">der ritter-<lb/>
orden,</note>
            <p>Unter den vorzu&#x0364;gen des nidern adels i&#x017F;t auch<lb/>
die&#x017F;es, daß &#x017F;ie zu dem Teut&#x017F;chen und Johanniter<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">orden</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[66/0076] XXX. haubtſt. vom nidern adel, zu leben, die verachteten die miniſterialen, ſahen ſie als knechte an, und nenneten ſich ihnen zum troz liberos homines, oder ingenuos, Schoͤttgen am a. o. ſ. 211, 216 fg. § 154 Der adel bedeutet einen ſittlichen zuſtand (ſta- tus moralis), kraft deſſen der nidere adel (milites) ſeine gewiſſe eigenſchaften und vorzuͤge hat, und ſich dadurch von andern unterſcheidet. § 155 Die vorzuͤge, welche die adeliche fuͤr den buͤr- gerlichen haben, iſt die erſcheinung bey ritterſpie- len und turniren, davon Menetrier des Tour- nois et Carouſſels, Schubart de ludis eque- ſtribus, von Piſtorius in der vorrede zum ſiben- ten theile der amoenitatum, ſ. 48 fg., Schoͤpf- lin in Alſatia illuſtrata ſ. 797 § 3-5 ſ. 887 § 134. Riccius am a. o. ſ. 202, 326 fg. von der Schu- lenburg in der diſp. de priuilegiis et praerogat. nobilium mediat. in Germania, gehandelt haben. § 156 Ein edelmann hat das recht wapen oder wafen ſchild und helm zu fuͤhren, Eſtor in den obſerua- tionibus feudalibus, obſ. 49 und folgende und in der anen probe ſ. 447, Riccius am a. o. cap. 18 ſ. 369 fg. Ringk in der diſp. de eo, quod ju- ſtum eſt circa galeam, der Erlangiſche profeſſor Reinhard in der einleitung zur wapenkunſt. Die wapen ſind mancherlei. § 157 Unter den vorzuͤgen des nidern adels iſt auch dieſes, daß ſie zu dem Teutſchen und Johanniter orden

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/76
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/76>, abgerufen am 21.12.2024.