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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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von dem eigentume und dessen etc.
Casselische lehns-verordnung wegen ergänzung der
lehne, dergleichen auch die F. H. Darmstädtische
in betref der lehns-stücke enthält, S. Gothaische
L. O. im IIten teile cap. II tit. 14 s. 140 fg. und
fernere beifugen s. 196, 197, S. Coburgischer
landtags-receß vom jare 1613, und landes-ordnung
tit. 33, Hennebergische L. O. im IIten buche tit. 8
§ 6, im Vten teile tit. I cap. 2 § 1 § 5, Fritsch
de iure congrui, cap. 5 s. 15 fgg., Schöpf in
consil. Tubing. 92 und 93 vol. 8, Böhmer
T. III P. II consult. 306 num. 3 s. 517, von
Leyser
spec. C s. 362 fgg. vol. 2.

§ 1818

Von dem zuwachse und übrigen accessionen
wird bei der besiznehmung zu handeln sein.

Sechs und virzigstes haubtstück
von dem eigentume u. dessen gattungen.
§ 1819

Die sachen sind entweder eigentümlich erlangetworin das
eigentum
bestehet?

sowol erworben worden, und befinden sich
in der gewalt der menschen, oder nicht (§ 1045).
Diejenige halbseligkeit, welche einem nach Teut-
schen gebrauche als herrn zugehöret, befindet sich
im eigentume. Dises bestehet solchemnach in ei-
nem vermögen über eine sache aus eigner befugnis
zu gebaren, und selbige von einem ieden besizer zu-
rück zu fodern. Worüber man nach beliben ge-
baren kan, nennet man in Franken eigen. Das
erbe ist stamm-gut bei ihnen.

§ 1820

Gebaren heisset über etwas verordnung ma-was geba-
ren bedeu-
tet?

chen (disponiren), Brandt de natura bonorum
auitorum,
Estors disp. de partitione terrarum
illustrium.
Entweder vermag man über etwas

zu

von dem eigentume und deſſen ꝛc.
Caſſeliſche lehns-verordnung wegen ergaͤnzung der
lehne, dergleichen auch die F. H. Darmſtaͤdtiſche
in betref der lehns-ſtuͤcke enthaͤlt, S. Gothaiſche
L. O. im IIten teile cap. II tit. 14 ſ. 140 fg. und
fernere beifugen ſ. 196, 197, S. Coburgiſcher
landtags-receß vom jare 1613, und landes-ordnung
tit. 33, Hennebergiſche L. O. im IIten buche tit. 8
§ 6, im Vten teile tit. I cap. 2 § 1 § 5, Fritſch
de iure congrui, cap. 5 ſ. 15 fgg., Schoͤpf in
conſil. Tubing. 92 und 93 vol. 8, Boͤhmer
T. III P. II conſult. 306 num. 3 ſ. 517, von
Leyſer
ſpec. C ſ. 362 fgg. vol. 2.

§ 1818

Von dem zuwachſe und uͤbrigen acceſſionen
wird bei der beſiznehmung zu handeln ſein.

Sechs und virzigſtes haubtſtuͤck
von dem eigentume u. deſſen gattungen.
§ 1819

Die ſachen ſind entweder eigentuͤmlich erlangetworin das
eigentum
beſtehet?

ſowol erworben worden, und befinden ſich
in der gewalt der menſchen, oder nicht (§ 1045).
Diejenige halbſeligkeit, welche einem nach Teut-
ſchen gebrauche als herrn zugehoͤret, befindet ſich
im eigentume. Diſes beſtehet ſolchemnach in ei-
nem vermoͤgen uͤber eine ſache aus eigner befugnis
zu gebaren, und ſelbige von einem ieden beſizer zu-
ruͤck zu fodern. Woruͤber man nach beliben ge-
baren kan, nennet man in Franken eigen. Das
erbe iſt ſtamm-gut bei ihnen.

§ 1820

Gebaren heiſſet uͤber etwas verordnung ma-was geba-
ren bedeu-
tet?

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[735/0747] von dem eigentume und deſſen ꝛc. Caſſeliſche lehns-verordnung wegen ergaͤnzung der lehne, dergleichen auch die F. H. Darmſtaͤdtiſche in betref der lehns-ſtuͤcke enthaͤlt, S. Gothaiſche L. O. im IIten teile cap. II tit. 14 ſ. 140 fg. und fernere beifugen ſ. 196, 197, S. Coburgiſcher landtags-receß vom jare 1613, und landes-ordnung tit. 33, Hennebergiſche L. O. im IIten buche tit. 8 § 6, im Vten teile tit. I cap. 2 § 1 § 5, Fritſch de iure congrui, cap. 5 ſ. 15 fgg., Schoͤpf in conſil. Tubing. 92 und 93 vol. 8, Boͤhmer T. III P. II conſult. 306 num. 3 ſ. 517, von Leyſer ſpec. C ſ. 362 fgg. vol. 2. § 1818 Von dem zuwachſe und uͤbrigen acceſſionen wird bei der beſiznehmung zu handeln ſein. Sechs und virzigſtes haubtſtuͤck von dem eigentume u. deſſen gattungen. § 1819 Die ſachen ſind entweder eigentuͤmlich erlanget ſowol erworben worden, und befinden ſich in der gewalt der menſchen, oder nicht (§ 1045). Diejenige halbſeligkeit, welche einem nach Teut- ſchen gebrauche als herrn zugehoͤret, befindet ſich im eigentume. Diſes beſtehet ſolchemnach in ei- nem vermoͤgen uͤber eine ſache aus eigner befugnis zu gebaren, und ſelbige von einem ieden beſizer zu- ruͤck zu fodern. Woruͤber man nach beliben ge- baren kan, nennet man in Franken eigen. Das erbe iſt ſtamm-gut bei ihnen. worin das eigentum beſtehet? § 1820 Gebaren heiſſet uͤber etwas verordnung ma- chen (disponiren), Brandt de natura bonorum auitorum, Eſtors diſp. de partitione terrarum illuſtrium. Entweder vermag man uͤber etwas zu was geba- ren bedeu- tet?

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 735. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/747>, abgerufen am 21.12.2024.