Dise stecken unter jenen, und gibet eines so vil als das andre. Das schreibe-gelt gehöret an vilen orten dem förster. Vile brennen die schweine, vile nicht; weiln es leichtlich auswächset. Den ade- lichen, die es nicht hergebracht haben, wird das brenn- und brenn-gelt nicht nachgelassen.
§ 1789
Das lesen der eicheln zum trockenen für dasdas lesen der eicheln ist one er- laubnis nicht ver- stattet. rindvih und die gänse, kan sonder erlaubnis nicht beschehen. Das schlagen und kehren der eckern ist unterschiden. Die erlaubnis dazu gegen eine gewisse abgift nennt man handeln. Aus den eckern und haselnüssen wird öl geschlagen. Ein Kur-fürst bedauerte einen Reichsfürsten, daß di- ser keine weinberge im lande habe. Der fürst zeigete ihm seine waldungen, daraus er einen herbst von 60, 1000 thlr. mache. In Baiern ist das mast-gelt ein groses einkommen in die rent- kammer von etlichen tonnen goldes, von Lude- wigGermania princeps lib. IV cap. V § 3 s. 91.
§ 1790
Die zeit des eintreibens und ausfemens bei derwie die mast-zeit bestimmet wird? mast, richtet sich nach dem herkommen, und den landes gesäzen. Die forstbedinten dürfen sich der nach-mast nicht anmaßen, wo ihnen solche nicht besonders verstattet ist, sondern müssen solche der herrschaft berechnen, Kur-Braunschw. Lüneburg. landes-ordnungen IVter teil cap. VI s. 252 § 8. Im übrigen wirket bei pachtungen der güter der mastungs-abgang, oder mißwachs keinen erlaß.
§ 1791
Zur aufsicht über die wälder und holzungen sind gewisse personen zu bestellen, wovon bei dem forst- und jagt-regal zu handeln seyn wird.
§ 1792
Z z 2
von den wald- und holzungen ꝛc.
Diſe ſtecken unter jenen, und gibet eines ſo vil als das andre. Das ſchreibe-gelt gehoͤret an vilen orten dem foͤrſter. Vile brennen die ſchweine, vile nicht; weiln es leichtlich auswaͤchſet. Den ade- lichen, die es nicht hergebracht haben, wird das brenn- und brenn-gelt nicht nachgelaſſen.
§ 1789
Das leſen der eicheln zum trockenen fuͤr dasdas leſen der eicheln iſt one er- laubnis nicht ver- ſtattet. rindvih und die gaͤnſe, kan ſonder erlaubnis nicht beſchehen. Das ſchlagen und kehren der eckern iſt unterſchiden. Die erlaubnis dazu gegen eine gewiſſe abgift nennt man handeln. Aus den eckern und haſelnuͤſſen wird oͤl geſchlagen. Ein Kur-fuͤrſt bedauerte einen Reichsfuͤrſten, daß di- ſer keine weinberge im lande habe. Der fuͤrſt zeigete ihm ſeine waldungen, daraus er einen herbſt von 60, 1000 thlr. mache. In Baiern iſt das maſt-gelt ein groſes einkommen in die rent- kammer von etlichen tonnen goldes, von Lude- wigGermania princeps lib. IV cap. V § 3 ſ. 91.
§ 1790
Die zeit des eintreibens und ausfemens bei derwie die maſt-zeit beſtimmet wird? maſt, richtet ſich nach dem herkommen, und den landes geſaͤzen. Die forſtbedinten duͤrfen ſich der nach-maſt nicht anmaßen, wo ihnen ſolche nicht beſonders verſtattet iſt, ſondern muͤſſen ſolche der herrſchaft berechnen, Kur-Braunſchw. Luͤneburg. landes-ordnungen IVter teil cap. VI ſ. 252 § 8. Im uͤbrigen wirket bei pachtungen der guͤter der maſtungs-abgang, oder mißwachs keinen erlaß.
§ 1791
Zur aufſicht uͤber die waͤlder und holzungen ſind gewiſſe perſonen zu beſtellen, wovon bei dem forſt- und jagt-regal zu handeln ſeyn wird.
§ 1792
Z z 2
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von den wald- und holzungen ꝛc.
Diſe ſtecken unter jenen, und gibet eines ſo vil als
das andre. Das ſchreibe-gelt gehoͤret an vilen
orten dem foͤrſter. Vile brennen die ſchweine, vile
nicht; weiln es leichtlich auswaͤchſet. Den ade-
lichen, die es nicht hergebracht haben, wird das
brenn- und brenn-gelt nicht nachgelaſſen.
§ 1789
Das leſen der eicheln zum trockenen fuͤr das
rindvih und die gaͤnſe, kan ſonder erlaubnis nicht
beſchehen. Das ſchlagen und kehren der eckern
iſt unterſchiden. Die erlaubnis dazu gegen eine
gewiſſe abgift nennt man handeln. Aus den
eckern und haſelnuͤſſen wird oͤl geſchlagen. Ein
Kur-fuͤrſt bedauerte einen Reichsfuͤrſten, daß di-
ſer keine weinberge im lande habe. Der fuͤrſt
zeigete ihm ſeine waldungen, daraus er einen
herbſt von 60, 1000 thlr. mache. In Baiern
iſt das maſt-gelt ein groſes einkommen in die rent-
kammer von etlichen tonnen goldes, von Lude-
wig Germania princeps lib. IV cap. V § 3 ſ. 91.
das leſen
der eicheln
iſt one er-
laubnis
nicht ver-
ſtattet.
§ 1790
Die zeit des eintreibens und ausfemens bei der
maſt, richtet ſich nach dem herkommen, und den
landes geſaͤzen. Die forſtbedinten duͤrfen ſich der
nach-maſt nicht anmaßen, wo ihnen ſolche nicht
beſonders verſtattet iſt, ſondern muͤſſen ſolche der
herrſchaft berechnen, Kur-Braunſchw. Luͤneburg.
landes-ordnungen IVter teil cap. VI ſ. 252 § 8.
Im uͤbrigen wirket bei pachtungen der guͤter der
maſtungs-abgang, oder mißwachs keinen erlaß.
wie die
maſt-zeit
beſtimmet
wird?
§ 1791
Zur aufſicht uͤber die waͤlder und holzungen
ſind gewiſſe perſonen zu beſtellen, wovon bei dem
forſt- und jagt-regal zu handeln ſeyn wird.
§ 1792
Z z 2
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 723. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/735>, abgerufen am 23.11.2024.
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