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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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insbeſondere dem hohen Adel.
§ 149

Ein Reichsherr, oder herr, war demnach der-
jenige, deſſen aͤltern und großaͤltern von beiden ſei-
ten aus reichsherrlichen haͤuſern beſtanden. Sie
mogten dann entweder reichsaͤmter fuͤhren, oder
bloſe reichsherren, ohne den hohen reichsſtaͤndi-
ſchen namen eines grafen und dergleichen ſeyn,
Wohlfart in der gruͤndlichen unterſuchung der
frage: ob die grafen und herren zu Hanau mit den
von Carben in vergleichung zu ſtellen? 1 abtheilung
§ 6 fg. II abtheilung § 3, Kopp am a. o. freiherr
von Senckenberg am a. o.

Dreißigſtes haubtſtuͤck
vom nidern adel, oder heutigen adel.
§ 150

Hingegen nennete man einen freigebohrnen den-
jenigen, welcher unter ſeinen vier anen keinen
leibeigenen, oder freigelaſſenen hatte, das iſt, deſ-
ſen vater und mutter, großvater und großmutter
von beiden ſeiten freigebohrne waren, Johann
David Koͤhler
im ſechſten theile der hiſtoriſchen
muͤnzbeluſtigung, ſ. 223, herr profeſſor Cramer
am a. o. ſ. 60 fg. diſe freien zog der hohe adel in
ſeine dienſte, und gebrauchte ſie entweder zu den
hofbedienungen, oder zu den krigesdienſten, oder
zur vertaidigung der damaligen veſtungen oder
ſchloͤſſer, folgbar zu burgmaͤnnern, oder zu geiſt-
lichen und gelehrten dienſten. Der kaiſer hatte
ihrer ebenfalls zu gemeinen burg- und feld- kriges-
auch geringen hofdienſten noͤthig. Sie wohneten
theils auf dem lande, und der ſicherheit halber wa-
ren ſehr viele zugleich buͤrger in den ſtaͤdten. Al-
lermaßen aber ſowohl der herren-ſtand, als auch
der nidere adel einen groſen abſcheu fuͤr der kauf-

mann-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/73>, abgerufen am 08.01.2025.