Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

XLII haubtstück
oder 8 schweine darin sich aufhalten können.
Man kan trocken darin stehen, auch, wo man
will, einen tisch darin anbringen.

§ 1765
das buchen-
holz tauget
nicht zu al-
len gebäu-
den.

Das buchen-holz tauget zum gebäuden im
trocknen nicht, weil es gleich wurmstichig wird.
Dahingegen ist solches zum wasserbaue, wo es
beständig im wasser liget, gut. Disemnach teilet
man es in werk- und brenn-holz. Zum büchen-
bauholze werden gebrauchet: 1) die stämme, das
ist, die gefällte bäume one äste, davon die dickeste
bader, oder gerinne bäume heisen, worin das
mülrad läuffet. Die nach disen an der dicke
sind, werden schaufel-bäume benennet, weiln dar-
aus die schaufeln an den mülrädern gehauen wer-
den; dann die buchen-bäume, woraus die wagner
felgen hauen, auch zu brettern, zu särgen für die
schreiner und andern behuf dinen, 2) die buchen-
länge, 3) achsen länge, oder ein stück vom klei-
nern heister, 8 schuhe lang, 4) buchen-heister,
oder ein noch geringer buchen-baum, welcher stär-
ker als ein achsen-heister, 5) stüzen, oder stäuper,
auch holzschneide-bänke, 6) rüst-reidel, darauf
in die scheunen das getreide geleget wird, oder von
maurern, auch weisbindern (tünchern) um an
den gebäuden auswendig zu arbeiten, gebrauchet
werden, 7) reidel zu wagen-deichseln und lang-
widen, 8) weinpfäle, hopfenstangen, 9) zaun-
oder fiz-gärten, oder fach gerten- zum behufe der
kleber, 10) bohnenstangen. Sonst ist die mast
von den buchen nicht so gut, als von den eichen,
der speck von den eicheln wird hart, von den buch-
eckern aber tröpfelnd und weich.

§ 1766
die heinbu-
che, aspe,
birken, erlen

Die hein- oder weis-buche wird gleich den wei-
den-stämmen geköpfet. Ihr holz dinet zu den

käm-

XLII haubtſtuͤck
oder 8 ſchweine darin ſich aufhalten koͤnnen.
Man kan trocken darin ſtehen, auch, wo man
will, einen tiſch darin anbringen.

§ 1765
das buchen-
holz tauget
nicht zu al-
len gebaͤu-
den.

Das buchen-holz tauget zum gebaͤuden im
trocknen nicht, weil es gleich wurmſtichig wird.
Dahingegen iſt ſolches zum waſſerbaue, wo es
beſtaͤndig im waſſer liget, gut. Diſemnach teilet
man es in werk- und brenn-holz. Zum buͤchen-
bauholze werden gebrauchet: 1) die ſtaͤmme, das
iſt, die gefaͤllte baͤume one aͤſte, davon die dickeſte
bader, oder gerinne baͤume heiſen, worin das
muͤlrad laͤuffet. Die nach diſen an der dicke
ſind, werden ſchaufel-baͤume benennet, weiln dar-
aus die ſchaufeln an den muͤlraͤdern gehauen wer-
den; dann die buchen-baͤume, woraus die wagner
felgen hauen, auch zu brettern, zu ſaͤrgen fuͤr die
ſchreiner und andern behuf dinen, 2) die buchen-
laͤnge, 3) achſen laͤnge, oder ein ſtuͤck vom klei-
nern heiſter, 8 ſchuhe lang, 4) buchen-heiſter,
oder ein noch geringer buchen-baum, welcher ſtaͤr-
ker als ein achſen-heiſter, 5) ſtuͤzen, oder ſtaͤuper,
auch holzſchneide-baͤnke, 6) ruͤſt-reidel, darauf
in die ſcheunen das getreide geleget wird, oder von
maurern, auch weisbindern (tuͤnchern) um an
den gebaͤuden auswendig zu arbeiten, gebrauchet
werden, 7) reidel zu wagen-deichſeln und lang-
widen, 8) weinpfaͤle, hopfenſtangen, 9) zaun-
oder fiz-gaͤrten, oder fach gerten- zum behufe der
kleber, 10) bohnenſtangen. Sonſt iſt die maſt
von den buchen nicht ſo gut, als von den eichen,
der ſpeck von den eicheln wird hart, von den buch-
eckern aber troͤpfelnd und weich.

§ 1766
die heinbu-
che, aſpe,
birken, erlen

Die hein- oder weis-buche wird gleich den wei-
den-ſtaͤmmen gekoͤpfet. Ihr holz dinet zu den

kaͤm-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0724" n="712"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XLII</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck</hi></fw><lb/>
oder 8 &#x017F;chweine darin &#x017F;ich aufhalten ko&#x0364;nnen.<lb/>
Man kan trocken darin &#x017F;tehen, auch, wo man<lb/>
will, einen ti&#x017F;ch darin anbringen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1765</head><lb/>
            <note place="left">das buchen-<lb/>
holz tauget<lb/>
nicht zu al-<lb/>
len geba&#x0364;u-<lb/>
den.</note>
            <p>Das buchen-holz tauget zum geba&#x0364;uden im<lb/>
trocknen nicht, weil es gleich wurm&#x017F;tichig wird.<lb/>
Dahingegen i&#x017F;t &#x017F;olches zum wa&#x017F;&#x017F;erbaue, wo es<lb/>
be&#x017F;ta&#x0364;ndig im wa&#x017F;&#x017F;er liget, gut. Di&#x017F;emnach teilet<lb/>
man es in werk- und brenn-holz. Zum bu&#x0364;chen-<lb/>
bauholze werden gebrauchet: 1) die &#x017F;ta&#x0364;mme, das<lb/>
i&#x017F;t, die gefa&#x0364;llte ba&#x0364;ume one a&#x0364;&#x017F;te, davon die dicke&#x017F;te<lb/><hi rendition="#fr">bader</hi>, oder gerinne ba&#x0364;ume hei&#x017F;en, worin das<lb/>
mu&#x0364;lrad la&#x0364;uffet. Die nach di&#x017F;en an der dicke<lb/>
&#x017F;ind, werden &#x017F;chaufel-ba&#x0364;ume benennet, weiln dar-<lb/>
aus die &#x017F;chaufeln an den mu&#x0364;lra&#x0364;dern gehauen wer-<lb/>
den; dann die buchen-ba&#x0364;ume, woraus die wagner<lb/>
felgen hauen, auch zu brettern, zu &#x017F;a&#x0364;rgen fu&#x0364;r die<lb/>
&#x017F;chreiner und andern behuf dinen, 2) die buchen-<lb/>
la&#x0364;nge, 3) ach&#x017F;en la&#x0364;nge, oder ein &#x017F;tu&#x0364;ck vom klei-<lb/>
nern hei&#x017F;ter, 8 &#x017F;chuhe lang, 4) buchen-hei&#x017F;ter,<lb/>
oder ein noch geringer buchen-baum, welcher &#x017F;ta&#x0364;r-<lb/>
ker als ein ach&#x017F;en-hei&#x017F;ter, 5) &#x017F;tu&#x0364;zen, oder &#x017F;ta&#x0364;uper,<lb/>
auch holz&#x017F;chneide-ba&#x0364;nke, 6) ru&#x0364;&#x017F;t-reidel, darauf<lb/>
in die &#x017F;cheunen das getreide geleget wird, oder von<lb/>
maurern, auch weisbindern (tu&#x0364;nchern) um an<lb/>
den geba&#x0364;uden auswendig zu arbeiten, gebrauchet<lb/>
werden, 7) reidel zu wagen-deich&#x017F;eln und lang-<lb/>
widen, 8) weinpfa&#x0364;le, hopfen&#x017F;tangen, 9) zaun-<lb/>
oder fiz-ga&#x0364;rten, oder fach gerten- zum behufe der<lb/>
kleber, 10) bohnen&#x017F;tangen. Son&#x017F;t i&#x017F;t die ma&#x017F;t<lb/>
von den buchen nicht &#x017F;o gut, als von den eichen,<lb/>
der &#x017F;peck von den eicheln wird hart, von den buch-<lb/>
eckern aber tro&#x0364;pfelnd und weich.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1766</head><lb/>
            <note place="left">die heinbu-<lb/>
che, a&#x017F;pe,<lb/>
birken, erlen</note>
            <p>Die hein- oder weis-buche wird gleich den wei-<lb/>
den-&#x017F;ta&#x0364;mmen geko&#x0364;pfet. Ihr holz dinet zu den<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ka&#x0364;m-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[712/0724] XLII haubtſtuͤck oder 8 ſchweine darin ſich aufhalten koͤnnen. Man kan trocken darin ſtehen, auch, wo man will, einen tiſch darin anbringen. § 1765 Das buchen-holz tauget zum gebaͤuden im trocknen nicht, weil es gleich wurmſtichig wird. Dahingegen iſt ſolches zum waſſerbaue, wo es beſtaͤndig im waſſer liget, gut. Diſemnach teilet man es in werk- und brenn-holz. Zum buͤchen- bauholze werden gebrauchet: 1) die ſtaͤmme, das iſt, die gefaͤllte baͤume one aͤſte, davon die dickeſte bader, oder gerinne baͤume heiſen, worin das muͤlrad laͤuffet. Die nach diſen an der dicke ſind, werden ſchaufel-baͤume benennet, weiln dar- aus die ſchaufeln an den muͤlraͤdern gehauen wer- den; dann die buchen-baͤume, woraus die wagner felgen hauen, auch zu brettern, zu ſaͤrgen fuͤr die ſchreiner und andern behuf dinen, 2) die buchen- laͤnge, 3) achſen laͤnge, oder ein ſtuͤck vom klei- nern heiſter, 8 ſchuhe lang, 4) buchen-heiſter, oder ein noch geringer buchen-baum, welcher ſtaͤr- ker als ein achſen-heiſter, 5) ſtuͤzen, oder ſtaͤuper, auch holzſchneide-baͤnke, 6) ruͤſt-reidel, darauf in die ſcheunen das getreide geleget wird, oder von maurern, auch weisbindern (tuͤnchern) um an den gebaͤuden auswendig zu arbeiten, gebrauchet werden, 7) reidel zu wagen-deichſeln und lang- widen, 8) weinpfaͤle, hopfenſtangen, 9) zaun- oder fiz-gaͤrten, oder fach gerten- zum behufe der kleber, 10) bohnenſtangen. Sonſt iſt die maſt von den buchen nicht ſo gut, als von den eichen, der ſpeck von den eicheln wird hart, von den buch- eckern aber troͤpfelnd und weich. § 1766 Die hein- oder weis-buche wird gleich den wei- den-ſtaͤmmen gekoͤpfet. Ihr holz dinet zu den kaͤm-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/724
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 712. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/724>, abgerufen am 21.11.2024.