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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XLI haubtstück
1, 2, bis 3 oder 1/2 oder 1/4 morgen, nach irer gröse,
anzulegen, F. H. Casselische baumpflanz-ordnung
1724 fol.

§ 1738
wie das beet
zur baum-
schule zube-
reitet wer-
den kan?

Das beet zur baumschule wird umgegraben,
mit kühmist, alter holzerde, gassenkote etc. überfa-
ren, sodann geackert, oder besser gegraben, sehr
wohl geeget. Das umgraben und egen muß im
früjare 3 mal vor dem ende des märzes beschehen.
Hirzu dinet die Reichartische ege, welche von
zwoen personen gezogen wird. Hirnächst wird
das beet im früjare mit kernen von äpfeln und an-
dern obste ganz dichte besäet, oder bestecket. Im
herbste aber werden die eicheln darauf gesäet.
Man schlage Reichardts IIten t. des land- und
garten-schazes, auch den Miller t. I s. 113 nach.

§ 1739
die pflanzen
sind in acht
zu nemen
und endlich
fortzusezen.

Die pflanzen sind zu jäten und zu begüßen, wenn
es dürr ist. Im früjare sind sie zu beschneiden.
Sie bleiben bis sie 7 bis 8 schuhe hoch und eines
bindestockes dick sind in der baumschule. Als-
denn werden sie in die gärten, an die wege, tri-
schen, wälder, hölzer, auen, anger, gemeine ör-
ter etc. versezet, darnebst mit dornen wohl verse-
hen. Was auf gemeine pläze gepflanzet wird,
davon teilet die gemeine das obst. Die herrschaft
pfleget die reiser zum pfropfen, oculiren, nicht
minder die stämme selbst, im anfange, auch wohl
unentgeltlich herzugeben, F. H. Casselische baum-
pflanzordn. § IX § X und § XI § XIII, imglei-
chen erfarne leute sowohl planteurs zu bestellen,
welche die unerfarnen untertanen im sezen, pfro-
pfen, und nötiger pflege der bäume unterrichten
müssen, § XVIII immaßen ein apfel- und birn-
baum, wenn er nicht gepfropfet, oder oculiret
wird, ob er gleich von den besten kernen gepflanzet

worden

XLI haubtſtuͤck
1, 2, bis 3 oder ½ oder ¼ morgen, nach irer groͤſe,
anzulegen, F. H. Caſſeliſche baumpflanz-ordnung
1724 fol.

§ 1738
wie das beet
zur baum-
ſchule zube-
reitet wer-
den kan?

Das beet zur baumſchule wird umgegraben,
mit kuͤhmiſt, alter holzerde, gaſſenkote ꝛc. uͤberfa-
ren, ſodann geackert, oder beſſer gegraben, ſehr
wohl geeget. Das umgraben und egen muß im
fruͤjare 3 mal vor dem ende des maͤrzes beſchehen.
Hirzu dinet die Reichartiſche ege, welche von
zwoen perſonen gezogen wird. Hirnaͤchſt wird
das beet im fruͤjare mit kernen von aͤpfeln und an-
dern obſte ganz dichte beſaͤet, oder beſtecket. Im
herbſte aber werden die eicheln darauf geſaͤet.
Man ſchlage Reichardts IIten t. des land- und
garten-ſchazes, auch den Miller t. I ſ. 113 nach.

§ 1739
die pflanzen
ſind in acht
zu nemen
und endlich
fortzuſezen.

Die pflanzen ſind zu jaͤten und zu beguͤßen, wenn
es duͤrr iſt. Im fruͤjare ſind ſie zu beſchneiden.
Sie bleiben bis ſie 7 bis 8 ſchuhe hoch und eines
bindeſtockes dick ſind in der baumſchule. Als-
denn werden ſie in die gaͤrten, an die wege, tri-
ſchen, waͤlder, hoͤlzer, auen, anger, gemeine oͤr-
ter ꝛc. verſezet, darnebſt mit dornen wohl verſe-
hen. Was auf gemeine plaͤze gepflanzet wird,
davon teilet die gemeine das obſt. Die herrſchaft
pfleget die reiſer zum pfropfen, oculiren, nicht
minder die ſtaͤmme ſelbſt, im anfange, auch wohl
unentgeltlich herzugeben, F. H. Caſſeliſche baum-
pflanzordn. § IX § X und § XI § XIII, imglei-
chen erfarne leute ſowohl planteurs zu beſtellen,
welche die unerfarnen untertanen im ſezen, pfro-
pfen, und noͤtiger pflege der baͤume unterrichten
muͤſſen, § XVIII immaßen ein apfel- und birn-
baum, wenn er nicht gepfropfet, oder oculiret
wird, ob er gleich von den beſten kernen gepflanzet

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[698/0710] XLI haubtſtuͤck 1, 2, bis 3 oder ½ oder ¼ morgen, nach irer groͤſe, anzulegen, F. H. Caſſeliſche baumpflanz-ordnung 1724 fol. § 1738 Das beet zur baumſchule wird umgegraben, mit kuͤhmiſt, alter holzerde, gaſſenkote ꝛc. uͤberfa- ren, ſodann geackert, oder beſſer gegraben, ſehr wohl geeget. Das umgraben und egen muß im fruͤjare 3 mal vor dem ende des maͤrzes beſchehen. Hirzu dinet die Reichartiſche ege, welche von zwoen perſonen gezogen wird. Hirnaͤchſt wird das beet im fruͤjare mit kernen von aͤpfeln und an- dern obſte ganz dichte beſaͤet, oder beſtecket. Im herbſte aber werden die eicheln darauf geſaͤet. Man ſchlage Reichardts IIten t. des land- und garten-ſchazes, auch den Miller t. I ſ. 113 nach. § 1739 Die pflanzen ſind zu jaͤten und zu beguͤßen, wenn es duͤrr iſt. Im fruͤjare ſind ſie zu beſchneiden. Sie bleiben bis ſie 7 bis 8 ſchuhe hoch und eines bindeſtockes dick ſind in der baumſchule. Als- denn werden ſie in die gaͤrten, an die wege, tri- ſchen, waͤlder, hoͤlzer, auen, anger, gemeine oͤr- ter ꝛc. verſezet, darnebſt mit dornen wohl verſe- hen. Was auf gemeine plaͤze gepflanzet wird, davon teilet die gemeine das obſt. Die herrſchaft pfleget die reiſer zum pfropfen, oculiren, nicht minder die ſtaͤmme ſelbſt, im anfange, auch wohl unentgeltlich herzugeben, F. H. Caſſeliſche baum- pflanzordn. § IX § X und § XI § XIII, imglei- chen erfarne leute ſowohl planteurs zu beſtellen, welche die unerfarnen untertanen im ſezen, pfro- pfen, und noͤtiger pflege der baͤume unterrichten muͤſſen, § XVIII immaßen ein apfel- und birn- baum, wenn er nicht gepfropfet, oder oculiret wird, ob er gleich von den beſten kernen gepflanzet worden

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 698. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/710>, abgerufen am 21.11.2024.