lichen Chursächsischen vasallen, der die lehne em- pfänget, Wabst in der historischen nachricht von des Churfürstenthums Sachsen hohen und nidern iustiz, s. 74, s. 229.
§ 144
Die Oesterreichische grafen sind nicht besser als dieund Oester- reich ange- sehen wer- den. landsäßigen edelleute in absicht auf den ihrem landes- herrn zu leistenden gehorsam, auch dienstbarkeit, gestalt kaiser Carl der V bereits solches in den frei- heiten des erzhauses Oesterreich unter andern im jahre 1530 also geordnet hat, Lünigin corpore juris feudalis T. 1 col. 728.
§ 145
Derowegen verbleibet es auch hierunter bey derdie kaiserli- che standes- erhöhung gibet nie- manden die vorrechte des hohen adels. regel, daß die kaiserliche standeserhöhung die rech- te und würckungen des alten adels oder des herren- standes, oder hohen adels, niemanden gebe, wie Johann George Cramer am a. o. cap. IV §. 1 s. 169, und der selige Herr Vicecanzler Kopp im zweiten theile der lehnsproben s. 162 gezeiget haben, wofern sie nicht das gesamte reich ausdrücklich zu- gesteht, folglich in dessen entstehung ein titular- oder landsäßiger reichsgraf nicht besser, als ein adelicher landsaß, oder eine ritterstandsperson ist, daher die ehe eines fürstens, auch reichsgra- fens mit einer adelichen dem Teutschen staats- und lehnrechte, imgleichen der kaiserlichen wahlcapitu- lation zu folge für ungleich gehalten wird.
§ 146
Teutschland hatte viererlei stände der personen,die stände der Teut- schen wer- den erzäh- let. 1) des adels, 2) der freigebohrnen, 3) der freyge- lassenen, und 4) der knechte, Koppde insigni differentia inter comites et nobiles,Estorde
mini-
insbeſondere dem hohen adel.
lichen Churſaͤchſiſchen vaſallen, der die lehne em- pfaͤnget, Wabſt in der hiſtoriſchen nachricht von des Churfuͤrſtenthums Sachſen hohen und nidern iuſtiz, ſ. 74, ſ. 229.
§ 144
Die Oeſterreichiſche grafen ſind nicht beſſer als dieund Oeſter- reich ange- ſehen wer- den. landſaͤßigen edelleute in abſicht auf den ihrem landes- herrn zu leiſtenden gehorſam, auch dienſtbarkeit, geſtalt kaiſer Carl der V bereits ſolches in den frei- heiten des erzhauſes Oeſterreich unter andern im jahre 1530 alſo geordnet hat, Luͤnigin corpore juris feudalis T. 1 col. 728.
§ 145
Derowegen verbleibet es auch hierunter bey derdie kaiſerli- che ſtandes- erhoͤhung gibet nie- manden die vorrechte des hohen adels. regel, daß die kaiſerliche ſtandeserhoͤhung die rech- te und wuͤrckungen des alten adels oder des herren- ſtandes, oder hohen adels, niemanden gebe, wie Johann George Cramer am a. o. cap. IV §. 1 ſ. 169, und der ſelige Herr Vicecanzler Kopp im zweiten theile der lehnsproben ſ. 162 gezeiget haben, wofern ſie nicht das geſamte reich ausdruͤcklich zu- geſteht, folglich in deſſen entſtehung ein titular- oder landſaͤßiger reichsgraf nicht beſſer, als ein adelicher landſaß, oder eine ritterſtandsperſon iſt, daher die ehe eines fuͤrſtens, auch reichsgra- fens mit einer adelichen dem Teutſchen ſtaats- und lehnrechte, imgleichen der kaiſerlichen wahlcapitu- lation zu folge fuͤr ungleich gehalten wird.
§ 146
Teutſchland hatte viererlei ſtaͤnde der perſonen,die ſtaͤnde der Teut- ſchen wer- den erzaͤh- let. 1) des adels, 2) der freigebohrnen, 3) der freyge- laſſenen, und 4) der knechte, Koppde inſigni differentia inter comites et nobiles,Eſtorde
mini-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0071"n="61"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">insbeſondere dem hohen adel.</hi></fw><lb/>
lichen Churſaͤchſiſchen vaſallen, der die lehne em-<lb/>
pfaͤnget, <hirendition="#fr">Wabſt</hi> in der hiſtoriſchen nachricht von<lb/>
des Churfuͤrſtenthums Sachſen hohen und nidern<lb/>
iuſtiz, ſ. 74, ſ. 229.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 144</head><lb/><p>Die Oeſterreichiſche grafen ſind nicht beſſer als die<noteplace="right">und Oeſter-<lb/>
reich ange-<lb/>ſehen wer-<lb/>
den.</note><lb/>
landſaͤßigen edelleute in abſicht auf den ihrem landes-<lb/>
herrn zu leiſtenden gehorſam, auch dienſtbarkeit,<lb/>
geſtalt kaiſer Carl der <hirendition="#aq">V</hi> bereits ſolches in den frei-<lb/>
heiten des erzhauſes Oeſterreich unter andern im<lb/>
jahre 1530 alſo geordnet hat, <hirendition="#fr">Luͤnig</hi><hirendition="#aq">in corpore<lb/>
juris feudalis T. 1 col.</hi> 728.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 145</head><lb/><p>Derowegen verbleibet es auch hierunter bey der<noteplace="right">die kaiſerli-<lb/>
che ſtandes-<lb/>
erhoͤhung<lb/>
gibet nie-<lb/>
manden die<lb/>
vorrechte<lb/>
des hohen<lb/>
adels.</note><lb/>
regel, daß die kaiſerliche ſtandeserhoͤhung die rech-<lb/>
te und wuͤrckungen des alten adels oder des herren-<lb/>ſtandes, oder hohen adels, niemanden gebe, wie<lb/><hirendition="#fr">Johann George Cramer</hi> am a. o. cap. <hirendition="#aq">IV</hi> §. 1<lb/>ſ. 169, und der ſelige Herr Vicecanzler <hirendition="#fr">Kopp</hi> im<lb/>
zweiten theile der lehnsproben ſ. 162 gezeiget haben,<lb/>
wofern ſie nicht das geſamte reich ausdruͤcklich zu-<lb/>
geſteht, folglich in deſſen entſtehung ein titular-<lb/>
oder landſaͤßiger reichsgraf nicht beſſer, als ein<lb/>
adelicher landſaß, oder eine ritterſtandsperſon<lb/>
iſt, daher die ehe eines fuͤrſtens, auch reichsgra-<lb/>
fens mit einer adelichen dem Teutſchen ſtaats- und<lb/>
lehnrechte, imgleichen der kaiſerlichen wahlcapitu-<lb/>
lation zu folge fuͤr ungleich gehalten wird.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 146</head><lb/><p>Teutſchland hatte viererlei ſtaͤnde der perſonen,<noteplace="right">die ſtaͤnde<lb/>
der Teut-<lb/>ſchen wer-<lb/>
den erzaͤh-<lb/>
let.</note><lb/>
1) des adels, 2) der freigebohrnen, 3) der freyge-<lb/>
laſſenen, und 4) der knechte, <hirendition="#fr">Kopp</hi><hirendition="#aq">de inſigni<lb/>
differentia inter comites et nobiles,</hi><hirendition="#fr">Eſtor</hi><hirendition="#aq">de</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">mini-</hi></fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[61/0071]
insbeſondere dem hohen adel.
lichen Churſaͤchſiſchen vaſallen, der die lehne em-
pfaͤnget, Wabſt in der hiſtoriſchen nachricht von
des Churfuͤrſtenthums Sachſen hohen und nidern
iuſtiz, ſ. 74, ſ. 229.
§ 144
Die Oeſterreichiſche grafen ſind nicht beſſer als die
landſaͤßigen edelleute in abſicht auf den ihrem landes-
herrn zu leiſtenden gehorſam, auch dienſtbarkeit,
geſtalt kaiſer Carl der V bereits ſolches in den frei-
heiten des erzhauſes Oeſterreich unter andern im
jahre 1530 alſo geordnet hat, Luͤnig in corpore
juris feudalis T. 1 col. 728.
und Oeſter-
reich ange-
ſehen wer-
den.
§ 145
Derowegen verbleibet es auch hierunter bey der
regel, daß die kaiſerliche ſtandeserhoͤhung die rech-
te und wuͤrckungen des alten adels oder des herren-
ſtandes, oder hohen adels, niemanden gebe, wie
Johann George Cramer am a. o. cap. IV §. 1
ſ. 169, und der ſelige Herr Vicecanzler Kopp im
zweiten theile der lehnsproben ſ. 162 gezeiget haben,
wofern ſie nicht das geſamte reich ausdruͤcklich zu-
geſteht, folglich in deſſen entſtehung ein titular-
oder landſaͤßiger reichsgraf nicht beſſer, als ein
adelicher landſaß, oder eine ritterſtandsperſon
iſt, daher die ehe eines fuͤrſtens, auch reichsgra-
fens mit einer adelichen dem Teutſchen ſtaats- und
lehnrechte, imgleichen der kaiſerlichen wahlcapitu-
lation zu folge fuͤr ungleich gehalten wird.
die kaiſerli-
che ſtandes-
erhoͤhung
gibet nie-
manden die
vorrechte
des hohen
adels.
§ 146
Teutſchland hatte viererlei ſtaͤnde der perſonen,
1) des adels, 2) der freigebohrnen, 3) der freyge-
laſſenen, und 4) der knechte, Kopp de inſigni
differentia inter comites et nobiles, Eſtor de
mini-
die ſtaͤnde
der Teut-
ſchen wer-
den erzaͤh-
let.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/71>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.