Wer eine wise pachtet, hat deshalben die nu-was zum wisen-pach- te nicht ge- höret? zung von den weiden und sträuchen nicht, von Berger in der oeconomia iuris.
§ 1718
Den trockenen wisen bringet die wässerungwelchen wi- sen die wäs- serung nu- zen brin- get? grosen nuzen von Rohr im haus-wirthschafts- buche, s. 15, 44, 466, Leopoldt s. 252. Dise wird im frülinge und wenn das heu gemachet ist, gebrauchet; allein das schnewasser tauget durch- aus nicht, öconomisches lexicon sp. 3074. Es muß auch das wässern ordnungs-mäsig beschehen, Nassau Dillenburgische jagd- und forst-ordnung § 4, F. H. Casselische grebenordn. tit. 38 § 3 s. 90, imgleichen den fischwassern und müllern one scha- den. F. S. Gothaische landesordnung, im IIIten teile s. 537, F. H. Casselische grebenordnung tit. 26 § 11 s. 62, tit. 38 § 3 s. 90, Fritschde iure hortorum § 30 s. 21.
§ 1719
Durch anlegung eines wehres an einem bacheder nuzen der wässe- rung. beim gute muß dem wisewachs vermittels der wässerung geholfen werden. Schnee- und win- terwasser taugen hirzu nicht. Man machet da- durch dörre und unnüze wisen, fruchtbar, einschü- rige werden zweischürig, und zweischürige drei- schürig. Sein gut mit 20 fudern heues vermeren bedeutet schon etwas.
§ 1720
Sumpfige wisen tragen wegen des moses nichts.wie den sumpfigen wisen ge- holfen wer- den kan? Deshalber werden schmale und tife graben um die wise gezogen. Sie müssen so gemacht werden, daß sie einen zug erlangen, darauf werden die schafe des herbstes darüber getrieben. Man hilft mit überstreuung des ofen-ruses oder asche; so wird eine tüchtige wise daraus.
§ 1721
X x
von der ſtadt- und dorf-flure.
§ 1717
Wer eine wiſe pachtet, hat deshalben die nu-was zum wiſen-pach- te nicht ge- hoͤret? zung von den weiden und ſtraͤuchen nicht, von Berger in der oeconomia iuris.
§ 1718
Den trockenen wiſen bringet die waͤſſerungwelchen wi- ſen die waͤſ- ſerung nu- zen brin- get? groſen nuzen von Rohr im haus-wirthſchafts- buche, ſ. 15, 44, 466, Leopoldt ſ. 252. Diſe wird im fruͤlinge und wenn das heu gemachet iſt, gebrauchet; allein das ſchnewaſſer tauget durch- aus nicht, oͤconomiſches lexicon ſp. 3074. Es muß auch das waͤſſern ordnungs-maͤſig beſchehen, Naſſau Dillenburgiſche jagd- und forſt-ordnung § 4, F. H. Caſſeliſche grebenordn. tit. 38 § 3 ſ. 90, imgleichen den fiſchwaſſern und muͤllern one ſcha- den. F. S. Gothaiſche landesordnung, im IIIten teile ſ. 537, F. H. Caſſeliſche grebenordnung tit. 26 § 11 ſ. 62, tit. 38 § 3 ſ. 90, Fritſchde iure hortorum § 30 ſ. 21.
§ 1719
Durch anlegung eines wehres an einem bacheder nuzen der waͤſſe- rung. beim gute muß dem wiſewachs vermittels der waͤſſerung geholfen werden. Schnee- und win- terwaſſer taugen hirzu nicht. Man machet da- durch doͤrre und unnuͤze wiſen, fruchtbar, einſchuͤ- rige werden zweiſchuͤrig, und zweiſchuͤrige drei- ſchuͤrig. Sein gut mit 20 fudern heues vermeren bedeutet ſchon etwas.
§ 1720
Sumpfige wiſen tragen wegen des moſes nichts.wie den ſumpfigen wiſen ge- holfen wer- den kan? Deshalber werden ſchmale und tife graben um die wiſe gezogen. Sie muͤſſen ſo gemacht werden, daß ſie einen zug erlangen, darauf werden die ſchafe des herbſtes daruͤber getrieben. Man hilft mit uͤberſtreuung des ofen-ruſes oder aſche; ſo wird eine tuͤchtige wiſe daraus.
§ 1721
X x
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0701"n="689"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von der ſtadt- und dorf-flure.</hi></fw><lb/><divn="4"><head>§ 1717</head><lb/><p>Wer eine wiſe pachtet, hat deshalben die nu-<noteplace="right">was zum<lb/>
wiſen-pach-<lb/>
te nicht ge-<lb/>
hoͤret?</note><lb/>
zung von den weiden und ſtraͤuchen nicht, von<lb/><hirendition="#fr">Berger</hi> in der <hirendition="#aq">oeconomia iuris.</hi></p></div><lb/><divn="4"><head>§ 1718</head><lb/><p>Den trockenen wiſen bringet die waͤſſerung<noteplace="right">welchen wi-<lb/>ſen die waͤſ-<lb/>ſerung nu-<lb/>
zen brin-<lb/>
get?</note><lb/>
groſen nuzen <hirendition="#fr">von Rohr</hi> im haus-wirthſchafts-<lb/>
buche, ſ. 15, 44, 466, <hirendition="#fr">Leopoldt</hi>ſ. 252. Diſe<lb/>
wird im fruͤlinge und wenn das heu gemachet iſt,<lb/>
gebrauchet; allein das ſchnewaſſer tauget durch-<lb/>
aus nicht, oͤconomiſches lexicon ſp. 3074. Es<lb/>
muß auch das waͤſſern ordnungs-maͤſig beſchehen,<lb/>
Naſſau Dillenburgiſche jagd- und forſt-ordnung<lb/>
§ 4, F. H. Caſſeliſche grebenordn. tit. 38 § 3 ſ. 90,<lb/>
imgleichen den fiſchwaſſern und muͤllern one ſcha-<lb/>
den. F. S. Gothaiſche landesordnung, im <hirendition="#aq">III</hi>ten<lb/>
teile ſ. 537, F. H. Caſſeliſche grebenordnung tit.<lb/>
26 § 11 ſ. 62, tit. 38 § 3 ſ. 90, <hirendition="#fr">Fritſch</hi><hirendition="#aq">de iure<lb/>
hortorum</hi> § 30 ſ. 21.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 1719</head><lb/><p>Durch anlegung eines wehres an einem bache<noteplace="right">der nuzen<lb/>
der waͤſſe-<lb/>
rung.</note><lb/>
beim gute muß dem wiſewachs vermittels der<lb/>
waͤſſerung geholfen werden. Schnee- und win-<lb/>
terwaſſer taugen hirzu nicht. Man machet da-<lb/>
durch doͤrre und unnuͤze wiſen, fruchtbar, einſchuͤ-<lb/>
rige werden zweiſchuͤrig, und zweiſchuͤrige drei-<lb/>ſchuͤrig. Sein gut mit 20 fudern heues vermeren<lb/>
bedeutet ſchon etwas.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 1720</head><lb/><p>Sumpfige wiſen tragen wegen des moſes nichts.<noteplace="right">wie den<lb/>ſumpfigen<lb/>
wiſen ge-<lb/>
holfen wer-<lb/>
den kan?</note><lb/>
Deshalber werden ſchmale und tife graben um<lb/>
die wiſe gezogen. Sie muͤſſen ſo gemacht werden,<lb/>
daß ſie einen zug erlangen, darauf werden die<lb/>ſchafe des herbſtes daruͤber getrieben. Man hilft<lb/>
mit uͤberſtreuung des ofen-ruſes oder aſche; ſo<lb/>
wird eine tuͤchtige wiſe daraus.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="sig">X x</fw><fwplace="bottom"type="catch">§ 1721</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[689/0701]
von der ſtadt- und dorf-flure.
§ 1717
Wer eine wiſe pachtet, hat deshalben die nu-
zung von den weiden und ſtraͤuchen nicht, von
Berger in der oeconomia iuris.
was zum
wiſen-pach-
te nicht ge-
hoͤret?
§ 1718
Den trockenen wiſen bringet die waͤſſerung
groſen nuzen von Rohr im haus-wirthſchafts-
buche, ſ. 15, 44, 466, Leopoldt ſ. 252. Diſe
wird im fruͤlinge und wenn das heu gemachet iſt,
gebrauchet; allein das ſchnewaſſer tauget durch-
aus nicht, oͤconomiſches lexicon ſp. 3074. Es
muß auch das waͤſſern ordnungs-maͤſig beſchehen,
Naſſau Dillenburgiſche jagd- und forſt-ordnung
§ 4, F. H. Caſſeliſche grebenordn. tit. 38 § 3 ſ. 90,
imgleichen den fiſchwaſſern und muͤllern one ſcha-
den. F. S. Gothaiſche landesordnung, im IIIten
teile ſ. 537, F. H. Caſſeliſche grebenordnung tit.
26 § 11 ſ. 62, tit. 38 § 3 ſ. 90, Fritſch de iure
hortorum § 30 ſ. 21.
welchen wi-
ſen die waͤſ-
ſerung nu-
zen brin-
get?
§ 1719
Durch anlegung eines wehres an einem bache
beim gute muß dem wiſewachs vermittels der
waͤſſerung geholfen werden. Schnee- und win-
terwaſſer taugen hirzu nicht. Man machet da-
durch doͤrre und unnuͤze wiſen, fruchtbar, einſchuͤ-
rige werden zweiſchuͤrig, und zweiſchuͤrige drei-
ſchuͤrig. Sein gut mit 20 fudern heues vermeren
bedeutet ſchon etwas.
der nuzen
der waͤſſe-
rung.
§ 1720
Sumpfige wiſen tragen wegen des moſes nichts.
Deshalber werden ſchmale und tife graben um
die wiſe gezogen. Sie muͤſſen ſo gemacht werden,
daß ſie einen zug erlangen, darauf werden die
ſchafe des herbſtes daruͤber getrieben. Man hilft
mit uͤberſtreuung des ofen-ruſes oder aſche; ſo
wird eine tuͤchtige wiſe daraus.
wie den
ſumpfigen
wiſen ge-
holfen wer-
den kan?
§ 1721
X x
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 689. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/701>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.