so wenig kan das vih one gras leben. Wannen- her bei einem gute die wisen so nötig und noch nötiger, als die äcker sind, anerwogen das haubt- werk eines gutes auf die vihzucht ankommet, one welche der ackerbau schlecht zu nuzen ist, Leo- poldt am a. o. s. 212 fgg. Von verbesserung der wisen sihe den Kretzschmar in der öconomischen practica cap. 5.
§ 1715
die nuzun- gen der wi- sen werden unter die gewissen ge- rechnet. Vom gras- dibstale und dessen strafe.
Die nuzungen von wisen werden unter die ge- wissen gezälet, Crells disp. de fructibus prato- rum ante tempus pascendi perceptis, Witten- berg 1754 § 1, 2. Der grasdibstal wird bürger- lich bestrafet. Sihe iedoch den art. 167 der pein- lichen halsgerichts-ordnung kaiser Karls des Vten Tenzelde eo, quod iustum est circa prata s. 35.
§ 1716
der wisen hägezeit.
Die wisen werden in ansehung der zeit verschi- dentlich gehäget. An einigen orten gehet die hä- ge-zeit von Georgen-tage, oder den 23sten April an; in andern ortschaften hingegen auf Walbur- gis, oder den 1ten mai, bis nach gemachtem grummet, auf Michaelis, das ist den 29sten september, oder nach Jacobi, oder den 25sten Julius bei den dür- ren wisen. Im zweifel folget man der alten zeit (dem alten kalender); in betracht derjenige, wel- cher die hutgerechtigkeit im vorigen jarhundert schon nach dieser zeit verübet hat, dabei gelassen wird. Also ward in sachen von Geusau wider die gemeinde Heickendorf gesprochen; iedoch hat man sich auch deßfalls nach iedes ortes gewonheit, nach der witterung und gelegenheit zu richten, Tenzel, Fritschde iure pratorum, Kur Braun- schweig-Lüneburgischer Landesordnungen IIIter teil cap. 4 s. 373.
§ 1717
XLI haubtſtuͤck
ſo wenig kan das vih one gras leben. Wannen- her bei einem gute die wiſen ſo noͤtig und noch noͤtiger, als die aͤcker ſind, anerwogen das haubt- werk eines gutes auf die vihzucht ankommet, one welche der ackerbau ſchlecht zu nuzen iſt, Leo- poldt am a. o. ſ. 212 fgg. Von verbeſſerung der wiſen ſihe den Kretzſchmar in der oͤconomiſchen practica cap. 5.
§ 1715
die nuzun- gen der wi- ſen werden unter die gewiſſen ge- rechnet. Vom gras- dibſtale und deſſen ſtrafe.
Die nuzungen von wiſen werden unter die ge- wiſſen gezaͤlet, Crells diſp. de fructibus prato- rum ante tempus paſcendi perceptis, Witten- berg 1754 § 1, 2. Der grasdibſtal wird buͤrger- lich beſtrafet. Sihe iedoch den art. 167 der pein- lichen halsgerichts-ordnung kaiſer Karls des Vten Tenzelde eo, quod iuſtum eſt circa prata ſ. 35.
§ 1716
der wiſen haͤgezeit.
Die wiſen werden in anſehung der zeit verſchi- dentlich gehaͤget. An einigen orten gehet die haͤ- ge-zeit von Georgen-tage, oder den 23ſten April an; in andern ortſchaften hingegen auf Walbur- gis, oder den 1ten mai, bis nach gemachtem grummet, auf Michaelis, das iſt den 29ſten ſeptember, oder nach Jacobi, oder den 25ſten Julius bei den duͤr- ren wiſen. Im zweifel folget man der alten zeit (dem alten kalender); in betracht derjenige, wel- cher die hutgerechtigkeit im vorigen jarhundert ſchon nach dieſer zeit veruͤbet hat, dabei gelaſſen wird. Alſo ward in ſachen von Geuſau wider die gemeinde Heickendorf geſprochen; iedoch hat man ſich auch deßfalls nach iedes ortes gewonheit, nach der witterung und gelegenheit zu richten, Tenzel, Fritſchde iure pratorum, Kur Braun- ſchweig-Luͤneburgiſcher Landesordnungen IIIter teil cap. 4 ſ. 373.
§ 1717
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XLI haubtſtuͤck
ſo wenig kan das vih one gras leben. Wannen-
her bei einem gute die wiſen ſo noͤtig und noch
noͤtiger, als die aͤcker ſind, anerwogen das haubt-
werk eines gutes auf die vihzucht ankommet, one
welche der ackerbau ſchlecht zu nuzen iſt, Leo-
poldt am a. o. ſ. 212 fgg. Von verbeſſerung der
wiſen ſihe den Kretzſchmar in der oͤconomiſchen
practica cap. 5.
§ 1715
Die nuzungen von wiſen werden unter die ge-
wiſſen gezaͤlet, Crells diſp. de fructibus prato-
rum ante tempus paſcendi perceptis, Witten-
berg 1754 § 1, 2. Der grasdibſtal wird buͤrger-
lich beſtrafet. Sihe iedoch den art. 167 der pein-
lichen halsgerichts-ordnung kaiſer Karls des Vten
Tenzel de eo, quod iuſtum eſt circa prata ſ. 35.
§ 1716
Die wiſen werden in anſehung der zeit verſchi-
dentlich gehaͤget. An einigen orten gehet die haͤ-
ge-zeit von Georgen-tage, oder den 23ſten April
an; in andern ortſchaften hingegen auf Walbur-
gis, oder den 1ten mai, bis nach gemachtem grummet,
auf Michaelis, das iſt den 29ſten ſeptember, oder
nach Jacobi, oder den 25ſten Julius bei den duͤr-
ren wiſen. Im zweifel folget man der alten zeit
(dem alten kalender); in betracht derjenige, wel-
cher die hutgerechtigkeit im vorigen jarhundert
ſchon nach dieſer zeit veruͤbet hat, dabei gelaſſen
wird. Alſo ward in ſachen von Geuſau wider
die gemeinde Heickendorf geſprochen; iedoch hat
man ſich auch deßfalls nach iedes ortes gewonheit,
nach der witterung und gelegenheit zu richten,
Tenzel, Fritſch de iure pratorum, Kur Braun-
ſchweig-Luͤneburgiſcher Landesordnungen IIIter
teil cap. 4 ſ. 373.
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 688. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/700>, abgerufen am 21.11.2024.
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