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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XLI haubtstück
sammlungen von wirtschaftlichen etc. sachen, im
IIIten bande s. 327.

§ 1692
die arten
des landes.

Weiter ist das land entweder leichtes oder
schweres; z. e. in der Wetterau ist leichtes land,
und zihet ein pferd den pflug beim ackern. Her-
gegen unter der Ameneburg ist fettes schwarzes
land, wo 4 stücke vihes den pflug zihen. Die ar-
ten der güte des landes hat Leopoldt am a. o.
erzälet. Die beschaffenheit der erde hat Miller
im gärtner-lexico t. I s. 298-300 gründlich beschri-
ben. Sihe meine vorrede zum IIIIten bande der
stats- und reise-geographi, auch herrn Dr. Dui-
singen
de salubritate aeris Marburgensis s. 102-
108 fgg.

§ 1693
vom ange-
wende.

Das angewende hat nimand auf des andern
acker, ausser, wenn er es hergebracht hat. Ein
angewende heisset dasjenige stück feld, welches
mit der länge am quer über ligenden anstösset,
Klingner am a. o. im IIten teile s. 839 *. Vom
gewende handelt eben derselbe im Isten teile s. 213,
214, 248, 257 etc. und das öconomische lexicon un-
ter dem worte: gewende.

§ 1694
von den
äckern soll
nichts abge-
pflüget wer-
den.

Bei dem ackern darf nimand dem andern bei
strafe etwas abpflügen. S. Gothaische landes-
ordnung im IIten teile cap. 3 tit. 25 s. 186. Al-
tenburgische L. O. II, 3, 35, Kreß de priuilegiis
agriculturae, Sect. II
§ 14 s. 34, Klingner am
a. o. im Isten teile s. 247, 256, 494, 585, 683, F.
H. Casselische greben-ordnung tit. VI § 8 s. 20.

§ 1695
das frühzei-
tige um-
ackern ist
nicht allezeit
erlaubet.

Das frühzeitige umackern, oder umstoßen der
stoppeln kan ebenfalls nach gefallen zum nachteile
eines andern hut-gerechtigkeit nicht geschehen,

Stisser

XLI haubtſtuͤck
ſammlungen von wirtſchaftlichen ꝛc. ſachen, im
IIIten bande ſ. 327.

§ 1692
die arten
des landes.

Weiter iſt das land entweder leichtes oder
ſchweres; z. e. in der Wetterau iſt leichtes land,
und zihet ein pferd den pflug beim ackern. Her-
gegen unter der Ameneburg iſt fettes ſchwarzes
land, wo 4 ſtuͤcke vihes den pflug zihen. Die ar-
ten der guͤte des landes hat Leopoldt am a. o.
erzaͤlet. Die beſchaffenheit der erde hat Miller
im gaͤrtner-lexico t. I ſ. 298-300 gruͤndlich beſchri-
ben. Sihe meine vorrede zum IIIIten bande der
ſtats- und reiſe-geographi, auch herrn Dr. Dui-
ſingen
de ſalubritate aeris Marburgenſis ſ. 102-
108 fgg.

§ 1693
vom ange-
wende.

Das angewende hat nimand auf des andern
acker, auſſer, wenn er es hergebracht hat. Ein
angewende heiſſet dasjenige ſtuͤck feld, welches
mit der laͤnge am quer uͤber ligenden anſtoͤſſet,
Klingner am a. o. im IIten teile ſ. 839 *. Vom
gewende handelt eben derſelbe im Iſten teile ſ. 213,
214, 248, 257 ꝛc. und das oͤconomiſche lexicon un-
ter dem worte: gewende.

§ 1694
von den
aͤckern ſoll
nichts abge-
pfluͤget wer-
den.

Bei dem ackern darf nimand dem andern bei
ſtrafe etwas abpfluͤgen. S. Gothaiſche landes-
ordnung im IIten teile cap. 3 tit. 25 ſ. 186. Al-
tenburgiſche L. O. II, 3, 35, Kreß de priuilegiis
agriculturae, Sect. II
§ 14 ſ. 34, Klingner am
a. o. im Iſten teile ſ. 247, 256, 494, 585, 683, F.
H. Caſſeliſche greben-ordnung tit. VI § 8 ſ. 20.

§ 1695
das fruͤhzei-
tige um-
ackern iſt
nicht allezeit
erlaubet.

Das fruͤhzeitige umackern, oder umſtoßen der
ſtoppeln kan ebenfalls nach gefallen zum nachteile
eines andern hut-gerechtigkeit nicht geſchehen,

Stiſſer
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[680/0692] XLI haubtſtuͤck ſammlungen von wirtſchaftlichen ꝛc. ſachen, im IIIten bande ſ. 327. § 1692 Weiter iſt das land entweder leichtes oder ſchweres; z. e. in der Wetterau iſt leichtes land, und zihet ein pferd den pflug beim ackern. Her- gegen unter der Ameneburg iſt fettes ſchwarzes land, wo 4 ſtuͤcke vihes den pflug zihen. Die ar- ten der guͤte des landes hat Leopoldt am a. o. erzaͤlet. Die beſchaffenheit der erde hat Miller im gaͤrtner-lexico t. I ſ. 298-300 gruͤndlich beſchri- ben. Sihe meine vorrede zum IIIIten bande der ſtats- und reiſe-geographi, auch herrn Dr. Dui- ſingen de ſalubritate aeris Marburgenſis ſ. 102- 108 fgg. § 1693 Das angewende hat nimand auf des andern acker, auſſer, wenn er es hergebracht hat. Ein angewende heiſſet dasjenige ſtuͤck feld, welches mit der laͤnge am quer uͤber ligenden anſtoͤſſet, Klingner am a. o. im IIten teile ſ. 839 *. Vom gewende handelt eben derſelbe im Iſten teile ſ. 213, 214, 248, 257 ꝛc. und das oͤconomiſche lexicon un- ter dem worte: gewende. § 1694 Bei dem ackern darf nimand dem andern bei ſtrafe etwas abpfluͤgen. S. Gothaiſche landes- ordnung im IIten teile cap. 3 tit. 25 ſ. 186. Al- tenburgiſche L. O. II, 3, 35, Kreß de priuilegiis agriculturae, Sect. II § 14 ſ. 34, Klingner am a. o. im Iſten teile ſ. 247, 256, 494, 585, 683, F. H. Caſſeliſche greben-ordnung tit. VI § 8 ſ. 20. § 1695 Das fruͤhzeitige umackern, oder umſtoßen der ſtoppeln kan ebenfalls nach gefallen zum nachteile eines andern hut-gerechtigkeit nicht geſchehen, Stiſſer

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 680. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/692>, abgerufen am 21.11.2024.