kunst s. 86. Die häuser werden vom bürger und bauer mit holze und leinen, auch noch andern ma- terialien erbauet. Der hohe und nidere adel bauete mit kalke und steinen seine kemnaden, bur- gen, und schlösser. Die haubt- und scheide-wän- de, das dach, die türen, die fenster und schorr- steine gehören zu einem hause. Vom rauche und gestank befreiet zu seyn, ist ein haubtstück. Die ovalen schorrsteine sind die besten, oder wenig- stens auch die eirkelrunde. Die hize des feuers treibet den rauch in die höhe. Ein iedes feuer muß seinen besondern rauchfang haben, Penthers Iter teil zur baukunst s. 69. Es ist wirtschaftli- cher hoch, als lang zu bauen, PenthersIIter teil § 183 s. 22. Disemnach hat man das back- haus, brauhaus, gewächshaus, malzhaus, waschhaus, vogel-schnecken-narren-enten-tauben- hüner-binen-schilterhaus etc. Noch merere der- gleichen häuser sind oben § 645 namhaft gemacht worden. Die gebäude zu einem landgute sihe im öconomischen lexico sp. 887 des Böcklers haus und feldschule, des Leonhardt Christian Sturms vollständige anweisung von landwonun- gen bei dem Fürtenbachen, dem freiherrn von Hohberg, Fischern, Florino, Leopold am a. o. s. 727 fgg, dem Stisser am a. o. im XIIII ten haubtstücke.
§ 1621
wozu die scheune die- net?
Die scheuer (scheune) ist ein furwerksgebäude, worin feld-früchte in iren garben und gebunden, nicht weniger heu und grummet, auch leres und ausgedroschenes stroh aufbehalten, und die erstern ausgedroschen werden. Die scheune enthält ban- sen und die tenne; oder nach oberhessischer einrich- tung die heu-boden, die gerüster zu den früchten und dem geströhe, den hald-boden und die scheuer-
tenne
XL haubtſtuͤck
kunſt ſ. 86. Die haͤuſer werden vom buͤrger und bauer mit holze und leinen, auch noch andern ma- terialien erbauet. Der hohe und nidere adel bauete mit kalke und ſteinen ſeine kemnaden, bur- gen, und ſchloͤſſer. Die haubt- und ſcheide-waͤn- de, das dach, die tuͤren, die fenſter und ſchorr- ſteine gehoͤren zu einem hauſe. Vom rauche und geſtank befreiet zu ſeyn, iſt ein haubtſtuͤck. Die ovalen ſchorrſteine ſind die beſten, oder wenig- ſtens auch die eirkelrunde. Die hize des feuers treibet den rauch in die hoͤhe. Ein iedes feuer muß ſeinen beſondern rauchfang haben, Penthers Iter teil zur baukunſt ſ. 69. Es iſt wirtſchaftli- cher hoch, als lang zu bauen, PenthersIIter teil § 183 ſ. 22. Diſemnach hat man das back- haus, brauhaus, gewaͤchshaus, malzhaus, waſchhaus, vogel-ſchnecken-narren-enten-tauben- huͤner-binen-ſchilterhaus ꝛc. Noch merere der- gleichen haͤuſer ſind oben § 645 namhaft gemacht worden. Die gebaͤude zu einem landgute ſihe im oͤconomiſchen lexico ſp. 887 des Boͤcklers haus und feldſchule, des Leonhardt Chriſtian Sturms vollſtaͤndige anweiſung von landwonun- gen bei dem Fuͤrtenbachen, dem freiherrn von Hohberg, Fiſchern, Florino, Leopold am a. o. ſ. 727 fgg, dem Stiſſer am a. o. im XIIII ten haubtſtuͤcke.
§ 1621
wozu die ſcheune die- net?
Die ſcheuer (ſcheune) iſt ein furwerksgebaͤude, worin feld-fruͤchte in iren garben und gebunden, nicht weniger heu und grummet, auch leres und ausgedroſchenes ſtroh aufbehalten, und die erſtern ausgedroſchen werden. Die ſcheune enthaͤlt ban- ſen und die tenne; oder nach oberheſſiſcher einrich- tung die heu-boden, die geruͤſter zu den fruͤchten und dem geſtroͤhe, den hald-boden und die ſcheuer-
tenne
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0664"n="652"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">XL</hi> haubtſtuͤck</hi></fw><lb/>
kunſt ſ. 86. Die haͤuſer werden vom buͤrger und<lb/>
bauer mit holze und leinen, auch noch andern ma-<lb/>
terialien erbauet. Der hohe und nidere adel<lb/>
bauete mit kalke und ſteinen ſeine kemnaden, bur-<lb/>
gen, und ſchloͤſſer. Die haubt- und ſcheide-waͤn-<lb/>
de, das dach, die tuͤren, die fenſter und ſchorr-<lb/>ſteine gehoͤren zu einem hauſe. Vom rauche und<lb/>
geſtank befreiet zu ſeyn, iſt ein haubtſtuͤck. Die<lb/>
ovalen ſchorrſteine ſind die beſten, oder wenig-<lb/>ſtens auch die eirkelrunde. Die hize des feuers<lb/>
treibet den rauch in die hoͤhe. Ein iedes feuer<lb/>
muß ſeinen beſondern rauchfang haben, <hirendition="#fr">Penthers</hi><lb/><hirendition="#aq">I</hi>ter teil zur baukunſt ſ. 69. Es iſt wirtſchaftli-<lb/>
cher hoch, als lang zu bauen, <hirendition="#fr">Penthers</hi><hirendition="#aq">II</hi>ter<lb/>
teil § 183 ſ. 22. Diſemnach hat man das back-<lb/>
haus, brauhaus, gewaͤchshaus, malzhaus,<lb/>
waſchhaus, vogel-ſchnecken-narren-enten-tauben-<lb/>
huͤner-binen-ſchilterhaus ꝛc. Noch merere der-<lb/>
gleichen haͤuſer ſind oben § 645 namhaft gemacht<lb/>
worden. Die gebaͤude zu einem landgute ſihe im<lb/>
oͤconomiſchen lexico ſp. 887 des <hirendition="#fr">Boͤcklers</hi> haus<lb/>
und feldſchule, des <hirendition="#fr">Leonhardt Chriſtian<lb/>
Sturms</hi> vollſtaͤndige anweiſung von landwonun-<lb/>
gen bei dem Fuͤrtenbachen, dem freiherrn von<lb/><hirendition="#fr">Hohberg, Fiſchern, Florino, Leopold</hi> am<lb/>
a. o. ſ. 727 fgg, dem Stiſſer am a. o. im <hirendition="#aq">XIIII</hi><lb/>
ten haubtſtuͤcke.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 1621</head><lb/><noteplace="left">wozu die<lb/>ſcheune die-<lb/>
net?</note><p>Die ſcheuer (ſcheune) iſt ein furwerksgebaͤude,<lb/>
worin feld-fruͤchte in iren garben und gebunden,<lb/>
nicht weniger heu und grummet, auch leres und<lb/>
ausgedroſchenes ſtroh aufbehalten, und die erſtern<lb/>
ausgedroſchen werden. Die ſcheune enthaͤlt ban-<lb/>ſen und die tenne; oder nach oberheſſiſcher einrich-<lb/>
tung die heu-boden, die geruͤſter zu den fruͤchten<lb/>
und dem geſtroͤhe, den hald-boden und die ſcheuer-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">tenne</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[652/0664]
XL haubtſtuͤck
kunſt ſ. 86. Die haͤuſer werden vom buͤrger und
bauer mit holze und leinen, auch noch andern ma-
terialien erbauet. Der hohe und nidere adel
bauete mit kalke und ſteinen ſeine kemnaden, bur-
gen, und ſchloͤſſer. Die haubt- und ſcheide-waͤn-
de, das dach, die tuͤren, die fenſter und ſchorr-
ſteine gehoͤren zu einem hauſe. Vom rauche und
geſtank befreiet zu ſeyn, iſt ein haubtſtuͤck. Die
ovalen ſchorrſteine ſind die beſten, oder wenig-
ſtens auch die eirkelrunde. Die hize des feuers
treibet den rauch in die hoͤhe. Ein iedes feuer
muß ſeinen beſondern rauchfang haben, Penthers
Iter teil zur baukunſt ſ. 69. Es iſt wirtſchaftli-
cher hoch, als lang zu bauen, Penthers IIter
teil § 183 ſ. 22. Diſemnach hat man das back-
haus, brauhaus, gewaͤchshaus, malzhaus,
waſchhaus, vogel-ſchnecken-narren-enten-tauben-
huͤner-binen-ſchilterhaus ꝛc. Noch merere der-
gleichen haͤuſer ſind oben § 645 namhaft gemacht
worden. Die gebaͤude zu einem landgute ſihe im
oͤconomiſchen lexico ſp. 887 des Boͤcklers haus
und feldſchule, des Leonhardt Chriſtian
Sturms vollſtaͤndige anweiſung von landwonun-
gen bei dem Fuͤrtenbachen, dem freiherrn von
Hohberg, Fiſchern, Florino, Leopold am
a. o. ſ. 727 fgg, dem Stiſſer am a. o. im XIIII
ten haubtſtuͤcke.
§ 1621
Die ſcheuer (ſcheune) iſt ein furwerksgebaͤude,
worin feld-fruͤchte in iren garben und gebunden,
nicht weniger heu und grummet, auch leres und
ausgedroſchenes ſtroh aufbehalten, und die erſtern
ausgedroſchen werden. Die ſcheune enthaͤlt ban-
ſen und die tenne; oder nach oberheſſiſcher einrich-
tung die heu-boden, die geruͤſter zu den fruͤchten
und dem geſtroͤhe, den hald-boden und die ſcheuer-
tenne
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 652. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/664>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.