stene tafel- und tisch-tücher, servietten-ballen lifert Schlesien ebenfalls.
§ 1607
Es fraget sich aber: ob die leineweber galgen-die leinewe- ber sind in den F. H. Casselischen landen von der aufrich- tung der ge- richte frei. heber seynd? Vermöge einer F. H. Casselischen verordnung vom 12ten Mai 1701 ist versehen: daß, wie das leineweber-handwerk mit herbeibrin- gung zum galgen nie das geringste zu schaffen ge- habt habe; also auch die leineweber von der auf- richtung der gerichte ganz frei, ledig und los er- kläret werden. Von den betrügereien der leine- weber handelt Hönn am a. o. s. 244, welchen am füglichsten von der oberkeit in den policei-ord- nungen, oder den innungs-brifen, und durch ein wohlbestelltes schau-amt vorgebeuget werden kan.
§ 1608
Wenn einem das leinen vermachet ist, gehöretwas das vermächtniß des leinen in sich be- greifet? ihm auch das vorrätige garn. Wenn in den eheberedungen das leinen-geräte fürkommet; be- greifet solches alles dasjenige leinene zeug, welches zur menschlichen bekleidung und sonst zum nötigen gebrauche in der haushaltung nötig ist.
§ 1609
Was den bleichern gelifert wird, dafür müssenvon den bleichern. dise stehen. Bei einer stadt, oder gemeine muß ein stück wasen, am wasser gelegen, zum bleich- plaze angewisen werden. Eine kurze nachricht von den Harlemischen leinewandbleichen findet man in den Leipziger sammlungen IIIten bande s. 269. Zum bleichen werden überhaubt erfodert ein ort, der gebürge-wasser hat, und mit buchen- oder elsen-asche wohl versehen ist. Die asche di- net zur beuche und zihet die rohigkeit aus, damit das leinen wolligt wird und gut aussihet. Der frost im winter bleichet auch wohl. Der Hol- länder bleichet mit buttermilchs-wattig.
§ 1610
S s 4
vom flachſe, hanfe, garne, ꝛc.
ſtene tafel- und tiſch-tuͤcher, ſervietten-ballen lifert Schleſien ebenfalls.
§ 1607
Es fraget ſich aber: ob die leineweber galgen-die leinewe- ber ſind in den F. H. Caſſeliſchen landen von der aufrich- tung der ge- richte frei. heber ſeynd? Vermoͤge einer F. H. Caſſeliſchen verordnung vom 12ten Mai 1701 iſt verſehen: daß, wie das leineweber-handwerk mit herbeibrin- gung zum galgen nie das geringſte zu ſchaffen ge- habt habe; alſo auch die leineweber von der auf- richtung der gerichte ganz frei, ledig und los er- klaͤret werden. Von den betruͤgereien der leine- weber handelt Hoͤnn am a. o. ſ. 244, welchen am fuͤglichſten von der oberkeit in den policei-ord- nungen, oder den innungs-brifen, und durch ein wohlbeſtelltes ſchau-amt vorgebeuget werden kan.
§ 1608
Wenn einem das leinen vermachet iſt, gehoͤretwas das vermaͤchtniß des leinen in ſich be- greifet? ihm auch das vorraͤtige garn. Wenn in den eheberedungen das leinen-geraͤte fuͤrkommet; be- greifet ſolches alles dasjenige leinene zeug, welches zur menſchlichen bekleidung und ſonſt zum noͤtigen gebrauche in der haushaltung noͤtig iſt.
§ 1609
Was den bleichern gelifert wird, dafuͤr muͤſſenvon den bleichern. diſe ſtehen. Bei einer ſtadt, oder gemeine muß ein ſtuͤck waſen, am waſſer gelegen, zum bleich- plaze angewiſen werden. Eine kurze nachricht von den Harlemiſchen leinewandbleichen findet man in den Leipziger ſammlungen IIIten bande ſ. 269. Zum bleichen werden uͤberhaubt erfodert ein ort, der gebuͤrge-waſſer hat, und mit buchen- oder elſen-aſche wohl verſehen iſt. Die aſche di- net zur beuche und zihet die rohigkeit aus, damit das leinen wolligt wird und gut ausſihet. Der froſt im winter bleichet auch wohl. Der Hol- laͤnder bleichet mit buttermilchs-wattig.
§ 1610
S s 4
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vom flachſe, hanfe, garne, ꝛc.
ſtene tafel- und tiſch-tuͤcher, ſervietten-ballen lifert
Schleſien ebenfalls.
§ 1607
Es fraget ſich aber: ob die leineweber galgen-
heber ſeynd? Vermoͤge einer F. H. Caſſeliſchen
verordnung vom 12ten Mai 1701 iſt verſehen:
daß, wie das leineweber-handwerk mit herbeibrin-
gung zum galgen nie das geringſte zu ſchaffen ge-
habt habe; alſo auch die leineweber von der auf-
richtung der gerichte ganz frei, ledig und los er-
klaͤret werden. Von den betruͤgereien der leine-
weber handelt Hoͤnn am a. o. ſ. 244, welchen
am fuͤglichſten von der oberkeit in den policei-ord-
nungen, oder den innungs-brifen, und durch ein
wohlbeſtelltes ſchau-amt vorgebeuget werden kan.
die leinewe-
ber ſind in
den F. H.
Caſſeliſchen
landen von
der aufrich-
tung der ge-
richte frei.
§ 1608
Wenn einem das leinen vermachet iſt, gehoͤret
ihm auch das vorraͤtige garn. Wenn in den
eheberedungen das leinen-geraͤte fuͤrkommet; be-
greifet ſolches alles dasjenige leinene zeug, welches
zur menſchlichen bekleidung und ſonſt zum noͤtigen
gebrauche in der haushaltung noͤtig iſt.
was das
vermaͤchtniß
des leinen
in ſich be-
greifet?
§ 1609
Was den bleichern gelifert wird, dafuͤr muͤſſen
diſe ſtehen. Bei einer ſtadt, oder gemeine muß
ein ſtuͤck waſen, am waſſer gelegen, zum bleich-
plaze angewiſen werden. Eine kurze nachricht
von den Harlemiſchen leinewandbleichen findet
man in den Leipziger ſammlungen IIIten bande
ſ. 269. Zum bleichen werden uͤberhaubt erfodert
ein ort, der gebuͤrge-waſſer hat, und mit buchen-
oder elſen-aſche wohl verſehen iſt. Die aſche di-
net zur beuche und zihet die rohigkeit aus, damit
das leinen wolligt wird und gut ausſihet. Der
froſt im winter bleichet auch wohl. Der Hol-
laͤnder bleichet mit buttermilchs-wattig.
von den
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§ 1610
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 647. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/659>, abgerufen am 21.11.2024.
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