Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

vom heutigen, oder lumpen-papyre.
andern sachen gebrauchet werden kan (§ 535, 537).
Man teilet es in pack- schreib- druck- und lösch-
papyr. Man hat solches von mancherlei gröse.
Sodann hat man gestempeltes und ungestempel-
tes; super-regal, ordentliches regal, groses, mit-
tel und kleines, post-median-klares, post-papyr,
dickes noten, weißes, ordentliches schreib- oder
register-papyr, braunes- oder concept-papyr, un-
geleimtes druck-papyr von allerhand gattungen,
alles aus leinen lumpen gefertiget. Die wollene
lumpen geben blaues, grobes, schränz- oder ma-
culatur, flüß- oder lösch-karten, häftlein und ein-
binde-papyr, welches leztere geleimet seyn muß,
Marpergers kaufmanns-magazin s. 212 des IIten
teiles der buchdrucker-kunst Isten teiles s. 214 fg.

§ 1583

Die kunst das papyr aus leinwande und seidendessen erfin[-]
dung,

zu fertigen, wollen die Tschineser schon vor Christi
geburt ausgeübet haben, du Halde II s. 281 § 4.
Die weise das heutige papyr zu bereiten, lehren
die buchdrucker-kunst am a. o. s. 211 fg., und der
von Rohr in den merkwürdigkeiten des oberhar-
zes s. 515 fg.

§ 1584

Man teilet das papyr in bücher und rise. Einund eintei-
lung in bü-
cher u. rise.

buch schreibpapyres beträget 24, und druckpapyr
25 bogen, das ries enthält 20 bücher. Ein bal-
len bestehet aus 10 risen.

§ 1585

Das beste wird aus zarten leinen tuche, ausworaus sol-
ches zube-
reitet wird?

papyr-spänen; das schlechte hingegen aus farbigen
und geringen lumpen, sodann das blaue und lösch-
papyr aus wollenen lumpen zubereitet.

§ 1586

In den Niderlanden hat man das gestempeltewo das ge-
stempelte
papyr erfun-

papyr erfunden; obgleich der Marperger das

gegen-

vom heutigen, oder lumpen-papyre.
andern ſachen gebrauchet werden kan (§ 535, 537).
Man teilet es in pack- ſchreib- druck- und loͤſch-
papyr. Man hat ſolches von mancherlei groͤſe.
Sodann hat man geſtempeltes und ungeſtempel-
tes; ſuper-regal, ordentliches regal, groſes, mit-
tel und kleines, poſt-median-klares, poſt-papyr,
dickes noten, weißes, ordentliches ſchreib- oder
regiſter-papyr, braunes- oder concept-papyr, un-
geleimtes druck-papyr von allerhand gattungen,
alles aus leinen lumpen gefertiget. Die wollene
lumpen geben blaues, grobes, ſchraͤnz- oder ma-
culatur, fluͤß- oder loͤſch-karten, haͤftlein und ein-
binde-papyr, welches leztere geleimet ſeyn muß,
Marpergers kaufmanns-magazin ſ. 212 des IIten
teiles der buchdrucker-kunſt Iſten teiles ſ. 214 fg.

§ 1583

Die kunſt das papyr aus leinwande und ſeidendeſſen erfin[-]
dung,

zu fertigen, wollen die Tſchineſer ſchon vor Chriſti
geburt ausgeuͤbet haben, du Halde II ſ. 281 § 4.
Die weiſe das heutige papyr zu bereiten, lehren
die buchdrucker-kunſt am a. o. ſ. 211 fg., und der
von Rohr in den merkwuͤrdigkeiten des oberhar-
zes ſ. 515 fg.

§ 1584

Man teilet das papyr in buͤcher und riſe. Einund eintei-
lung in buͤ-
cher u. riſe.

buch ſchreibpapyres betraͤget 24, und druckpapyr
25 bogen, das ries enthaͤlt 20 buͤcher. Ein bal-
len beſtehet aus 10 riſen.

§ 1585

Das beſte wird aus zarten leinen tuche, ausworaus ſol-
ches zube-
reitet wird?

papyr-ſpaͤnen; das ſchlechte hingegen aus farbigen
und geringen lumpen, ſodann das blaue und loͤſch-
papyr aus wollenen lumpen zubereitet.

§ 1586

In den Niderlanden hat man das geſtempeltewo das ge-
ſtempelte
papyr erfun-

papyr erfunden; obgleich der Marperger das

gegen-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0649" n="637"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">vom heutigen, oder lumpen-papyre.</hi></fw><lb/>
andern &#x017F;achen gebrauchet werden kan (§ 535, 537).<lb/>
Man teilet es in pack- &#x017F;chreib- druck- und lo&#x0364;&#x017F;ch-<lb/>
papyr. Man hat &#x017F;olches von mancherlei gro&#x0364;&#x017F;e.<lb/>
Sodann hat man ge&#x017F;tempeltes und unge&#x017F;tempel-<lb/>
tes; &#x017F;uper-regal, ordentliches regal, gro&#x017F;es, mit-<lb/>
tel und kleines, po&#x017F;t-median-klares, po&#x017F;t-papyr,<lb/>
dickes noten, weißes, ordentliches &#x017F;chreib- oder<lb/>
regi&#x017F;ter-papyr, braunes- oder concept-papyr, un-<lb/>
geleimtes druck-papyr von allerhand gattungen,<lb/>
alles aus leinen lumpen gefertiget. Die wollene<lb/>
lumpen geben blaues, grobes, &#x017F;chra&#x0364;nz- oder ma-<lb/>
culatur, flu&#x0364;ß- oder lo&#x0364;&#x017F;ch-karten, ha&#x0364;ftlein und ein-<lb/>
binde-papyr, welches leztere geleimet &#x017F;eyn muß,<lb/><hi rendition="#fr">Marpergers</hi> kaufmanns-magazin &#x017F;. 212 des <hi rendition="#aq">II</hi>ten<lb/>
teiles der buchdrucker-kun&#x017F;t <hi rendition="#aq">I</hi>&#x017F;ten teiles &#x017F;. 214 fg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1583</head><lb/>
            <p>Die kun&#x017F;t das papyr aus leinwande und &#x017F;eiden<note place="right">de&#x017F;&#x017F;en erfin<supplied>-</supplied><lb/>
dung,</note><lb/>
zu fertigen, wollen die T&#x017F;chine&#x017F;er &#x017F;chon vor Chri&#x017F;ti<lb/>
geburt ausgeu&#x0364;bet haben, <hi rendition="#fr">du Halde</hi> <hi rendition="#aq">II</hi> &#x017F;. 281 § 4.<lb/>
Die wei&#x017F;e das heutige papyr zu bereiten, lehren<lb/>
die buchdrucker-kun&#x017F;t am a. o. &#x017F;. 211 fg., und der<lb/><hi rendition="#fr">von Rohr</hi> in den merkwu&#x0364;rdigkeiten des oberhar-<lb/>
zes &#x017F;. 515 fg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1584</head><lb/>
            <p>Man teilet das papyr in bu&#x0364;cher und ri&#x017F;e. Ein<note place="right">und eintei-<lb/>
lung in bu&#x0364;-<lb/>
cher u. ri&#x017F;e.</note><lb/>
buch &#x017F;chreibpapyres betra&#x0364;get 24, und druckpapyr<lb/>
25 bogen, das ries entha&#x0364;lt 20 bu&#x0364;cher. Ein bal-<lb/>
len be&#x017F;tehet aus 10 ri&#x017F;en.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1585</head><lb/>
            <p>Das be&#x017F;te wird aus zarten leinen tuche, aus<note place="right">woraus &#x017F;ol-<lb/>
ches zube-<lb/>
reitet wird?</note><lb/>
papyr-&#x017F;pa&#x0364;nen; das &#x017F;chlechte hingegen aus farbigen<lb/>
und geringen lumpen, &#x017F;odann das blaue und lo&#x0364;&#x017F;ch-<lb/>
papyr aus wollenen lumpen zubereitet.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1586</head><lb/>
            <p>In den Niderlanden hat man das ge&#x017F;tempelte<note place="right">wo das ge-<lb/>
&#x017F;tempelte<lb/>
papyr erfun-</note><lb/>
papyr erfunden; obgleich der <hi rendition="#fr">Marperger</hi> das<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gegen-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[637/0649] vom heutigen, oder lumpen-papyre. andern ſachen gebrauchet werden kan (§ 535, 537). Man teilet es in pack- ſchreib- druck- und loͤſch- papyr. Man hat ſolches von mancherlei groͤſe. Sodann hat man geſtempeltes und ungeſtempel- tes; ſuper-regal, ordentliches regal, groſes, mit- tel und kleines, poſt-median-klares, poſt-papyr, dickes noten, weißes, ordentliches ſchreib- oder regiſter-papyr, braunes- oder concept-papyr, un- geleimtes druck-papyr von allerhand gattungen, alles aus leinen lumpen gefertiget. Die wollene lumpen geben blaues, grobes, ſchraͤnz- oder ma- culatur, fluͤß- oder loͤſch-karten, haͤftlein und ein- binde-papyr, welches leztere geleimet ſeyn muß, Marpergers kaufmanns-magazin ſ. 212 des IIten teiles der buchdrucker-kunſt Iſten teiles ſ. 214 fg. § 1583 Die kunſt das papyr aus leinwande und ſeiden zu fertigen, wollen die Tſchineſer ſchon vor Chriſti geburt ausgeuͤbet haben, du Halde II ſ. 281 § 4. Die weiſe das heutige papyr zu bereiten, lehren die buchdrucker-kunſt am a. o. ſ. 211 fg., und der von Rohr in den merkwuͤrdigkeiten des oberhar- zes ſ. 515 fg. deſſen erfin- dung, § 1584 Man teilet das papyr in buͤcher und riſe. Ein buch ſchreibpapyres betraͤget 24, und druckpapyr 25 bogen, das ries enthaͤlt 20 buͤcher. Ein bal- len beſtehet aus 10 riſen. und eintei- lung in buͤ- cher u. riſe. § 1585 Das beſte wird aus zarten leinen tuche, aus papyr-ſpaͤnen; das ſchlechte hingegen aus farbigen und geringen lumpen, ſodann das blaue und loͤſch- papyr aus wollenen lumpen zubereitet. woraus ſol- ches zube- reitet wird? § 1586 In den Niderlanden hat man das geſtempelte papyr erfunden; obgleich der Marperger das gegen- wo das ge- ſtempelte papyr erfun-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/649
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 637. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/649>, abgerufen am 30.12.2024.