Kleider bedeuten alles dasjenige, was zur bede- ckung des leibes vom haubte bis zu den füssen gebrauchet wird, Strykde iure vestiario, cap. I § 12, Johann Kleins disp. de lege ve- stiaria, cap. I num. 18 fgg, s. 1158 fgg. Und dises äussert sich entweder unmittelbar, oder mit- telbar, anerwogen bei manns-personen nächst den röcken, westen und hosen, strümpfe, krausen, hand- schuhe, schuhe, stifeln etc. dahin gerechnet werden, Estors vorrede zu des Vinniusquaest. iur. se- lect. s. 35. Unter die köstliche kleidungen gehören 1) goldene stücke (drap d'or), 2) silberne stücke (drap d'argent) 3) seidene, 4) sammete, 5) wollene, 6) leinene. Bei dem frauenzimmer will auch der schmuck mit unter die kleidung ge- rechnet werden, Klein am a. o. cap. I. num. 27 fgg.
§ 1560
wie die klei- der der alten Franken beschaffen gewesen sind?
Die kleidungen der alten Franken waren ein enges wamms (kamisol, westi), das nur etwas über den gürtel ging. Die beinkleider und strüm- pfe waren enge auch an einander, und damit sie nicht herunter filen mit einem bande umwunden. Das haar war oben auf dem kopfe in einen schweif zusammengebunden. Die abbildung da- von zeiget das kupfer beim pater Daniel in der histoire de la milice Francoise teile I s. 5 der von Westphal hat die Nider-Sächsischen trach- ten in den scriptoribus rerum Germanicarum praecipue Cimbricarum in kupfer bringen las- sen. Ein arzt zu Coblenz hatte eine grose samm-
lung
XXXV haubtſtuͤck
Fuͤnf und dreißigſtes haubtſtuͤck von den kleidern.
§ 1559
was kleider bedeuten?
Kleider bedeuten alles dasjenige, was zur bede- ckung des leibes vom haubte bis zu den fuͤſſen gebrauchet wird, Strykde iure veſtiario, cap. I § 12, Johann Kleins diſp. de lege ve- ſtiaria, cap. I num. 18 fgg, ſ. 1158 fgg. Und diſes aͤuſſert ſich entweder unmittelbar, oder mit- telbar, anerwogen bei manns-perſonen naͤchſt den roͤcken, weſten und hoſen, ſtruͤmpfe, krauſen, hand- ſchuhe, ſchuhe, ſtifeln ꝛc. dahin gerechnet werden, Eſtors vorrede zu des Vinniusquaeſt. iur. ſe- lect. ſ. 35. Unter die koͤſtliche kleidungen gehoͤren 1) goldene ſtuͤcke (drap d’or), 2) ſilberne ſtuͤcke (drap d’argent) 3) ſeidene, 4) ſammete, 5) wollene, 6) leinene. Bei dem frauenzimmer will auch der ſchmuck mit unter die kleidung ge- rechnet werden, Klein am a. o. cap. I. num. 27 fgg.
§ 1560
wie die klei- der der alten Franken beſchaffen geweſen ſind?
Die kleidungen der alten Franken waren ein enges wamms (kamiſol, weſti), das nur etwas uͤber den guͤrtel ging. Die beinkleider und ſtruͤm- pfe waren enge auch an einander, und damit ſie nicht herunter filen mit einem bande umwunden. Das haar war oben auf dem kopfe in einen ſchweif zuſammengebunden. Die abbildung da- von zeiget das kupfer beim pater Daniel in der hiſtoire de la milice Francoiſe teile I ſ. 5 der von Weſtphal hat die Nider-Saͤchſiſchen trach- ten in den ſcriptoribus rerum Germanicarum praecipue Cimbricarum in kupfer bringen laſ- ſen. Ein arzt zu Coblenz hatte eine groſe ſamm-
lung
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XXXV haubtſtuͤck
Fuͤnf und dreißigſtes haubtſtuͤck
von den kleidern.
§ 1559
Kleider bedeuten alles dasjenige, was zur bede-
ckung des leibes vom haubte bis zu den fuͤſſen
gebrauchet wird, Stryk de iure veſtiario,
cap. I § 12, Johann Kleins diſp. de lege ve-
ſtiaria, cap. I num. 18 fgg, ſ. 1158 fgg. Und
diſes aͤuſſert ſich entweder unmittelbar, oder mit-
telbar, anerwogen bei manns-perſonen naͤchſt den
roͤcken, weſten und hoſen, ſtruͤmpfe, krauſen, hand-
ſchuhe, ſchuhe, ſtifeln ꝛc. dahin gerechnet werden,
Eſtors vorrede zu des Vinnius quaeſt. iur. ſe-
lect. ſ. 35. Unter die koͤſtliche kleidungen gehoͤren
1) goldene ſtuͤcke (drap d’or), 2) ſilberne ſtuͤcke
(drap d’argent) 3) ſeidene, 4) ſammete, 5)
wollene, 6) leinene. Bei dem frauenzimmer
will auch der ſchmuck mit unter die kleidung ge-
rechnet werden, Klein am a. o. cap. I. num.
27 fgg.
§ 1560
Die kleidungen der alten Franken waren ein
enges wamms (kamiſol, weſti), das nur etwas
uͤber den guͤrtel ging. Die beinkleider und ſtruͤm-
pfe waren enge auch an einander, und damit ſie
nicht herunter filen mit einem bande umwunden.
Das haar war oben auf dem kopfe in einen
ſchweif zuſammengebunden. Die abbildung da-
von zeiget das kupfer beim pater Daniel in der
hiſtoire de la milice Francoiſe teile I ſ. 5 der
von Weſtphal hat die Nider-Saͤchſiſchen trach-
ten in den ſcriptoribus rerum Germanicarum
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ſen. Ein arzt zu Coblenz hatte eine groſe ſamm-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 628. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/640>, abgerufen am 21.11.2024.
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