fluß in einem lande, oder orte, sich nicht befindet, gleichwol dadurch vil holz und getreide vertan wird, auch öftere feuersbrünste entstehen können; so ist die brennerei einzuschränken, und nicht einem ieden zu verstatten; nicht minder fremden brante- wein einzufüren zu verbiten, oder mit schweren auflagen zu beschweren etc. das übermäßige bran- tewein-trinken gänzlich zu untersagen, F. H. Cas- selische verordnung vom 26sten Febr. 1754; vom übermäßigen brantewein-trinken, Kur-Braun- schweig-Lüneburgischer landes-ordnungen IIIter teil cap. 4 s. 1042 fg., Altenburgische landes-ord- nung cap. XX § 18, herr H. R. Scheid in der disp. de eo, quod iustum est circa vinum adu- stum, § III s. 6 fgg., zu brantewein-schulden ni- manden zu verhelfen etc., anerwogen der mißbrauch des brantewein-saufens die menschen ruiniret, trä- ge und untüchtig machet, Hammonde potu et potulentis,Camerarius in der disp. de potu aquarum ardentium,Pree vom gebrauche und mißbrauche des branteweines, gedanken über die verschidenen wirkungen des branteweines im menschlichen körper, im Hamburgischen magazine des IIIten bandes IItes stück. Von den betrüge- reien dabei handelt Hönn im betrugs-lexico s. 71 fg.
§ 1525
die einfuhr des fremden brantewei- nes ist 1700 in den F. H. Casselischen landen ver- boten.
In den F. H. Casselischen landen ist die einfuhr ausländischer branteweine gänzlich untersaget, be- sage der verordnung vom 1. Nov. 1700, mit dem zusaze, daß der fremde frucht-brantewein hinweg- genommen, und dem anzeiger 1/3 davon gegeben, hirüber die übertreter noch eine willkürliche strafe z[u e]rlegen schuldig seyn sollen, verordnung vom [verlorenes Material - Zeichen fehlt][S]ept. 1732, Greben-ordnung tit. 37 § 6 s. 89. Ausserdem darf nimand one besondere erlaubnis
brante-
XXXIII haubtſtuͤck
fluß in einem lande, oder orte, ſich nicht befindet, gleichwol dadurch vil holz und getreide vertan wird, auch oͤftere feuersbruͤnſte entſtehen koͤnnen; ſo iſt die brennerei einzuſchraͤnken, und nicht einem ieden zu verſtatten; nicht minder fremden brante- wein einzufuͤren zu verbiten, oder mit ſchweren auflagen zu beſchweren ꝛc. das uͤbermaͤßige bran- tewein-trinken gaͤnzlich zu unterſagen, F. H. Caſ- ſeliſche verordnung vom 26ſten Febr. 1754; vom uͤbermaͤßigen brantewein-trinken, Kur-Braun- ſchweig-Luͤneburgiſcher landes-ordnungen IIIter teil cap. 4 ſ. 1042 fg., Altenburgiſche landes-ord- nung cap. XX § 18, herr H. R. Scheid in der diſp. de eo, quod iuſtum eſt circa vinum adu- ſtum, § III ſ. 6 fgg., zu brantewein-ſchulden ni- manden zu verhelfen ꝛc., anerwogen der mißbrauch des brantewein-ſaufens die menſchen ruiniret, traͤ- ge und untuͤchtig machet, Hammonde potu et potulentis,Camerarius in der diſp. de potu aquarum ardentium,Pree vom gebrauche und mißbrauche des branteweines, gedanken uͤber die verſchidenen wirkungen des branteweines im menſchlichen koͤrper, im Hamburgiſchen magazine des IIIten bandes IItes ſtuͤck. Von den betruͤge- reien dabei handelt Hoͤnn im betrugs-lexico ſ. 71 fg.
§ 1525
die einfuhr des fremden brantewei- nes iſt 1700 in den F. H. Caſſeliſchen landen ver- boten.
In den F. H. Caſſeliſchen landen iſt die einfuhr auslaͤndiſcher branteweine gaͤnzlich unterſaget, be- ſage der verordnung vom 1. Nov. 1700, mit dem zuſaze, daß der fremde frucht-brantewein hinweg- genommen, und dem anzeiger ⅓ davon gegeben, hiruͤber die uͤbertreter noch eine willkuͤrliche ſtrafe z[u e]rlegen ſchuldig ſeyn ſollen, verordnung vom [verlorenes Material – Zeichen fehlt][S]ept. 1732, Greben-ordnung tit. 37 § 6 ſ. 89. Auſſerdem darf nimand one beſondere erlaubnis
brante-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0628"n="616"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">XXXIII</hi> haubtſtuͤck</hi></fw><lb/>
fluß in einem lande, oder orte, ſich nicht befindet,<lb/>
gleichwol dadurch vil holz und getreide vertan<lb/>
wird, auch oͤftere feuersbruͤnſte entſtehen koͤnnen;<lb/>ſo iſt die brennerei einzuſchraͤnken, und nicht einem<lb/>
ieden zu verſtatten; nicht minder fremden brante-<lb/>
wein einzufuͤren zu verbiten, oder mit ſchweren<lb/>
auflagen zu beſchweren ꝛc. das uͤbermaͤßige bran-<lb/>
tewein-trinken gaͤnzlich zu unterſagen, F. H. Caſ-<lb/>ſeliſche verordnung vom 26ſten Febr. 1754; vom<lb/>
uͤbermaͤßigen brantewein-trinken, Kur-Braun-<lb/>ſchweig-Luͤneburgiſcher landes-ordnungen <hirendition="#aq">III</hi>ter<lb/>
teil cap. 4 ſ. 1042 fg., Altenburgiſche landes-ord-<lb/>
nung cap. <hirendition="#aq">XX</hi> § 18, herr H. R. <hirendition="#fr">Scheid</hi> in der<lb/>
diſp. <hirendition="#aq">de eo, quod iuſtum eſt circa vinum adu-<lb/>ſtum, § III</hi>ſ. 6 fgg., zu brantewein-ſchulden ni-<lb/>
manden zu verhelfen ꝛc., anerwogen der mißbrauch<lb/>
des brantewein-ſaufens die menſchen ruiniret, traͤ-<lb/>
ge und untuͤchtig machet, <hirendition="#fr">Hammon</hi><hirendition="#aq">de potu et<lb/>
potulentis,</hi><hirendition="#fr">Camerarius</hi> in der diſp. <hirendition="#aq">de potu<lb/>
aquarum ardentium,</hi><hirendition="#fr">Pree</hi> vom gebrauche und<lb/>
mißbrauche des branteweines, gedanken uͤber die<lb/>
verſchidenen wirkungen des branteweines im<lb/>
menſchlichen koͤrper, im Hamburgiſchen magazine<lb/>
des <hirendition="#aq">III</hi>ten bandes <hirendition="#aq">II</hi>tes ſtuͤck. Von den betruͤge-<lb/>
reien dabei handelt <hirendition="#fr">Hoͤnn</hi> im betrugs-lexico<lb/>ſ. 71 fg.</p></div><lb/><divn="4"><head>§ 1525</head><lb/><noteplace="left">die einfuhr<lb/>
des fremden<lb/>
brantewei-<lb/>
nes iſt 1700<lb/>
in den F. H.<lb/>
Caſſeliſchen<lb/>
landen ver-<lb/>
boten.</note><p>In den F. H. Caſſeliſchen landen iſt die einfuhr<lb/>
auslaͤndiſcher branteweine gaͤnzlich unterſaget, be-<lb/>ſage der verordnung vom 1. Nov. 1700, mit dem<lb/>
zuſaze, daß der fremde frucht-brantewein hinweg-<lb/>
genommen, und dem anzeiger ⅓ davon gegeben,<lb/>
hiruͤber die uͤbertreter noch eine willkuͤrliche ſtrafe<lb/>
z<supplied>u e</supplied>rlegen ſchuldig ſeyn ſollen, verordnung vom<lb/><gapreason="lost"unit="chars"/><supplied>S</supplied>ept. 1732, Greben-ordnung tit. 37 § 6 ſ. 89.<lb/>
Auſſerdem darf nimand one beſondere erlaubnis<lb/><fwplace="bottom"type="catch">brante-</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[616/0628]
XXXIII haubtſtuͤck
fluß in einem lande, oder orte, ſich nicht befindet,
gleichwol dadurch vil holz und getreide vertan
wird, auch oͤftere feuersbruͤnſte entſtehen koͤnnen;
ſo iſt die brennerei einzuſchraͤnken, und nicht einem
ieden zu verſtatten; nicht minder fremden brante-
wein einzufuͤren zu verbiten, oder mit ſchweren
auflagen zu beſchweren ꝛc. das uͤbermaͤßige bran-
tewein-trinken gaͤnzlich zu unterſagen, F. H. Caſ-
ſeliſche verordnung vom 26ſten Febr. 1754; vom
uͤbermaͤßigen brantewein-trinken, Kur-Braun-
ſchweig-Luͤneburgiſcher landes-ordnungen IIIter
teil cap. 4 ſ. 1042 fg., Altenburgiſche landes-ord-
nung cap. XX § 18, herr H. R. Scheid in der
diſp. de eo, quod iuſtum eſt circa vinum adu-
ſtum, § III ſ. 6 fgg., zu brantewein-ſchulden ni-
manden zu verhelfen ꝛc., anerwogen der mißbrauch
des brantewein-ſaufens die menſchen ruiniret, traͤ-
ge und untuͤchtig machet, Hammon de potu et
potulentis, Camerarius in der diſp. de potu
aquarum ardentium, Pree vom gebrauche und
mißbrauche des branteweines, gedanken uͤber die
verſchidenen wirkungen des branteweines im
menſchlichen koͤrper, im Hamburgiſchen magazine
des IIIten bandes IItes ſtuͤck. Von den betruͤge-
reien dabei handelt Hoͤnn im betrugs-lexico
ſ. 71 fg.
§ 1525
In den F. H. Caſſeliſchen landen iſt die einfuhr
auslaͤndiſcher branteweine gaͤnzlich unterſaget, be-
ſage der verordnung vom 1. Nov. 1700, mit dem
zuſaze, daß der fremde frucht-brantewein hinweg-
genommen, und dem anzeiger ⅓ davon gegeben,
hiruͤber die uͤbertreter noch eine willkuͤrliche ſtrafe
zu erlegen ſchuldig ſeyn ſollen, verordnung vom
_ Sept. 1732, Greben-ordnung tit. 37 § 6 ſ. 89.
Auſſerdem darf nimand one beſondere erlaubnis
brante-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 616. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/628>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.