gebrauen bier mit einem gewissen gelte versteuret werden; imgleichen die schuster, sattler, rimer, wollweber, und andre handwerke, welche etwas zu verkaufen, den 30sten pfennig vom gelöseten stücke zur zise erlegen sollten, Weck in der be- schreibung der stadt Dresden s. 439 fg. Im jare 1469 wurde von der landschaft das ungelt, oder die accis vom bire auf 6 jare verwilliget. Dise steuer hise auch der bier-zehnte, Müller in den annalibus Saxon. ad an. 1469 und 1502, 1539, 1540, 1546, 1561, 1570, 1576, 1578. Im jare 1491 fiel wegen des ausländischen malzes diser spruch: daß man nach Neu-Dresden kein Böh- misches malz solle kaufen, einlegen, bringen, noch brauen, sondern Böhmische gerste mögte man wohl herbringen, kaufen, die allhier melzen, und den von Alt-Dresden sollte man jre malze auch zu Dresden melzen, Wecken s. 467, Estorde comitiis er ordin. prouinc. Hass. s. 50, 51. Als Kur-fürst Johann zu Brandenburg 1488 zu be- streitung der notwendigkeit eine accise, mit einwil- ligung der landstände, nach dem beispile der nach- baren, auf das bier legte, rebellirten die Märker, besonders die bürger zu Stendal, wie dann sota- ne bier-zise erstlich im jare 1513 zu stande kam, herr H. R. Lenz in der Stendalischen chronik, s. 36, Cerniz s. 44, Mylius im corpore con- stitut. Marchic. im IIIIten teile sect. 4 s. 1 fg. und in der IIIten abt. s. 147, 174, 460.
§ 1511
was des- falls im landtags- abschide zu Homberg in Hessen ver- ordnet wor- den?
Im abschide des land-tages zu Homberg in Hessen ist 1553 wegen des bieres versehen worden: 1) daß die fasse geaichet, 2) im brauhause unan- gezeiget nichts verkaufet, 3) vom fuder 1 fl. der herrschaft gegeben werden solle, F. H. Casselische greben-ordnung tit. 37 s. 88 § 3.
§ 1512
XXXIII haubtſtuͤck
gebrauen bier mit einem gewiſſen gelte verſteuret werden; imgleichen die ſchuſter, ſattler, rimer, wollweber, und andre handwerke, welche etwas zu verkaufen, den 30ſten pfennig vom geloͤſeten ſtuͤcke zur ziſe erlegen ſollten, Weck in der be- ſchreibung der ſtadt Dresden ſ. 439 fg. Im jare 1469 wurde von der landſchaft das ungelt, oder die accis vom bire auf 6 jare verwilliget. Diſe ſteuer hiſe auch der bier-zehnte, Muͤller in den annalibus Saxon. ad an. 1469 und 1502, 1539, 1540, 1546, 1561, 1570, 1576, 1578. Im jare 1491 fiel wegen des auslaͤndiſchen malzes diſer ſpruch: daß man nach Neu-Dresden kein Boͤh- miſches malz ſolle kaufen, einlegen, bringen, noch brauen, ſondern Boͤhmiſche gerſte moͤgte man wohl herbringen, kaufen, die allhier melzen, und den von Alt-Dresden ſollte man jre malze auch zu Dresden melzen, Wecken ſ. 467, Eſtorde comitiis er ordin. prouinc. Haſſ. ſ. 50, 51. Als Kur-fuͤrſt Johann zu Brandenburg 1488 zu be- ſtreitung der notwendigkeit eine acciſe, mit einwil- ligung der landſtaͤnde, nach dem beiſpile der nach- baren, auf das bier legte, rebellirten die Maͤrker, beſonders die buͤrger zu Stendal, wie dann ſota- ne bier-ziſe erſtlich im jare 1513 zu ſtande kam, herr H. R. Lenz in der Stendaliſchen chronik, ſ. 36, Cerniz ſ. 44, Mylius im corpore con- ſtitut. Marchic. im IIIIten teile ſect. 4 ſ. 1 fg. und in der IIIten abt. ſ. 147, 174, 460.
§ 1511
was des- falls im landtags- abſchide zu Homberg in Heſſen ver- ordnet wor- den?
Im abſchide des land-tages zu Homberg in Heſſen iſt 1553 wegen des bieres verſehen worden: 1) daß die faſſe geaichet, 2) im brauhauſe unan- gezeiget nichts verkaufet, 3) vom fuder 1 fl. der herrſchaft gegeben werden ſolle, F. H. Caſſeliſche greben-ordnung tit. 37 ſ. 88 § 3.
§ 1512
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XXXIII haubtſtuͤck
gebrauen bier mit einem gewiſſen gelte verſteuret
werden; imgleichen die ſchuſter, ſattler, rimer,
wollweber, und andre handwerke, welche etwas
zu verkaufen, den 30ſten pfennig vom geloͤſeten
ſtuͤcke zur ziſe erlegen ſollten, Weck in der be-
ſchreibung der ſtadt Dresden ſ. 439 fg. Im
jare 1469 wurde von der landſchaft das ungelt,
oder die accis vom bire auf 6 jare verwilliget.
Diſe ſteuer hiſe auch der bier-zehnte, Muͤller in
den annalibus Saxon. ad an. 1469 und 1502, 1539,
1540, 1546, 1561, 1570, 1576, 1578. Im jare
1491 fiel wegen des auslaͤndiſchen malzes diſer
ſpruch: daß man nach Neu-Dresden kein Boͤh-
miſches malz ſolle kaufen, einlegen, bringen, noch
brauen, ſondern Boͤhmiſche gerſte moͤgte man
wohl herbringen, kaufen, die allhier melzen, und
den von Alt-Dresden ſollte man jre malze auch
zu Dresden melzen, Wecken ſ. 467, Eſtor de
comitiis er ordin. prouinc. Haſſ. ſ. 50, 51. Als
Kur-fuͤrſt Johann zu Brandenburg 1488 zu be-
ſtreitung der notwendigkeit eine acciſe, mit einwil-
ligung der landſtaͤnde, nach dem beiſpile der nach-
baren, auf das bier legte, rebellirten die Maͤrker,
beſonders die buͤrger zu Stendal, wie dann ſota-
ne bier-ziſe erſtlich im jare 1513 zu ſtande kam,
herr H. R. Lenz in der Stendaliſchen chronik,
ſ. 36, Cerniz ſ. 44, Mylius im corpore con-
ſtitut. Marchic. im IIIIten teile ſect. 4 ſ. 1 fg.
und in der IIIten abt. ſ. 147, 174, 460.
§ 1511
Im abſchide des land-tages zu Homberg in
Heſſen iſt 1553 wegen des bieres verſehen worden:
1) daß die faſſe geaichet, 2) im brauhauſe unan-
gezeiget nichts verkaufet, 3) vom fuder 1 fl. der
herrſchaft gegeben werden ſolle, F. H. Caſſeliſche
greben-ordnung tit. 37 ſ. 88 § 3.
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 610. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/622>, abgerufen am 21.12.2024.
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