halte und auskommen gewisse lebens-mittel auf seine lebenszeit verspricht, Barth am a. o. s. 661 fg.
Neun und zwanzigstes haubtstück von den feld- baum- garten-früchten.
§ 1395
die eintei- lung der früchte.
Die früchte teilen sich in feld- baum- und gar- ten-früchte, welchen die weinbergs-früchte noch beigefüget werden mögen. Die feldfrüchte bestehen fürnämlich aus getreide, die garten- früchte aus dem küchen-gewächse, und die baum- früchte aus dem obste. Dem getreide sezet man die hülsen-früchte entgegen. Sodann gibet es winter- und sommer-früchte. Dise begreifen sommer-weizen, sommer-korn, sommer-gerste und hafer etc. Winter-früchte sind: korn, dinkel, weizen und winter-gerste. Rauhes getreide ist: 1) dinkel, 2) gersten, 3) hafer. Glattes oder hartes ist: korn, weizen, bonen, erbsen, linsen, und heidekorn, auch wicken. Was zum feld- früchten gehöret findet man im öconomischen lexico s. 49. Frucht bedeutet hir rocken, gersten, wei- zen etc. Nuzung hergegen ist z. e. flachs, kraut, rüben, Strykde iure circa frumentum.
§ 1396
woher das wort getreid geleitet wird?
Getreid kommet von treid, treten, weil die alten nicht draschen, sondern durch die ochsen die ären austreten liesen. Hernach erfanden sie die ege, womit die früchte ausgedroschen, und die ären ausgedrucket wurden, Schöttgen in den antiquitatibus triturae,Paulsen von dem acker- baue der morgenländer, 4.
§ 1397
XXIX haubtſt. von den
halte und auskommen gewiſſe lebens-mittel auf ſeine lebenszeit verſpricht, Barth am a. o. ſ. 661 fg.
Neun und zwanzigſtes haubtſtuͤck von den feld- baum- garten-fruͤchten.
§ 1395
die eintei- lung der fruͤchte.
Die fruͤchte teilen ſich in feld- baum- und gar- ten-fruͤchte, welchen die weinbergs-fruͤchte noch beigefuͤget werden moͤgen. Die feldfruͤchte beſtehen fuͤrnaͤmlich aus getreide, die garten- fruͤchte aus dem kuͤchen-gewaͤchſe, und die baum- fruͤchte aus dem obſte. Dem getreide ſezet man die huͤlſen-fruͤchte entgegen. Sodann gibet es winter- und ſommer-fruͤchte. Diſe begreifen ſommer-weizen, ſommer-korn, ſommer-gerſte und hafer ꝛc. Winter-fruͤchte ſind: korn, dinkel, weizen und winter-gerſte. Rauhes getreide iſt: 1) dinkel, 2) gerſten, 3) hafer. Glattes oder hartes iſt: korn, weizen, bonen, erbſen, linſen, und heidekorn, auch wicken. Was zum feld- fruͤchten gehoͤret findet man im oͤconomiſchen lexico ſ. 49. Frucht bedeutet hir rocken, gerſten, wei- zen ꝛc. Nuzung hergegen iſt z. e. flachs, kraut, ruͤben, Strykde iure circa frumentum.
§ 1396
woher das wort getreid geleitet wird?
Getreid kommet von treid, treten, weil die alten nicht draſchen, ſondern durch die ochſen die aͤren austreten lieſen. Hernach erfanden ſie die ege, womit die fruͤchte ausgedroſchen, und die aͤren ausgedrucket wurden, Schoͤttgen in den antiquitatibus triturae,Paulſen von dem acker- baue der morgenlaͤnder, 4.
§ 1397
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XXIX haubtſt. von den
halte und auskommen gewiſſe lebens-mittel auf
ſeine lebenszeit verſpricht, Barth am a. o.
ſ. 661 fg.
Neun und zwanzigſtes haubtſtuͤck
von den feld- baum- garten-fruͤchten.
§ 1395
Die fruͤchte teilen ſich in feld- baum- und gar-
ten-fruͤchte, welchen die weinbergs-fruͤchte
noch beigefuͤget werden moͤgen. Die feldfruͤchte
beſtehen fuͤrnaͤmlich aus getreide, die garten-
fruͤchte aus dem kuͤchen-gewaͤchſe, und die baum-
fruͤchte aus dem obſte. Dem getreide ſezet man
die huͤlſen-fruͤchte entgegen. Sodann gibet es
winter- und ſommer-fruͤchte. Diſe begreifen
ſommer-weizen, ſommer-korn, ſommer-gerſte und
hafer ꝛc. Winter-fruͤchte ſind: korn, dinkel,
weizen und winter-gerſte. Rauhes getreide iſt:
1) dinkel, 2) gerſten, 3) hafer. Glattes oder
hartes iſt: korn, weizen, bonen, erbſen, linſen,
und heidekorn, auch wicken. Was zum feld-
fruͤchten gehoͤret findet man im oͤconomiſchen lexico
ſ. 49. Frucht bedeutet hir rocken, gerſten, wei-
zen ꝛc. Nuzung hergegen iſt z. e. flachs, kraut,
ruͤben, Stryk de iure circa frumentum.
§ 1396
Getreid kommet von treid, treten, weil die
alten nicht draſchen, ſondern durch die ochſen die
aͤren austreten lieſen. Hernach erfanden ſie die
ege, womit die fruͤchte ausgedroſchen, und die
aͤren ausgedrucket wurden, Schoͤttgen in den
antiquitatibus triturae, Paulſen von dem acker-
baue der morgenlaͤnder, 4.
§ 1397
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 572. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/584>, abgerufen am 21.12.2024.
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