büchse dises mönches zu Dresden sich befindet, solches stellet man dahin. Gabriel Groddeck de eo quod iustum est circa tormenta bellica, Fabricius s. 621 bibliographiae antiquariae.
§ 1373
Den untertanen, welchen schüß-pulver zu hal-wo das pul- ver aufzube- waren und die pulver- mülen an- zulegen sind? ten zukommet, ist aufzugeben, daß sie dasselbe oben unterm dache auf bewaren. Die pulver- mülen müssen an einsamen örtern angeleget wer- den, damit, wenn sie im feuer aufgehen, selbige keinen schaden weiter anrichten. Die pulver- türme gehören auch an solche orte der festung, wo ihr zerspringen am wenigsten schadet. Zudem müssen die pulver-magazine nimals an einem orte verwaret werden. Denn ein verunglückter pul- verturm von 200 tonnen machet nicht so vile um- stände, als einer von 800 tonnen, von Humbert am a. o. s. 374 fg.
§ 1374
Das wort tegen bedeutet 1) einen freiendie bedeu- tungen des wortes: tegen. mann, der seinem herrn folget; 2) einen bürger; 3) den oberherrn, der bedinten hat; 4) einen sol- daten; 5) einen tapfern, und 6) ein lang messer. Es heisset auch solcher schwert. Man schwur darüber. Mancherlei gattungen derselben hat der P. Daniel am a. o. I s. 301 in kupfer stechen lassen. Sihe auch die Ombrasische rüstkammer durch Jacob Schrenken von Nozing 1735, 4.
§ 1375
Das tegen-tragen war allen, ausser den rit-es hat nicht iederman einen tegen tragen dür- fen. tern, und dem hohen adel, verboten, Estorde ministerialibus, s. 439, Dreyer in der samm- lung vermischter abhandlungen I teil, s. 41 fgg. s. 193 fgg. In die kirche durfte nimand einen te- gen bringen, ausser der könig, Hahns Neichs- histori IIter teil s. 220, Simon Heinrich Mu-
säus
N n 2
vom gewehre, und ſchuͤß-pulver.
buͤchſe diſes moͤnches zu Dresden ſich befindet, ſolches ſtellet man dahin. Gabriel Groddeck de eo quod iuſtum eſt circa tormenta bellica, Fabricius ſ. 621 bibliographiae antiquariae.
§ 1373
Den untertanen, welchen ſchuͤß-pulver zu hal-wo das pul- ver aufzube- waren und die pulver- muͤlen an- zulegen ſind? ten zukommet, iſt aufzugeben, daß ſie daſſelbe oben unterm dache auf bewaren. Die pulver- muͤlen muͤſſen an einſamen oͤrtern angeleget wer- den, damit, wenn ſie im feuer aufgehen, ſelbige keinen ſchaden weiter anrichten. Die pulver- tuͤrme gehoͤren auch an ſolche orte der feſtung, wo ihr zerſpringen am wenigſten ſchadet. Zudem muͤſſen die pulver-magazine nimals an einem orte verwaret werden. Denn ein verungluͤckter pul- verturm von 200 tonnen machet nicht ſo vile um- ſtaͤnde, als einer von 800 tonnen, von Humbert am a. o. ſ. 374 fg.
§ 1374
Das wort tegen bedeutet 1) einen freiendie bedeu- tungen des wortes: tegen. mann, der ſeinem herrn folget; 2) einen buͤrger; 3) den oberherrn, der bedinten hat; 4) einen ſol- daten; 5) einen tapfern, und 6) ein lang meſſer. Es heiſſet auch ſolcher ſchwert. Man ſchwur daruͤber. Mancherlei gattungen derſelben hat der P. Daniel am a. o. I ſ. 301 in kupfer ſtechen laſſen. Sihe auch die Ombraſiſche ruͤſtkammer durch Jacob Schrenken von Nozing 1735, 4.
§ 1375
Das tegen-tragen war allen, auſſer den rit-es hat nicht iederman einen tegen tragen duͤr- fen. tern, und dem hohen adel, verboten, Eſtorde miniſterialibus, ſ. 439, Dreyer in der ſamm- lung vermiſchter abhandlungen I teil, ſ. 41 fgg. ſ. 193 fgg. In die kirche durfte nimand einen te- gen bringen, auſſer der koͤnig, Hahns Neichs- hiſtori IIter teil ſ. 220, Simon Heinrich Mu-
ſaͤus
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vom gewehre, und ſchuͤß-pulver.
buͤchſe diſes moͤnches zu Dresden ſich befindet,
ſolches ſtellet man dahin. Gabriel Groddeck
de eo quod iuſtum eſt circa tormenta bellica,
Fabricius ſ. 621 bibliographiae antiquariae.
§ 1373
Den untertanen, welchen ſchuͤß-pulver zu hal-
ten zukommet, iſt aufzugeben, daß ſie daſſelbe
oben unterm dache auf bewaren. Die pulver-
muͤlen muͤſſen an einſamen oͤrtern angeleget wer-
den, damit, wenn ſie im feuer aufgehen, ſelbige
keinen ſchaden weiter anrichten. Die pulver-
tuͤrme gehoͤren auch an ſolche orte der feſtung, wo
ihr zerſpringen am wenigſten ſchadet. Zudem
muͤſſen die pulver-magazine nimals an einem orte
verwaret werden. Denn ein verungluͤckter pul-
verturm von 200 tonnen machet nicht ſo vile um-
ſtaͤnde, als einer von 800 tonnen, von Humbert
am a. o. ſ. 374 fg.
wo das pul-
ver aufzube-
waren und
die pulver-
muͤlen an-
zulegen
ſind?
§ 1374
Das wort tegen bedeutet 1) einen freien
mann, der ſeinem herrn folget; 2) einen buͤrger;
3) den oberherrn, der bedinten hat; 4) einen ſol-
daten; 5) einen tapfern, und 6) ein lang meſſer.
Es heiſſet auch ſolcher ſchwert. Man ſchwur
daruͤber. Mancherlei gattungen derſelben hat
der P. Daniel am a. o. I ſ. 301 in kupfer ſtechen
laſſen. Sihe auch die Ombraſiſche ruͤſtkammer
durch Jacob Schrenken von Nozing 1735, 4.
die bedeu-
tungen des
wortes:
tegen.
§ 1375
Das tegen-tragen war allen, auſſer den rit-
tern, und dem hohen adel, verboten, Eſtor de
miniſterialibus, ſ. 439, Dreyer in der ſamm-
lung vermiſchter abhandlungen I teil, ſ. 41 fgg.
ſ. 193 fgg. In die kirche durfte nimand einen te-
gen bringen, auſſer der koͤnig, Hahns Neichs-
hiſtori IIter teil ſ. 220, Simon Heinrich Mu-
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es hat nicht
iederman
einen tegen
tragen duͤr-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 563. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/575>, abgerufen am 21.11.2024.
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