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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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XXIII haubtst. von den
num. 82. Im übrigen saget man: eisern vih
stirbet nicht, Pistorius cent. III par. 78.

§ 1333
bei den
Teutschen
ist die gefar
dises vihes
auf seiten
des empfän-
gers.

Wer die gefar des eisernen vihes trage, ist eine
bestrittene frage? Am sichersten ist: desfalls ab-
rede zu nemen. Ist dises unterbliben; so glaubet
Tabor de contractu et iure socidae cap. VII
§ 17 s. 141 T. I operum die gefar stehe bei dem
empfänger; hingegen ist der von Berger in der
oeconomia iuris III tit. 5 § 22 not. 8 s. 682
widriger meinung. Bei den Teutschen wird der
empfänger des eisernen vihes als ein eigentümer
angesehen, daher stirbet es ihm.

Drei und zwanzigstes haubtstück
von den beweglichen sachen, welche
leblos sind. Von schiffe und geschirre.
§ 1334
was schiff

Schiff kömmt her von schiben (fortschiben),
mithin bedeutet es hier: wagen, karren,
schlitten, samt den zubehörungen. Karren ist so
vil als fahren, Wachter am a. o. unter disem
worte, sp. 816. Disemnach ist karren eine gat-
tung des fuhrwerkes mit 2 rädern, wovon karret-
te, karriol, karosse, schibekarren etc. abstammen.
Wagen ist so vil, als eine maschine, die man be-
weget, wagen, wegen, bewegen, Wachter un-
ter disem worte.

§ 1335
und geschirr
bedeutet?

Geschirr bedeutet teils das werkzeug, das man
zum ackerbau und fuhrwerk gebrauchet, teils wer-
den auch andre stücke des hausrates von allerlei

materi

XXIII haubtſt. von den
num. 82. Im uͤbrigen ſaget man: eiſern vih
ſtirbet nicht, Piſtorius cent. III par. 78.

§ 1333
bei den
Teutſchen
iſt die gefar
diſes vihes
auf ſeiten
des empfaͤn-
gers.

Wer die gefar des eiſernen vihes trage, iſt eine
beſtrittene frage? Am ſicherſten iſt: desfalls ab-
rede zu nemen. Iſt diſes unterbliben; ſo glaubet
Tabor de contractu et iure ſocidae cap. VII
§ 17 ſ. 141 T. I operum die gefar ſtehe bei dem
empfaͤnger; hingegen iſt der von Berger in der
oeconomia iuris III tit. 5 § 22 not. 8 ſ. 682
widriger meinung. Bei den Teutſchen wird der
empfaͤnger des eiſernen vihes als ein eigentuͤmer
angeſehen, daher ſtirbet es ihm.

Drei und zwanzigſtes haubtſtuͤck
von den beweglichen ſachen, welche
leblos ſind. Von ſchiffe und geſchirre.
§ 1334
was ſchiff

Schiff koͤmmt her von ſchiben (fortſchiben),
mithin bedeutet es hier: wagen, karren,
ſchlitten, ſamt den zubehoͤrungen. Karren iſt ſo
vil als fahren, Wachter am a. o. unter diſem
worte, ſp. 816. Diſemnach iſt karren eine gat-
tung des fuhrwerkes mit 2 raͤdern, wovon karret-
te, karriol, karoſſe, ſchibekarren ꝛc. abſtammen.
Wagen iſt ſo vil, als eine maſchine, die man be-
weget, wagen, wegen, bewegen, Wachter un-
ter diſem worte.

§ 1335
und geſchirr
bedeutet?

Geſchirr bedeutet teils das werkzeug, das man
zum ackerbau und fuhrwerk gebrauchet, teils wer-
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[550/0562] XXIII haubtſt. von den num. 82. Im uͤbrigen ſaget man: eiſern vih ſtirbet nicht, Piſtorius cent. III par. 78. § 1333 Wer die gefar des eiſernen vihes trage, iſt eine beſtrittene frage? Am ſicherſten iſt: desfalls ab- rede zu nemen. Iſt diſes unterbliben; ſo glaubet Tabor de contractu et iure ſocidae cap. VII § 17 ſ. 141 T. I operum die gefar ſtehe bei dem empfaͤnger; hingegen iſt der von Berger in der oeconomia iuris III tit. 5 § 22 not. 8 ſ. 682 widriger meinung. Bei den Teutſchen wird der empfaͤnger des eiſernen vihes als ein eigentuͤmer angeſehen, daher ſtirbet es ihm. Drei und zwanzigſtes haubtſtuͤck von den beweglichen ſachen, welche leblos ſind. Von ſchiffe und geſchirre. § 1334 Schiff koͤmmt her von ſchiben (fortſchiben), mithin bedeutet es hier: wagen, karren, ſchlitten, ſamt den zubehoͤrungen. Karren iſt ſo vil als fahren, Wachter am a. o. unter diſem worte, ſp. 816. Diſemnach iſt karren eine gat- tung des fuhrwerkes mit 2 raͤdern, wovon karret- te, karriol, karoſſe, ſchibekarren ꝛc. abſtammen. Wagen iſt ſo vil, als eine maſchine, die man be- weget, wagen, wegen, bewegen, Wachter un- ter diſem worte. § 1335 Geſchirr bedeutet teils das werkzeug, das man zum ackerbau und fuhrwerk gebrauchet, teils wer- den auch andre ſtuͤcke des hausrates von allerlei materi

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 550. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/562>, abgerufen am 21.12.2024.