sen machet man den anschlag von einem binensto- cke folgendermaßen: 1 guter stock gibet järlich 8 bis 10 kannen honig, und 2 pfund wachs, zu 8 ggl. Die kanne honig gilt 10-12 ggl., 1 schlech- ter stock träget 4 bis 6 kannen, Hofmann am a. o. im IIIten teile s. 268.
§ 1293
Es kommet aber auf die stellung des binen-kor-auf die an- legung und sezung des binen-hau- ses oder kor- bes kömmt viles an. bes oder stockes und anlegung des binen-hauses viles an. An den orten, wo eine gesunde lage, nicht vil wasser, räumige felder, benebst gärten, äckern, besonders mit sommer- und winter- rübe- samen, hedrig und andern honigkräutern und blu- men, wisen und holzungen, heiden etc. sind, befin- den sich die binen wohl. Das flugloch muß ge- gen mittag stehen, und die sonne dises loch wohl bescheinen können. Das hintere teil des stockes, oder korbes muß gegen mitternacht wider wind und regen wohl verwaret werden. Nahe am wasser, in sauren, kalten und allzuhohen gegen- den, wo es geringen, oder allzuweit entfernten feldbau gibet, sintemal der weite binenflug keinen nuzen bringet, oder wo langes gras, schilf und rohr wächset, oder wo sie der rauch angehet, bei schmelz- schwefel- vitriol-hütten, töpfer-öfen und gift-fängen, gedeien sie nicht, oder wenigstens ste- hen sie nicht sonderlich, von Rohr im hauswirt- schafts-buche s. 434 fgg. Die binen befinden sich wegen der beständigen blüte in den heiden am be- sten. Man hat zwar alles dises bei anlegung der binen-häuser genau beobachtet; allein im besten binenhause will es dennoch nicht von statten gehen. Man behaubtet: der stock müsse frei stehen. Ein freund hat das binenhaus nidergerissen, und die binen frei gestellet. Nun glücket es ihm besser.
§ 1294
L l 4
von den binen oder immen.
ſen machet man den anſchlag von einem binenſto- cke folgendermaßen: 1 guter ſtock gibet jaͤrlich 8 bis 10 kannen honig, und 2 pfund wachs, zu 8 ggl. Die kanne honig gilt 10-12 ggl., 1 ſchlech- ter ſtock traͤget 4 bis 6 kannen, Hofmann am a. o. im IIIten teile ſ. 268.
§ 1293
Es kommet aber auf die ſtellung des binen-kor-auf die an- legung und ſezung des binen-hau- ſes oder kor- bes koͤmmt viles an. bes oder ſtockes und anlegung des binen-hauſes viles an. An den orten, wo eine geſunde lage, nicht vil waſſer, raͤumige felder, benebſt gaͤrten, aͤckern, beſonders mit ſommer- und winter- ruͤbe- ſamen, hedrig und andern honigkraͤutern und blu- men, wiſen und holzungen, heiden ꝛc. ſind, befin- den ſich die binen wohl. Das flugloch muß ge- gen mittag ſtehen, und die ſonne diſes loch wohl beſcheinen koͤnnen. Das hintere teil des ſtockes, oder korbes muß gegen mitternacht wider wind und regen wohl verwaret werden. Nahe am waſſer, in ſauren, kalten und allzuhohen gegen- den, wo es geringen, oder allzuweit entfernten feldbau gibet, ſintemal der weite binenflug keinen nuzen bringet, oder wo langes gras, ſchilf und rohr waͤchſet, oder wo ſie der rauch angehet, bei ſchmelz- ſchwefel- vitriol-huͤtten, toͤpfer-oͤfen und gift-faͤngen, gedeien ſie nicht, oder wenigſtens ſte- hen ſie nicht ſonderlich, von Rohr im hauswirt- ſchafts-buche ſ. 434 fgg. Die binen befinden ſich wegen der beſtaͤndigen bluͤte in den heiden am be- ſten. Man hat zwar alles diſes bei anlegung der binen-haͤuſer genau beobachtet; allein im beſten binenhauſe will es dennoch nicht von ſtatten gehen. Man behaubtet: der ſtock muͤſſe frei ſtehen. Ein freund hat das binenhaus nidergeriſſen, und die binen frei geſtellet. Nun gluͤcket es ihm beſſer.
§ 1294
L l 4
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von den binen oder immen.
ſen machet man den anſchlag von einem binenſto-
cke folgendermaßen: 1 guter ſtock gibet jaͤrlich
8 bis 10 kannen honig, und 2 pfund wachs, zu
8 ggl. Die kanne honig gilt 10-12 ggl., 1 ſchlech-
ter ſtock traͤget 4 bis 6 kannen, Hofmann am
a. o. im IIIten teile ſ. 268.
§ 1293
Es kommet aber auf die ſtellung des binen-kor-
bes oder ſtockes und anlegung des binen-hauſes
viles an. An den orten, wo eine geſunde lage,
nicht vil waſſer, raͤumige felder, benebſt gaͤrten,
aͤckern, beſonders mit ſommer- und winter- ruͤbe-
ſamen, hedrig und andern honigkraͤutern und blu-
men, wiſen und holzungen, heiden ꝛc. ſind, befin-
den ſich die binen wohl. Das flugloch muß ge-
gen mittag ſtehen, und die ſonne diſes loch wohl
beſcheinen koͤnnen. Das hintere teil des ſtockes,
oder korbes muß gegen mitternacht wider wind
und regen wohl verwaret werden. Nahe am
waſſer, in ſauren, kalten und allzuhohen gegen-
den, wo es geringen, oder allzuweit entfernten
feldbau gibet, ſintemal der weite binenflug keinen
nuzen bringet, oder wo langes gras, ſchilf und
rohr waͤchſet, oder wo ſie der rauch angehet, bei
ſchmelz- ſchwefel- vitriol-huͤtten, toͤpfer-oͤfen und
gift-faͤngen, gedeien ſie nicht, oder wenigſtens ſte-
hen ſie nicht ſonderlich, von Rohr im hauswirt-
ſchafts-buche ſ. 434 fgg. Die binen befinden ſich
wegen der beſtaͤndigen bluͤte in den heiden am be-
ſten. Man hat zwar alles diſes bei anlegung der
binen-haͤuſer genau beobachtet; allein im beſten
binenhauſe will es dennoch nicht von ſtatten gehen.
Man behaubtet: der ſtock muͤſſe frei ſtehen. Ein
freund hat das binenhaus nidergeriſſen, und die
binen frei geſtellet. Nun gluͤcket es ihm beſſer.
auf die an-
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ſes oder kor-
bes koͤmmt
viles an.
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 535. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/547>, abgerufen am 21.11.2024.
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