heit und be- schäftigung.auch kürzer, als die zamen. Die binen saugen das honig aus allerlei blumen, die unten am stile ein tröpflein gleich dem taue haben. Sie schlu- cken es ein und speien es hernach in den wefel; nächstdem tragen sie an den beinen das wachs ein. Weiter holen sie zur speise das meel, welches an den büzlein der blumen hanget. Andre holen wasser, andre mist-sotte und d. g. Andre stehen am flugloche wache, andre bereiten die narung, andre bereiten die rusten; andre haben die wache beim weisel. Lässet man ein gläsernes behältnis für sie machen, um ire arbeiten zu bemerken; so ist doch dises in etlichen tagen mit wachse inwän- dig überzogen, daß man nichts mehr von irer ar- beit warnemen kan. Sie gebrauchen zu ein- sammlung des honigs und was inen sonst nötig ist, ire kinbacken, welche mit ordentlichen zarten zänen versehen sind, und ire zungen. Die wil- den binen sind von den raub-binen wieder unter- schiden. Dise sind entweder eigen, oder fremde.
§ 1292
die unterta- nen sind zu deren hal- tung anzu- strengen.
Dieweil dise reine und arbeitsame thirlein durch ihr honig- und wachs-machen sich sowohl nötig, als auch nüzlich machen; so sind die unter- tanen zu deren haltung anzustrengen. Wie dann in der Kur-Mark-Brandenburgischen flecken- dorf- und acker-ordnung vom jare 1702 beim Mylius im Vten teile IIIte abt. I cap. num. 32 s. 238 § 35 verordnet ist: daß ein ieder bauer bei strafe 1 gl. für das stück, zum wenigsten 4 stöcke, ein halber bauer 2, und ein cossate 1 stock halten sollen. Disemnach auch ieder untertan auf der heide wonend, die honig zinsen erlegen müssen, sie haben gleich binen oder nicht, Stisser am a. o. s. 188 in der nota § 33, S. Gothaische landes- ordnung P. II cap. 3 tit. 26 s. 188. In Sach-
sen
XVIII haubtſtuͤck
heit und be- ſchaͤftigung.auch kuͤrzer, als die zamen. Die binen ſaugen das honig aus allerlei blumen, die unten am ſtile ein troͤpflein gleich dem taue haben. Sie ſchlu- cken es ein und ſpeien es hernach in den wefel; naͤchſtdem tragen ſie an den beinen das wachs ein. Weiter holen ſie zur ſpeiſe das meel, welches an den buͤzlein der blumen hanget. Andre holen waſſer, andre miſt-ſotte und d. g. Andre ſtehen am flugloche wache, andre bereiten die narung, andre bereiten die ruſten; andre haben die wache beim weiſel. Laͤſſet man ein glaͤſernes behaͤltnis fuͤr ſie machen, um ire arbeiten zu bemerken; ſo iſt doch diſes in etlichen tagen mit wachſe inwaͤn- dig uͤberzogen, daß man nichts mehr von irer ar- beit warnemen kan. Sie gebrauchen zu ein- ſammlung des honigs und was inen ſonſt noͤtig iſt, ire kinbacken, welche mit ordentlichen zarten zaͤnen verſehen ſind, und ire zungen. Die wil- den binen ſind von den raub-binen wieder unter- ſchiden. Diſe ſind entweder eigen, oder fremde.
§ 1292
die unterta- nen ſind zu deren hal- tung anzu- ſtrengen.
Dieweil diſe reine und arbeitſame thirlein durch ihr honig- und wachs-machen ſich ſowohl noͤtig, als auch nuͤzlich machen; ſo ſind die unter- tanen zu deren haltung anzuſtrengen. Wie dann in der Kur-Mark-Brandenburgiſchen flecken- dorf- und acker-ordnung vom jare 1702 beim Mylius im Vten teile IIIte abt. I cap. num. 32 ſ. 238 § 35 verordnet iſt: daß ein ieder bauer bei ſtrafe 1 gl. fuͤr das ſtuͤck, zum wenigſten 4 ſtoͤcke, ein halber bauer 2, und ein coſſate 1 ſtock halten ſollen. Diſemnach auch ieder untertan auf der heide wonend, die honig zinſen erlegen muͤſſen, ſie haben gleich binen oder nicht, Stiſſer am a. o. ſ. 188 in der nota § 33, S. Gothaiſche landes- ordnung P. II cap. 3 tit. 26 ſ. 188. In Sach-
ſen
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XVIII haubtſtuͤck
auch kuͤrzer, als die zamen. Die binen ſaugen
das honig aus allerlei blumen, die unten am ſtile
ein troͤpflein gleich dem taue haben. Sie ſchlu-
cken es ein und ſpeien es hernach in den wefel;
naͤchſtdem tragen ſie an den beinen das wachs ein.
Weiter holen ſie zur ſpeiſe das meel, welches an
den buͤzlein der blumen hanget. Andre holen
waſſer, andre miſt-ſotte und d. g. Andre ſtehen
am flugloche wache, andre bereiten die narung,
andre bereiten die ruſten; andre haben die wache
beim weiſel. Laͤſſet man ein glaͤſernes behaͤltnis
fuͤr ſie machen, um ire arbeiten zu bemerken; ſo
iſt doch diſes in etlichen tagen mit wachſe inwaͤn-
dig uͤberzogen, daß man nichts mehr von irer ar-
beit warnemen kan. Sie gebrauchen zu ein-
ſammlung des honigs und was inen ſonſt noͤtig
iſt, ire kinbacken, welche mit ordentlichen zarten
zaͤnen verſehen ſind, und ire zungen. Die wil-
den binen ſind von den raub-binen wieder unter-
ſchiden. Diſe ſind entweder eigen, oder fremde.
heit und be-
ſchaͤftigung.
§ 1292
Dieweil diſe reine und arbeitſame thirlein
durch ihr honig- und wachs-machen ſich ſowohl
noͤtig, als auch nuͤzlich machen; ſo ſind die unter-
tanen zu deren haltung anzuſtrengen. Wie dann
in der Kur-Mark-Brandenburgiſchen flecken-
dorf- und acker-ordnung vom jare 1702 beim
Mylius im Vten teile IIIte abt. I cap. num. 32
ſ. 238 § 35 verordnet iſt: daß ein ieder bauer bei
ſtrafe 1 gl. fuͤr das ſtuͤck, zum wenigſten 4 ſtoͤcke,
ein halber bauer 2, und ein coſſate 1 ſtock halten
ſollen. Diſemnach auch ieder untertan auf der
heide wonend, die honig zinſen erlegen muͤſſen, ſie
haben gleich binen oder nicht, Stiſſer am a. o.
ſ. 188 in der nota § 33, S. Gothaiſche landes-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 534. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/546>, abgerufen am 21.12.2024.
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