Die henne ist klüger als das ei. Des müllers henne und witbers magd, hat selten hungers-not geklagt.
§ 1253
Die abgabe der hüner zeugete ehedem von derwas deren abgabe b[e-] deutet? leibeigenschaft, und hise die leibhenne, oder das halshun. Allein heut zu tage kan man von der abgabe der hüner darauf nicht schlüssen, noch we- niger auf die gerichtsbarkeit, Pistorius cent. I par. 44 s. 57.
§ 1254
Sie heissen bald fastnachts-hüner, rauch-hüner,deren be- nennungen. herbst- pfingst- zinß- sommer- hirten- wald- grase- Michaels- lauber- haus- erndte- gohe- hufen etc. hüner, Wehner in den obseru. s. 116, Besold unter dem worte: henne, Deinlins disp. de praestationibus Gallinariis. Jeweilen müssen auch wohl kaphäne gelifert werden, von Rohr am a. o. s. 405 § I.
§ 1255
Die pfarrer heben verschidentlich die oster- oderdie oster- oder grün- donnersta- ges-eier he- ben iewei- len die pfar- rer. grünen-donnerstags-eier. Von den braut-hünern der Schenken zu Schweinsberg sihe das Iste stück der kleinen schriften, tue hinzu den Klingner am a. o. im Iten teile s. 144 num. 416.
§ 1256
Des nachbars hüner, welche mir in gartenob man des nachbars hüner in sei- nem garten tödten kan? flügen, darf ich nicht tödten, wohl aber die flügel beschneiden auch pfänden, Pistorius am a. o. cent. V par. 95. Allzuvile hüner ist unrat. Da- her der vorschlag beim Becher lächerlich ist. Die kleine hüner sind die nüzlichste, Stisser am a. o. in der Vten abt. des VIten haubtstückes § 2 s. 223, Leopoldt am a. o. s. 509 fg.
§ 1257
K k 5
huͤnern, gaͤnſen, auch aͤnten.
Die henne iſt kluͤger als das ei. Des muͤllers henne und witbers magd, hat ſelten hungers-not geklagt.
§ 1253
Die abgabe der huͤner zeugete ehedem von derwas deren abgabe b[e-] deutet? leibeigenſchaft, und hiſe die leibhenne, oder das halshun. Allein heut zu tage kan man von der abgabe der huͤner darauf nicht ſchluͤſſen, noch we- niger auf die gerichtsbarkeit, Piſtorius cent. I par. 44 ſ. 57.
§ 1254
Sie heiſſen bald faſtnachts-huͤner, rauch-huͤner,deren be- nennungen. herbſt- pfingſt- zinß- ſommer- hirten- wald- graſe- Michaels- lauber- haus- erndte- gohe- hufen ꝛc. huͤner, Wehner in den obſeru. ſ. 116, Beſold unter dem worte: henne, Deinlins diſp. de praeſtationibus Gallinariis. Jeweilen muͤſſen auch wohl kaphaͤne gelifert werden, von Rohr am a. o. ſ. 405 § I.
§ 1255
Die pfarrer heben verſchidentlich die oſter- oderdie oſter- oder gruͤn- donnerſta- ges-eier he- ben iewei- len die pfar- rer. gruͤnen-donnerſtags-eier. Von den braut-huͤnern der Schenken zu Schweinsberg ſihe das Iſte ſtuͤck der kleinen ſchriften, tue hinzu den Klingner am a. o. im Iten teile ſ. 144 num. 416.
§ 1256
Des nachbars huͤner, welche mir in gartenob man des nachbars huͤner in ſei- nem garten toͤdten kan? fluͤgen, darf ich nicht toͤdten, wohl aber die fluͤgel beſchneiden auch pfaͤnden, Piſtorius am a. o. cent. V par. 95. Allzuvile huͤner iſt unrat. Da- her der vorſchlag beim Becher laͤcherlich iſt. Die kleine huͤner ſind die nuͤzlichſte, Stiſſer am a. o. in der Vten abt. des VIten haubtſtuͤckes § 2 ſ. 223, Leopoldt am a. o. ſ. 509 fg.
§ 1257
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Die henne iſt kluͤger als das ei. Des muͤllers
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geklagt.
§ 1253
Die abgabe der huͤner zeugete ehedem von der
leibeigenſchaft, und hiſe die leibhenne, oder das
halshun. Allein heut zu tage kan man von der
abgabe der huͤner darauf nicht ſchluͤſſen, noch we-
niger auf die gerichtsbarkeit, Piſtorius cent. I
par. 44 ſ. 57.
was deren
abgabe be-
deutet?
§ 1254
Sie heiſſen bald faſtnachts-huͤner, rauch-huͤner,
herbſt- pfingſt- zinß- ſommer- hirten- wald- graſe-
Michaels- lauber- haus- erndte- gohe- hufen ꝛc.
huͤner, Wehner in den obſeru. ſ. 116, Beſold
unter dem worte: henne, Deinlins diſp. de
praeſtationibus Gallinariis. Jeweilen muͤſſen
auch wohl kaphaͤne gelifert werden, von Rohr
am a. o. ſ. 405 § I.
deren be-
nennungen.
§ 1255
Die pfarrer heben verſchidentlich die oſter- oder
gruͤnen-donnerſtags-eier. Von den braut-huͤnern
der Schenken zu Schweinsberg ſihe das Iſte ſtuͤck
der kleinen ſchriften, tue hinzu den Klingner am
a. o. im Iten teile ſ. 144 num. 416.
die oſter-
oder gruͤn-
donnerſta-
ges-eier he-
ben iewei-
len die pfar-
rer.
§ 1256
Des nachbars huͤner, welche mir in garten
fluͤgen, darf ich nicht toͤdten, wohl aber die fluͤgel
beſchneiden auch pfaͤnden, Piſtorius am a. o.
cent. V par. 95. Allzuvile huͤner iſt unrat. Da-
her der vorſchlag beim Becher laͤcherlich iſt. Die
kleine huͤner ſind die nuͤzlichſte, Stiſſer am a. o.
in der Vten abt. des VIten haubtſtuͤckes § 2 ſ. 223,
Leopoldt am a. o. ſ. 509 fg.
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nachbars
huͤner in ſei-
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toͤdten kan?
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 521. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/533>, abgerufen am 21.11.2024.
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