comites. Ein graf muste die zum krieg erfoderten aufbieten, sie zum erscheinen nöthigen, die hohe und niedere gerichtbarkeit ausüben, für die einkünfte sorgen, Hert s. 405. Missi waren königliche com- missarien über die bischöffe, äbte und grafen, auch ihre ämter; sie konnten rechtstage in den provinzen halten, der landstände klagen anzuhören, der wit- ben und waisen sich anzunehmen, Hert s. 406.
Zwölftes haubtstück von den Christen und Jüden.
§ 101
der jüden zustand wird be- schriben.
Unter den Teutschen finden wir christen und jüden; diese waren in großer menge in Teutschland. Sie durften christen zu leibeige- nen haben, Hert s. 323, Holbergs jüdische ge- schichte. Sie waren kaiserliche kammerknechte, kamen aber nachher unter die landesherren. Ohne hinlängliche ursache kan man sie nicht abschaffen, Hertde subiect. territ. § 21. Daniel Hofmann de aduocatia imperatoris iudaica,Böhmer, de cauta Iudaeorum tolerantia. Von der jü- den ankunft in Europa und besonders in Teutsch- lande sihe die allerneueste histori des königreichs Böheim, 1746, 4, haubtst. 4 § 7 s. 193 fg.
§ 102
was ein jüde sey. wer solche halten kön- ne?
Ein jüde ist ein mensch, der an das mosaische gesäz und den Talmud glaubet, jedoch den herrn Christus für den Messias nicht hält. Man dultet sie nicht in Spanien, Braunschweigischen, Sach- sen, Wirtenbergischen etc. Nach der policeiord- nung 1577, tit. 20 soll niemand jüden halten der nicht vom kaiser regalien hat, oder deshalber pri-
vilegiret
XII haubtſt. von den
comites. Ein graf muſte die zum krieg erfoderten aufbieten, ſie zum erſcheinen noͤthigen, die hohe und niedere gerichtbarkeit ausuͤben, fuͤr die einkuͤnfte ſorgen, Hert ſ. 405. Miſſi waren koͤnigliche com- miſſarien uͤber die biſchoͤffe, aͤbte und grafen, auch ihre aͤmter; ſie konnten rechtstage in den provinzen halten, der landſtaͤnde klagen anzuhoͤren, der wit- ben und waiſen ſich anzunehmen, Hert ſ. 406.
Zwoͤlftes haubtſtuͤck von den Chriſten und Juͤden.
§ 101
der juͤden zuſtand wird be- ſchriben.
Unter den Teutſchen finden wir chriſten und juͤden; dieſe waren in großer menge in Teutſchland. Sie durften chriſten zu leibeige- nen haben, Hert ſ. 323, Holbergs juͤdiſche ge- ſchichte. Sie waren kaiſerliche kammerknechte, kamen aber nachher unter die landesherren. Ohne hinlaͤngliche urſache kan man ſie nicht abſchaffen, Hertde ſubiect. territ. § 21. Daniel Hofmann de aduocatia imperatoris iudaica,Boͤhmer, de cauta Iudaeorum tolerantia. Von der juͤ- den ankunft in Europa und beſonders in Teutſch- lande ſihe die allerneueſte hiſtori des koͤnigreichs Boͤheim, 1746, 4, haubtſt. 4 § 7 ſ. 193 fg.
§ 102
was ein juͤde ſey. wer ſolche halten koͤn- ne?
Ein juͤde iſt ein menſch, der an das moſaiſche geſaͤz und den Talmud glaubet, jedoch den herrn Chriſtus fuͤr den Meſſias nicht haͤlt. Man dultet ſie nicht in Spanien, Braunſchweigiſchen, Sach- ſen, Wirtenbergiſchen ꝛc. Nach der policeiord- nung 1577, tit. 20 ſoll niemand juͤden halten der nicht vom kaiſer regalien hat, oder deshalber pri-
vilegiret
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[42/0052]
XII haubtſt. von den
comites. Ein graf muſte die zum krieg erfoderten
aufbieten, ſie zum erſcheinen noͤthigen, die hohe
und niedere gerichtbarkeit ausuͤben, fuͤr die einkuͤnfte
ſorgen, Hert ſ. 405. Miſſi waren koͤnigliche com-
miſſarien uͤber die biſchoͤffe, aͤbte und grafen, auch
ihre aͤmter; ſie konnten rechtstage in den provinzen
halten, der landſtaͤnde klagen anzuhoͤren, der wit-
ben und waiſen ſich anzunehmen, Hert ſ. 406.
Zwoͤlftes haubtſtuͤck
von den Chriſten und Juͤden.
§ 101
Unter den Teutſchen finden wir chriſten und
juͤden; dieſe waren in großer menge in
Teutſchland. Sie durften chriſten zu leibeige-
nen haben, Hert ſ. 323, Holbergs juͤdiſche ge-
ſchichte. Sie waren kaiſerliche kammerknechte,
kamen aber nachher unter die landesherren. Ohne
hinlaͤngliche urſache kan man ſie nicht abſchaffen,
Hert de ſubiect. territ. § 21. Daniel Hofmann
de aduocatia imperatoris iudaica, Boͤhmer,
de cauta Iudaeorum tolerantia. Von der juͤ-
den ankunft in Europa und beſonders in Teutſch-
lande ſihe die allerneueſte hiſtori des koͤnigreichs
Boͤheim, 1746, 4, haubtſt. 4 § 7 ſ. 193 fg.
§ 102
Ein juͤde iſt ein menſch, der an das moſaiſche
geſaͤz und den Talmud glaubet, jedoch den herrn
Chriſtus fuͤr den Meſſias nicht haͤlt. Man dultet
ſie nicht in Spanien, Braunſchweigiſchen, Sach-
ſen, Wirtenbergiſchen ꝛc. Nach der policeiord-
nung 1577, tit. 20 ſoll niemand juͤden halten der
nicht vom kaiſer regalien hat, oder deshalber pri-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/52>, abgerufen am 21.11.2024.
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