nicht zu lang wachsen, sonst schläget sie sich die augen damit aus.
§ 1210
Von den krankheiten der zigen handeln Hückel in der abhandelung von den zigen, s. 29-32, Flo- rinus s. 1036, von Rohr s. 400.
§ 1211
Von irem nuzen sihe des von Hohberg adeli- ches landleben in des IIIten teiles VIIten buche s. 200, den Florinus s. 1035. Die zigen käse aus Langen-Schwalbach sind berümet. Die zi- gen-hare brauchen die perucken-macher.
§ 1212
worauf die policei we- gen irer felle zu sehen hat?
Die policei hat reiflich zu erwägen: ob die un- tersagung des zigenhaltens in rücksicht auf die ar- men untertanen, darneben wegen des grosen ab- bruches am lederhandel und den manufacturen, etwa den vorteil des eingeschränkten zigenhaltens überwige? Die geisen- und bock- auch zickels- felle dinen zu mancherlei. Denn die zigen-felle geben pergament, corduan, und handschuhe. Die bocks-felle dinen zum leder für die schuhe, zum reithosen, kamisölern, dudelsäcken und bock- pfeifen. Die jungen zigen-häutlein brauchet man zu den nesteln, säckeln, starken gürteln, zur fütte- rung der seidenen degen-gehänken, und zu weichen handschuhen. Nicht zu gedenken, daß, wenn die saffian-manufacturen glücken sollten, ausser den schaf- und kälber- häuten, eine menge von bocks- und zigen-fellen erfodert würde. Man hatte davon eine manufactur in Bonn angeleget.
Zwölf-
XI haubtſtuͤck
nicht zu lang wachſen, ſonſt ſchlaͤget ſie ſich die augen damit aus.
§ 1210
Von den krankheiten der zigen handeln Huͤckel in der abhandelung von den zigen, ſ. 29-32, Flo- rinus ſ. 1036, von Rohr ſ. 400.
§ 1211
Von irem nuzen ſihe des von Hohberg adeli- ches landleben in des IIIten teiles VIIten buche ſ. 200, den Florinus ſ. 1035. Die zigen kaͤſe aus Langen-Schwalbach ſind beruͤmet. Die zi- gen-hare brauchen die perucken-macher.
§ 1212
worauf die policei we- gen irer felle zu ſehen hat?
Die policei hat reiflich zu erwaͤgen: ob die un- terſagung des zigenhaltens in ruͤckſicht auf die ar- men untertanen, darneben wegen des groſen ab- bruches am lederhandel und den manufacturen, etwa den vorteil des eingeſchraͤnkten zigenhaltens uͤberwige? Die geiſen- und bock- auch zickels- felle dinen zu mancherlei. Denn die zigen-felle geben pergament, corduan, und handſchuhe. Die bocks-felle dinen zum leder fuͤr die ſchuhe, zum reithoſen, kamiſoͤlern, dudelſaͤcken und bock- pfeifen. Die jungen zigen-haͤutlein brauchet man zu den neſteln, ſaͤckeln, ſtarken guͤrteln, zur fuͤtte- rung der ſeidenen degen-gehaͤnken, und zu weichen handſchuhen. Nicht zu gedenken, daß, wenn die ſaffian-manufacturen gluͤcken ſollten, auſſer den ſchaf- und kaͤlber- haͤuten, eine menge von bocks- und zigen-fellen erfodert wuͤrde. Man hatte davon eine manufactur in Bonn angeleget.
Zwoͤlf-
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XI haubtſtuͤck
nicht zu lang wachſen, ſonſt ſchlaͤget ſie ſich die
augen damit aus.
§ 1210
Von den krankheiten der zigen handeln Huͤckel
in der abhandelung von den zigen, ſ. 29-32, Flo-
rinus ſ. 1036, von Rohr ſ. 400.
§ 1211
Von irem nuzen ſihe des von Hohberg adeli-
ches landleben in des IIIten teiles VIIten buche
ſ. 200, den Florinus ſ. 1035. Die zigen kaͤſe
aus Langen-Schwalbach ſind beruͤmet. Die zi-
gen-hare brauchen die perucken-macher.
§ 1212
Die policei hat reiflich zu erwaͤgen: ob die un-
terſagung des zigenhaltens in ruͤckſicht auf die ar-
men untertanen, darneben wegen des groſen ab-
bruches am lederhandel und den manufacturen,
etwa den vorteil des eingeſchraͤnkten zigenhaltens
uͤberwige? Die geiſen- und bock- auch zickels-
felle dinen zu mancherlei. Denn die zigen-felle
geben pergament, corduan, und handſchuhe.
Die bocks-felle dinen zum leder fuͤr die ſchuhe,
zum reithoſen, kamiſoͤlern, dudelſaͤcken und bock-
pfeifen. Die jungen zigen-haͤutlein brauchet man
zu den neſteln, ſaͤckeln, ſtarken guͤrteln, zur fuͤtte-
rung der ſeidenen degen-gehaͤnken, und zu weichen
handſchuhen. Nicht zu gedenken, daß, wenn
die ſaffian-manufacturen gluͤcken ſollten, auſſer
den ſchaf- und kaͤlber- haͤuten, eine menge von
bocks- und zigen-fellen erfodert wuͤrde. Man
hatte davon eine manufactur in Bonn angeleget.
Zwoͤlf-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 506. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/518>, abgerufen am 21.11.2024.
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