Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

VI haubtstück
storius am a. o. cent. IIII par. 53, 59, cent. V
par. 40. Gleichwie einem dreie H. können auf-
helfen, nämlich hopfen, hafer und heu; also mö-
gen dreie H. leichtlich verderben: hengste, hunde
und huren, Döbels hausvater s. 109, Schup-
pius
in seinen schriften.

§ 1122
schriften
davon.

Was Johann Ferdinand Behamb im roß-
täuscher-rechte auf des Johann Wilhelm Rö-
venstrunks
meditationibus aedilitiis zusammen
geschrieben hat, gehöret nicht hirher, sondern zum
aedilitio edicto, von Rohr am a. o. s. 787 fg.
Sonst ist auch Hoffmanns klugheit hauszuhal-
ten im IIten teile s. 269, Junius de vitiis peco-
rum venalium,
und Stissers landwirtschaft
s. 136 fg., nachzusehen. Von den übrigen krank-
heiten der pferde sihe Löhneisen. Johann Ni-
col Textors
versuch, wie die giftig ansteckende
vihseuchen unter hornvieh und pferden zu curiren,
Carlsruh, 1739, 4.

§ 1123
gestolne
pferde sind
unentgelt-
lich zurück
zu geben.

Gestolne pferde müssen dem eigentümer unent-
geltlich zurückgegeben werden. Bei den Sachsen
wurde der pferde-diebstal mit dem leben bestrafet,
Lex Sax. tit. 4 s. 52; worüber der von Leibniz
gespottet hat. Allein die pferde waren der Teut-
schen fürnämste habseligkeit, darneben ginge das
stelen sehr im schwange, Heineccius in der vor-
rede der element. iur. Germ. von Gärtner
über das Sächsische gesäz, am a. o. Hofmann
de origine legum Germ. s. 61. In den Kur-
Braunschweigischen landen ist sotane strafe eben-
falls eingefüret, besage des Esaien Pufendorfs
introductio ad processum criminalem Lune-
burg.
cap. 24 § 46 fgg. s. 164 fgg. Im übri-
gen ist die ausfuhr der pferde aus dem Teutschen

Reiche

VI haubtſtuͤck
ſtorius am a. o. cent. IIII par. 53, 59, cent. V
par. 40. Gleichwie einem dreie H. koͤnnen auf-
helfen, naͤmlich hopfen, hafer und heu; alſo moͤ-
gen dreie H. leichtlich verderben: hengſte, hunde
und huren, Doͤbels hausvater ſ. 109, Schup-
pius
in ſeinen ſchriften.

§ 1122
ſchriften
davon.

Was Johann Ferdinand Behamb im roß-
taͤuſcher-rechte auf des Johann Wilhelm Roͤ-
venſtrunks
meditationibus aedilitiis zuſammen
geſchrieben hat, gehoͤret nicht hirher, ſondern zum
aedilitio edicto, von Rohr am a. o. ſ. 787 fg.
Sonſt iſt auch Hoffmanns klugheit hauszuhal-
ten im IIten teile ſ. 269, Junius de vitiis peco-
rum venalium,
und Stiſſers landwirtſchaft
ſ. 136 fg., nachzuſehen. Von den uͤbrigen krank-
heiten der pferde ſihe Loͤhneiſen. Johann Ni-
col Textors
verſuch, wie die giftig anſteckende
vihſeuchen unter hornvieh und pferden zu curiren,
Carlsruh, 1739, 4.

§ 1123
geſtolne
pferde ſind
unentgelt-
lich zuruͤck
zu geben.

Geſtolne pferde muͤſſen dem eigentuͤmer unent-
geltlich zuruͤckgegeben werden. Bei den Sachſen
wurde der pferde-diebſtal mit dem leben beſtrafet,
Lex Sax. tit. 4 ſ. 52; woruͤber der von Leibniz
geſpottet hat. Allein die pferde waren der Teut-
ſchen fuͤrnaͤmſte habſeligkeit, darneben ginge das
ſtelen ſehr im ſchwange, Heineccius in der vor-
rede der element. iur. Germ. von Gaͤrtner
uͤber das Saͤchſiſche geſaͤz, am a. o. Hofmann
de origine legum Germ. ſ. 61. In den Kur-
Braunſchweigiſchen landen iſt ſotane ſtrafe eben-
falls eingefuͤret, beſage des Eſaien Pufendorfs
introductio ad proceſſum criminalem Lune-
burg.
cap. 24 § 46 fgg. ſ. 164 fgg. Im uͤbri-
gen iſt die ausfuhr der pferde aus dem Teutſchen

Reiche
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0484" n="472"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">VI</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">&#x017F;torius</hi> am a. o. cent. <hi rendition="#aq">IIII</hi> par. 53, 59, cent. <hi rendition="#aq">V</hi><lb/>
par. 40. Gleichwie einem dreie H. ko&#x0364;nnen auf-<lb/>
helfen, na&#x0364;mlich hopfen, hafer und heu; al&#x017F;o mo&#x0364;-<lb/>
gen dreie H. leichtlich verderben: heng&#x017F;te, hunde<lb/>
und huren, <hi rendition="#fr">Do&#x0364;bels</hi> hausvater &#x017F;. 109, <hi rendition="#fr">Schup-<lb/>
pius</hi> in &#x017F;einen &#x017F;chriften.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1122</head><lb/>
            <note place="left">&#x017F;chriften<lb/>
davon.</note>
            <p>Was <hi rendition="#fr">Johann Ferdinand Behamb</hi> im roß-<lb/>
ta&#x0364;u&#x017F;cher-rechte auf des <hi rendition="#fr">Johann Wilhelm Ro&#x0364;-<lb/>
ven&#x017F;trunks</hi> <hi rendition="#aq">meditationibus aedilitiis</hi> zu&#x017F;ammen<lb/>
ge&#x017F;chrieben hat, geho&#x0364;ret nicht hirher, &#x017F;ondern zum<lb/><hi rendition="#aq">aedilitio edicto,</hi> <hi rendition="#fr">von Rohr</hi> am a. o. &#x017F;. 787 fg.<lb/>
Son&#x017F;t i&#x017F;t auch <hi rendition="#fr">Hoffmanns</hi> klugheit hauszuhal-<lb/>
ten im <hi rendition="#aq">II</hi>ten teile &#x017F;. 269, <hi rendition="#fr">Junius</hi> <hi rendition="#aq">de vitiis peco-<lb/>
rum venalium,</hi> und <hi rendition="#fr">Sti&#x017F;&#x017F;ers</hi> landwirt&#x017F;chaft<lb/>
&#x017F;. 136 fg., nachzu&#x017F;ehen. Von den u&#x0364;brigen krank-<lb/>
heiten der pferde &#x017F;ihe <hi rendition="#fr">Lo&#x0364;hnei&#x017F;en. Johann Ni-<lb/>
col Textors</hi> ver&#x017F;uch, wie die giftig an&#x017F;teckende<lb/>
vih&#x017F;euchen unter hornvieh und pferden zu curiren,<lb/><hi rendition="#fr">Carlsruh</hi>, 1739, 4.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 1123</head><lb/>
            <note place="left">ge&#x017F;tolne<lb/>
pferde &#x017F;ind<lb/>
unentgelt-<lb/>
lich zuru&#x0364;ck<lb/>
zu geben.</note>
            <p>Ge&#x017F;tolne pferde mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en dem eigentu&#x0364;mer unent-<lb/>
geltlich zuru&#x0364;ckgegeben werden. Bei den Sach&#x017F;en<lb/>
wurde der pferde-dieb&#x017F;tal mit dem leben be&#x017F;trafet,<lb/><hi rendition="#aq">Lex Sax.</hi> tit. 4 &#x017F;. 52; woru&#x0364;ber der <hi rendition="#fr">von Leibniz</hi><lb/>
ge&#x017F;pottet hat. Allein die pferde waren der Teut-<lb/>
&#x017F;chen fu&#x0364;rna&#x0364;m&#x017F;te hab&#x017F;eligkeit, darneben ginge das<lb/>
&#x017F;telen &#x017F;ehr im &#x017F;chwange, <hi rendition="#fr">Heineccius</hi> in der vor-<lb/>
rede der <hi rendition="#aq">element. iur. Germ.</hi> <hi rendition="#fr">von Ga&#x0364;rtner</hi><lb/>
u&#x0364;ber das Sa&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;che ge&#x017F;a&#x0364;z, am a. o. <hi rendition="#fr">Hofmann</hi><lb/><hi rendition="#aq">de origine legum Germ.</hi> &#x017F;. 61. In den Kur-<lb/>
Braun&#x017F;chweigi&#x017F;chen landen i&#x017F;t &#x017F;otane &#x017F;trafe eben-<lb/>
falls eingefu&#x0364;ret, be&#x017F;age des <hi rendition="#fr">E&#x017F;aien Pufendorfs</hi><lb/><hi rendition="#aq">introductio ad proce&#x017F;&#x017F;um criminalem Lune-<lb/>
burg.</hi> cap. 24 § 46 fgg. &#x017F;. 164 fgg. Im u&#x0364;bri-<lb/>
gen i&#x017F;t die ausfuhr der pferde aus dem Teut&#x017F;chen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Reiche</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[472/0484] VI haubtſtuͤck ſtorius am a. o. cent. IIII par. 53, 59, cent. V par. 40. Gleichwie einem dreie H. koͤnnen auf- helfen, naͤmlich hopfen, hafer und heu; alſo moͤ- gen dreie H. leichtlich verderben: hengſte, hunde und huren, Doͤbels hausvater ſ. 109, Schup- pius in ſeinen ſchriften. § 1122 Was Johann Ferdinand Behamb im roß- taͤuſcher-rechte auf des Johann Wilhelm Roͤ- venſtrunks meditationibus aedilitiis zuſammen geſchrieben hat, gehoͤret nicht hirher, ſondern zum aedilitio edicto, von Rohr am a. o. ſ. 787 fg. Sonſt iſt auch Hoffmanns klugheit hauszuhal- ten im IIten teile ſ. 269, Junius de vitiis peco- rum venalium, und Stiſſers landwirtſchaft ſ. 136 fg., nachzuſehen. Von den uͤbrigen krank- heiten der pferde ſihe Loͤhneiſen. Johann Ni- col Textors verſuch, wie die giftig anſteckende vihſeuchen unter hornvieh und pferden zu curiren, Carlsruh, 1739, 4. § 1123 Geſtolne pferde muͤſſen dem eigentuͤmer unent- geltlich zuruͤckgegeben werden. Bei den Sachſen wurde der pferde-diebſtal mit dem leben beſtrafet, Lex Sax. tit. 4 ſ. 52; woruͤber der von Leibniz geſpottet hat. Allein die pferde waren der Teut- ſchen fuͤrnaͤmſte habſeligkeit, darneben ginge das ſtelen ſehr im ſchwange, Heineccius in der vor- rede der element. iur. Germ. von Gaͤrtner uͤber das Saͤchſiſche geſaͤz, am a. o. Hofmann de origine legum Germ. ſ. 61. In den Kur- Braunſchweigiſchen landen iſt ſotane ſtrafe eben- falls eingefuͤret, beſage des Eſaien Pufendorfs introductio ad proceſſum criminalem Lune- burg. cap. 24 § 46 fgg. ſ. 164 fgg. Im uͤbri- gen iſt die ausfuhr der pferde aus dem Teutſchen Reiche

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/484
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/484>, abgerufen am 03.12.2024.