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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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I haubtst. von den


Zweites buch
von den sachen.


Erstes haubtstück
von den einteilungen der sachen.
§ 1044

So viel von den personen. Es hätten zwar
deren noch verschidene namhaft gemachet
werden können, z. e. die hof-diner, jagt- forst-
kammer- policei- post- etc. bedinten, und gerichts-
personen, sowohl beamten; sie werden aber im
folgenden an behörigen orten, besonders bei der
gerichtsbarkeit, policei- und andern ämtern vor-
kommen.

§ 1045
was sachen
sind? und
deren ein-
teilung,

Sachen nennet man alles dasjenige, was un-
ter den gütern begriffen werden kan. Die sachen
aber befinden sich entweder in der gewalt und
herrschaft der menschen, oder nicht. Dise kön-
nen entweder von jedermann in besiz genommen
werden, oder sie sind von der eigenschaft, daß ein
untertan selbige nicht wohl erwerben kann. Für-
nämlich sehen die Teutschen auf den unterschid der
herrenlosen und nicht herrenlosen sachen. Jene
haben sie dem regenten überlassen, Estor de
abusu rerum merae facultatis
§ 26 § 73. Die-
jenige sachen, welche in der gewalt der menschen

befun-
I haubtſt. von den


Zweites buch
von den ſachen.


Erſtes haubtſtuͤck
von den einteilungen der ſachen.
§ 1044

So viel von den perſonen. Es haͤtten zwar
deren noch verſchidene namhaft gemachet
werden koͤnnen, z. e. die hof-diner, jagt- forſt-
kammer- policei- poſt- ꝛc. bedinten, und gerichts-
perſonen, ſowohl beamten; ſie werden aber im
folgenden an behoͤrigen orten, beſonders bei der
gerichtsbarkeit, policei- und andern aͤmtern vor-
kommen.

§ 1045
was ſachen
ſind? und
deren ein-
teilung,

Sachen nennet man alles dasjenige, was un-
ter den guͤtern begriffen werden kan. Die ſachen
aber befinden ſich entweder in der gewalt und
herrſchaft der menſchen, oder nicht. Diſe koͤn-
nen entweder von jedermann in beſiz genommen
werden, oder ſie ſind von der eigenſchaft, daß ein
untertan ſelbige nicht wohl erwerben kann. Fuͤr-
naͤmlich ſehen die Teutſchen auf den unterſchid der
herrenloſen und nicht herrenloſen ſachen. Jene
haben ſie dem regenten uͤberlaſſen, Eſtor de
abuſu rerum merae facultatis
§ 26 § 73. Die-
jenige ſachen, welche in der gewalt der menſchen

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[444/0456] I haubtſt. von den Zweites buch von den ſachen. Erſtes haubtſtuͤck von den einteilungen der ſachen. § 1044 So viel von den perſonen. Es haͤtten zwar deren noch verſchidene namhaft gemachet werden koͤnnen, z. e. die hof-diner, jagt- forſt- kammer- policei- poſt- ꝛc. bedinten, und gerichts- perſonen, ſowohl beamten; ſie werden aber im folgenden an behoͤrigen orten, beſonders bei der gerichtsbarkeit, policei- und andern aͤmtern vor- kommen. § 1045 Sachen nennet man alles dasjenige, was un- ter den guͤtern begriffen werden kan. Die ſachen aber befinden ſich entweder in der gewalt und herrſchaft der menſchen, oder nicht. Diſe koͤn- nen entweder von jedermann in beſiz genommen werden, oder ſie ſind von der eigenſchaft, daß ein untertan ſelbige nicht wohl erwerben kann. Fuͤr- naͤmlich ſehen die Teutſchen auf den unterſchid der herrenloſen und nicht herrenloſen ſachen. Jene haben ſie dem regenten uͤberlaſſen, Eſtor de abuſu rerum merae facultatis § 26 § 73. Die- jenige ſachen, welche in der gewalt der menſchen befun-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/456>, abgerufen am 30.12.2024.