Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

ehrlosen, anrüchtigen menschen etc.
sen-Gothaische landesordnung P. II cap. 4 tit. 24,
auch S. Gothaischen handels- und bankeruttirs-
mandat vom jare 1740 § 28 fg. Sihe mit me-
rern das repertorium iuris priuati im Iten teile
s. 442 fgg. In der Schweiz ist sotane strafe
gleichfalls üblich.

§ 1001

Desgleichen sollen besage einer F. H. Casseli-auch die ge-
flissentliche
brante-
weinssäufer
in F. H. Cas-
selischen
landen.

schen verordnung vom 16ten febr. 1754 die geflis-
sentliche branteweinssäufer zu keinem vorsteher-
greben- schulzen- zunft- meister- ratsverwandten
und andern dergleichen ämtern zugelassen werden.

§ 1002

Die rechtlose und mit einem flek behastete, wer-dise leute
werden in
keinen in-
nungen etc.
gedultet,

den in keinen öffentlichen gesellschaften, innungen,
und ämtern gedultet, Huth am a. o. § XVI fg.
Menken am a. o. § 4, 7, 10. Sie werden für
untüchtige zeugen gehalten, und haben sich keines
öffentlichen und ehrbarlichen begräbnisses zu er-
freuen.

§ 1003

Die ehrlose können ihrer anrüchtigkeit von demkönnen ires
flekens so-
wohl der
anrüchtig-
keit ent-
nommen
werden.

landesherrn entnommen werden, Gribner de
iure principum imperii restituendi famam.

Bei den soldaten geschihet solches durch die fane,
oder standarte, iedoch gehet dises auf die schinder
und weiber nicht, Khevenhüller am a. o. im Iten
teile, s. 52 s. 53, num. 44, Gnüge am a. o. s.
546 fgg., Waga de restitutione famae per ve-
xillum.
Dahingegen diejenige, welche durch ire
lüderliche lebensart sich bei der ehrbaren welt ver-
ächtlich gemachet haben, können durch einen guten
lebenswandel sich wieder helfen.

Hundert

ehrloſen, anruͤchtigen menſchen ꝛc.
ſen-Gothaiſche landesordnung P. II cap. 4 tit. 24,
auch S. Gothaiſchen handels- und bankeruttirs-
mandat vom jare 1740 § 28 fg. Sihe mit me-
rern das repertorium iuris priuati im Iten teile
ſ. 442 fgg. In der Schweiz iſt ſotane ſtrafe
gleichfalls uͤblich.

§ 1001

Desgleichen ſollen beſage einer F. H. Caſſeli-auch die ge-
fliſſentliche
brante-
weinsſaͤufer
in F. H. Caſ-
ſeliſchen
landen.

ſchen verordnung vom 16ten febr. 1754 die gefliſ-
ſentliche branteweinsſaͤufer zu keinem vorſteher-
greben- ſchulzen- zunft- meiſter- ratsverwandten
und andern dergleichen aͤmtern zugelaſſen werden.

§ 1002

Die rechtloſe und mit einem flek behaſtete, wer-diſe leute
werden in
keinen in-
nungen ꝛc.
gedultet,

den in keinen oͤffentlichen geſellſchaften, innungen,
und aͤmtern gedultet, Huth am a. o. § XVI fg.
Menken am a. o. § 4, 7, 10. Sie werden fuͤr
untuͤchtige zeugen gehalten, und haben ſich keines
oͤffentlichen und ehrbarlichen begraͤbniſſes zu er-
freuen.

§ 1003

Die ehrloſe koͤnnen ihrer anruͤchtigkeit von demkoͤnnen ires
flekens ſo-
wohl der
anruͤchtig-
keit ent-
nommen
werden.

landesherrn entnommen werden, Gribner de
iure principum imperii reſtituendi famam.

Bei den ſoldaten geſchihet ſolches durch die fane,
oder ſtandarte, iedoch gehet diſes auf die ſchinder
und weiber nicht, Khevenhuͤller am a. o. im Iten
teile, ſ. 52 ſ. 53, num. 44, Gnuͤge am a. o. ſ.
546 fgg., Waga de reſtitutione famae per ve-
xillum.
Dahingegen diejenige, welche durch ire
luͤderliche lebensart ſich bei der ehrbaren welt ver-
aͤchtlich gemachet haben, koͤnnen durch einen guten
lebenswandel ſich wieder helfen.

Hundert
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <div n="3">
          <p><pb facs="#f0441" n="429"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">ehrlo&#x017F;en, anru&#x0364;chtigen men&#x017F;chen &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
&#x017F;en-Gothai&#x017F;che landesordnung <hi rendition="#aq">P. II</hi> cap. 4 tit. 24,<lb/>
auch S. Gothai&#x017F;chen handels- und bankeruttirs-<lb/>
mandat vom jare 1740 § 28 fg. Sihe mit me-<lb/>
rern das <hi rendition="#aq">repertorium iuris priuati</hi> im <hi rendition="#aq">I</hi>ten teile<lb/>
&#x017F;. 442 fgg. In der Schweiz i&#x017F;t &#x017F;otane &#x017F;trafe<lb/>
gleichfalls u&#x0364;blich.</p>
        </div><lb/>
        <div n="3">
          <head>§ 1001</head><lb/>
          <p>Desgleichen &#x017F;ollen be&#x017F;age einer F. H. Ca&#x017F;&#x017F;eli-<note place="right">auch die ge-<lb/>
fli&#x017F;&#x017F;entliche<lb/>
brante-<lb/>
weins&#x017F;a&#x0364;ufer<lb/>
in F. H. Ca&#x017F;-<lb/>
&#x017F;eli&#x017F;chen<lb/>
landen.</note><lb/>
&#x017F;chen verordnung vom 16ten febr. 1754 die gefli&#x017F;-<lb/>
&#x017F;entliche branteweins&#x017F;a&#x0364;ufer zu keinem vor&#x017F;teher-<lb/>
greben- &#x017F;chulzen- zunft- mei&#x017F;ter- ratsverwandten<lb/>
und andern dergleichen a&#x0364;mtern zugela&#x017F;&#x017F;en werden.</p>
        </div><lb/>
        <div n="3">
          <head>§ 1002</head><lb/>
          <p>Die rechtlo&#x017F;e und mit einem flek beha&#x017F;tete, wer-<note place="right">di&#x017F;e leute<lb/>
werden in<lb/>
keinen in-<lb/>
nungen &#xA75B;c.<lb/>
gedultet,</note><lb/>
den in keinen o&#x0364;ffentlichen ge&#x017F;ell&#x017F;chaften, innungen,<lb/>
und a&#x0364;mtern gedultet, <hi rendition="#fr">Huth</hi> am a. o. § <hi rendition="#aq">XVI</hi> fg.<lb/><hi rendition="#fr">Menken</hi> am a. o. § 4, 7, 10. Sie werden fu&#x0364;r<lb/>
untu&#x0364;chtige zeugen gehalten, und haben &#x017F;ich keines<lb/>
o&#x0364;ffentlichen und ehrbarlichen begra&#x0364;bni&#x017F;&#x017F;es zu er-<lb/>
freuen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="3">
          <head>§ 1003</head><lb/>
          <p>Die ehrlo&#x017F;e ko&#x0364;nnen ihrer anru&#x0364;chtigkeit von dem<note place="right">ko&#x0364;nnen ires<lb/>
flekens &#x017F;o-<lb/>
wohl der<lb/>
anru&#x0364;chtig-<lb/>
keit ent-<lb/>
nommen<lb/>
werden.</note><lb/>
landesherrn entnommen werden, <hi rendition="#fr">Gribner</hi> <hi rendition="#aq">de<lb/>
iure principum imperii re&#x017F;tituendi famam.</hi><lb/>
Bei den &#x017F;oldaten ge&#x017F;chihet &#x017F;olches durch die fane,<lb/>
oder &#x017F;tandarte, iedoch gehet di&#x017F;es auf die &#x017F;chinder<lb/>
und weiber nicht, <hi rendition="#fr">Khevenhu&#x0364;ller</hi> am a. o. im <hi rendition="#aq">I</hi>ten<lb/>
teile, &#x017F;. 52 &#x017F;. 53, num. 44, <hi rendition="#fr">Gnu&#x0364;ge</hi> am a. o. &#x017F;.<lb/>
546 fgg., <hi rendition="#fr">Waga</hi> <hi rendition="#aq">de re&#x017F;titutione famae per ve-<lb/>
xillum.</hi> Dahingegen diejenige, welche durch ire<lb/>
lu&#x0364;derliche lebensart &#x017F;ich bei der ehrbaren welt ver-<lb/>
a&#x0364;chtlich gemachet haben, ko&#x0364;nnen durch einen guten<lb/>
lebenswandel &#x017F;ich wieder helfen.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Hundert</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[429/0441] ehrloſen, anruͤchtigen menſchen ꝛc. ſen-Gothaiſche landesordnung P. II cap. 4 tit. 24, auch S. Gothaiſchen handels- und bankeruttirs- mandat vom jare 1740 § 28 fg. Sihe mit me- rern das repertorium iuris priuati im Iten teile ſ. 442 fgg. In der Schweiz iſt ſotane ſtrafe gleichfalls uͤblich. § 1001 Desgleichen ſollen beſage einer F. H. Caſſeli- ſchen verordnung vom 16ten febr. 1754 die gefliſ- ſentliche branteweinsſaͤufer zu keinem vorſteher- greben- ſchulzen- zunft- meiſter- ratsverwandten und andern dergleichen aͤmtern zugelaſſen werden. auch die ge- fliſſentliche brante- weinsſaͤufer in F. H. Caſ- ſeliſchen landen. § 1002 Die rechtloſe und mit einem flek behaſtete, wer- den in keinen oͤffentlichen geſellſchaften, innungen, und aͤmtern gedultet, Huth am a. o. § XVI fg. Menken am a. o. § 4, 7, 10. Sie werden fuͤr untuͤchtige zeugen gehalten, und haben ſich keines oͤffentlichen und ehrbarlichen begraͤbniſſes zu er- freuen. diſe leute werden in keinen in- nungen ꝛc. gedultet, § 1003 Die ehrloſe koͤnnen ihrer anruͤchtigkeit von dem landesherrn entnommen werden, Gribner de iure principum imperii reſtituendi famam. Bei den ſoldaten geſchihet ſolches durch die fane, oder ſtandarte, iedoch gehet diſes auf die ſchinder und weiber nicht, Khevenhuͤller am a. o. im Iten teile, ſ. 52 ſ. 53, num. 44, Gnuͤge am a. o. ſ. 546 fgg., Waga de reſtitutione famae per ve- xillum. Dahingegen diejenige, welche durch ire luͤderliche lebensart ſich bei der ehrbaren welt ver- aͤchtlich gemachet haben, koͤnnen durch einen guten lebenswandel ſich wieder helfen. koͤnnen ires flekens ſo- wohl der anruͤchtig- keit ent- nommen werden. Hundert

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/441
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/441>, abgerufen am 30.12.2024.