münder, und curatoren pfleger, zu nennen, besage der Mühlhäusischen statuten IIIIten buches art. 20 § 7 muß ein vater, wenn er zur andern ehe schrei- tet, zuvörderst sein unmündiges kind bevormun- den lassen. Die Zweibrückische untergerichts- ordnung art. 100 s. 154 erheischet vom vater, daß er seine kinder nach absterben seines eheweibes mit vormunden versehe, er verheirate sich wieder, oder nicht.
§ 956
die benen- nungen der vormunden.
Der vormund wird auch pfleger, gerhaber, schirmer, vogt, verweser, vertreter, mombar, treuhänder, treusträger, vollmächtiger, gewal- tiger etc. genennet Struve am a. o. P. V s. 627, Ulmisches stadtrecht im IIten teile tit. I; daher auch die vormundschaft pfleg- und tragschaft be- nennet wird, Niderösterreichische gerhabschafts- ordnung, von Ludewigde tutelis diff. I,Hei- neccius am a. o. lib I tit. 15 § 360 *.
§ 957
wie solche bei den alten Teutschen bestimmet worden sind
Nach den alten Teutschen gewonheiten wurde die vormundschaft entweder durch die gesäze, oder durch gedinge, oder von der oberkeit bestellet. Die gesäzliche (legitima) war die fürnämste und einträglichste, anerwogen mit selbiger der freie niesbrauch von des pflegbefohlnen gütern one rechnungsablegung verknüpfet war, von Lude- wigde tutela fructuaria,Pufendorf in den obseruat iur. vniuers. T. I obs. 47 s. 119 fgg., und in Estors kleinen schriften, Struve am a. o. P. V s. 587-612 fgg. s. 653, P. VI s. 15 s. 71 s. 136, von Westphal am a. o. T. IIII s. 315 s. 1978, 2038, 2098, s. 1718, II, 339, III s 78. Der Reichshofrat begeret, daß aller Reichs- stände vormunden rechnungen ablegen sollen, un- geachtet sie solche nach Wien zu senden nicht nötig
haben,
CXXII haubtſt. von den
muͤnder, und curatoren pfleger, zu nennen, beſage der Muͤhlhaͤuſiſchen ſtatuten IIIIten buches art. 20 § 7 muß ein vater, wenn er zur andern ehe ſchrei- tet, zuvoͤrderſt ſein unmuͤndiges kind bevormun- den laſſen. Die Zweibruͤckiſche untergerichts- ordnung art. 100 ſ. 154 erheiſchet vom vater, daß er ſeine kinder nach abſterben ſeines eheweibes mit vormunden verſehe, er verheirate ſich wieder, oder nicht.
§ 956
die benen- nungen der vormunden.
Der vormund wird auch pfleger, gerhaber, ſchirmer, vogt, verweſer, vertreter, mombar, treuhaͤnder, treustraͤger, vollmaͤchtiger, gewal- tiger ꝛc. genennet Struve am a. o. P. V ſ. 627, Ulmiſches ſtadtrecht im IIten teile tit. I; daher auch die vormundſchaft pfleg- und tragſchaft be- nennet wird, Nideroͤſterreichiſche gerhabſchafts- ordnung, von Ludewigde tutelis diff. I,Hei- neccius am a. o. lib I tit. 15 § 360 *.
§ 957
wie ſolche bei den alten Teutſchen beſtimmet worden ſind
Nach den alten Teutſchen gewonheiten wurde die vormundſchaft entweder durch die geſaͤze, oder durch gedinge, oder von der oberkeit beſtellet. Die geſaͤzliche (legitima) war die fuͤrnaͤmſte und eintraͤglichſte, anerwogen mit ſelbiger der freie niesbrauch von des pflegbefohlnen guͤtern one rechnungsablegung verknuͤpfet war, von Lude- wigde tutela fructuaria,Pufendorf in den obſeruat iur. vniuerſ. T. I obſ. 47 ſ. 119 fgg., und in Eſtors kleinen ſchriften, Struve am a. o. P. V ſ. 587-612 fgg. ſ. 653, P. VI ſ. 15 ſ. 71 ſ. 136, von Weſtphal am a. o. T. IIII ſ. 315 ſ. 1978, 2038, 2098, ſ. 1718, II, 339, III ſ 78. Der Reichshofrat begeret, daß aller Reichs- ſtaͤnde vormunden rechnungen ablegen ſollen, un- geachtet ſie ſolche nach Wien zu ſenden nicht noͤtig
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der Muͤhlhaͤuſiſchen ſtatuten IIIIten buches art. 20
§ 7 muß ein vater, wenn er zur andern ehe ſchrei-
tet, zuvoͤrderſt ſein unmuͤndiges kind bevormun-
den laſſen. Die Zweibruͤckiſche untergerichts-
ordnung art. 100 ſ. 154 erheiſchet vom vater, daß
er ſeine kinder nach abſterben ſeines eheweibes
mit vormunden verſehe, er verheirate ſich wieder,
oder nicht.
§ 956
Der vormund wird auch pfleger, gerhaber,
ſchirmer, vogt, verweſer, vertreter, mombar,
treuhaͤnder, treustraͤger, vollmaͤchtiger, gewal-
tiger ꝛc. genennet Struve am a. o. P. V ſ. 627,
Ulmiſches ſtadtrecht im IIten teile tit. I; daher
auch die vormundſchaft pfleg- und tragſchaft be-
nennet wird, Nideroͤſterreichiſche gerhabſchafts-
ordnung, von Ludewig de tutelis diff. I, Hei-
neccius am a. o. lib I tit. 15 § 360 *.
§ 957
Nach den alten Teutſchen gewonheiten wurde
die vormundſchaft entweder durch die geſaͤze, oder
durch gedinge, oder von der oberkeit beſtellet.
Die geſaͤzliche (legitima) war die fuͤrnaͤmſte und
eintraͤglichſte, anerwogen mit ſelbiger der freie
niesbrauch von des pflegbefohlnen guͤtern one
rechnungsablegung verknuͤpfet war, von Lude-
wig de tutela fructuaria, Pufendorf in den
obſeruat iur. vniuerſ. T. I obſ. 47 ſ. 119 fgg.,
und in Eſtors kleinen ſchriften, Struve am
a. o. P. V ſ. 587-612 fgg. ſ. 653, P. VI ſ. 15 ſ. 71
ſ. 136, von Weſtphal am a. o. T. IIII ſ. 315
ſ. 1978, 2038, 2098, ſ. 1718, II, 339, III ſ 78.
Der Reichshofrat begeret, daß aller Reichs-
ſtaͤnde vormunden rechnungen ablegen ſollen, un-
geachtet ſie ſolche nach Wien zu ſenden nicht noͤtig
haben,
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 412. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/424>, abgerufen am 21.12.2024.
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