Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

Bild:
<< vorherige Seite

CXIX haubst. von der
am a. o. s. 480, Stryk de iure reuerentiali,
von Westphal am a. o. T. I s. 659, 2007, 2104
T. IV s. 2098, 3079, T. III s. 629.

§ 936

Solchemnach ist dise absonderung weiter nichts,
als eine entlassung von der narungs-unterhaltung
und der älterlichen gewalt.

§ 937
wie solche
beschehen
ist?

Bemeldte absonderung geschah in den alten
zeiten auch wohl öffentlich, und mit besondern fei-
erlichkeiten, Tacitus cap. XIII, imgleichen Hert
in der notitia veter. German. s. 28, Schilter
exercit. XI § 14 fgg. Baierisches landrecht tit.
III art. 2. Es wurde hierzu ein gewisses alter
erfodert, z. e das 18, 20, 21, oder 25, Inhalts
des Schwäbischen, cap. 282, cap. 316, und Baie-
rischen landrechtes werden 25 jare hierzu erfodert,
tit. III art. 2, welches alter denn auch in Fran-
ken beobachtet wird, Carlier in den anmerkun-
gen über des Demerats differentias iuris com-
munis et Francon. cap. II diff. IV
s. 30, reper-
torium iuris priuati P. I
s. 69 fg., Riccius im
spicilegio iuris priuati s. 473 fg. Nach den
Nürnbergischen stadtrechten stehen die söne bis in
das 25, hingegen die töchter bis zum 22 jare un-
ter der ältern gewalt.

§ 938
die absonde-
rung kan
auf eine er-
haltene
würde er-
folgen.

Die absonderung kann auch erfolgen, wenn
der son eine würde erhält, von deren einkünften
er sich zu unterhalten vermögend ist, von Wern-
her
in den selectis obseruationibus forens. T.
III obs.
344 s. 245, Thomasius quibus modis
ius patriae potestatis soluitur, cap. II
§ 6,
Burgh. Gotth. Struve am a. o. P. V s. 21;
da hingegen, wenn der son nur einen titel erhält,
befreiet ihn solcher nicht schlechterdings von der

älter-

CXIX haubſt. von der
am a. o. ſ. 480, Stryk de iure reuerentiali,
von Weſtphal am a. o. T. I ſ. 659, 2007, 2104
T. IV ſ. 2098, 3079, T. III ſ. 629.

§ 936

Solchemnach iſt diſe abſonderung weiter nichts,
als eine entlaſſung von der narungs-unterhaltung
und der aͤlterlichen gewalt.

§ 937
wie ſolche
beſchehen
iſt?

Bemeldte abſonderung geſchah in den alten
zeiten auch wohl oͤffentlich, und mit beſondern fei-
erlichkeiten, Tacitus cap. XIII, imgleichen Hert
in der notitia veter. German. ſ. 28, Schilter
exercit. XI § 14 fgg. Baieriſches landrecht tit.
III art. 2. Es wurde hierzu ein gewiſſes alter
erfodert, z. e das 18, 20, 21, oder 25, Inhalts
des Schwaͤbiſchen, cap. 282, cap. 316, und Baie-
riſchen landrechtes werden 25 jare hierzu erfodert,
tit. III art. 2, welches alter denn auch in Fran-
ken beobachtet wird, Carlier in den anmerkun-
gen uͤber des Demerats differentias iuris com-
munis et Francon. cap. II diff. IV
ſ. 30, reper-
torium iuris priuati P. I
ſ. 69 fg., Riccius im
ſpicilegio iuris priuati ſ. 473 fg. Nach den
Nuͤrnbergiſchen ſtadtrechten ſtehen die ſoͤne bis in
das 25, hingegen die toͤchter bis zum 22 jare un-
ter der aͤltern gewalt.

§ 938
die abſonde-
rung kan
auf eine er-
haltene
wuͤrde er-
folgen.

Die abſonderung kann auch erfolgen, wenn
der ſon eine wuͤrde erhaͤlt, von deren einkuͤnften
er ſich zu unterhalten vermoͤgend iſt, von Wern-
her
in den ſelectis obſeruationibus forenſ. T.
III obſ.
344 ſ. 245, Thomaſius quibus modis
ius patriae poteſtatis ſoluitur, cap. II
§ 6,
Burgh. Gotth. Struve am a. o. P. V ſ. 21;
da hingegen, wenn der ſon nur einen titel erhaͤlt,
befreiet ihn ſolcher nicht ſchlechterdings von der

aͤlter-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <div n="3">
          <p><pb facs="#f0416" n="404"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">CXIX</hi> haub&#x017F;t. von der</hi></fw><lb/>
am a. o. &#x017F;. 480, <hi rendition="#fr">Stryk</hi> <hi rendition="#aq">de iure reuerentiali,</hi><lb/><hi rendition="#fr">von We&#x017F;tphal</hi> am a. o. <hi rendition="#aq">T. I</hi> &#x017F;. 659, 2007, 2104<lb/><hi rendition="#aq">T. IV</hi> &#x017F;. 2098, 3079, <hi rendition="#aq">T. III</hi> &#x017F;. 629.</p>
        </div><lb/>
        <div n="3">
          <head>§ 936</head><lb/>
          <p>Solchemnach i&#x017F;t di&#x017F;e ab&#x017F;onderung weiter nichts,<lb/>
als eine entla&#x017F;&#x017F;ung von der narungs-unterhaltung<lb/>
und der a&#x0364;lterlichen gewalt.</p>
        </div><lb/>
        <div n="3">
          <head>§ 937</head><lb/>
          <note place="left">wie &#x017F;olche<lb/>
be&#x017F;chehen<lb/>
i&#x017F;t?</note>
          <p>Bemeldte ab&#x017F;onderung ge&#x017F;chah in den alten<lb/>
zeiten auch wohl o&#x0364;ffentlich, und mit be&#x017F;ondern fei-<lb/>
erlichkeiten, <hi rendition="#fr">Tacitus</hi> cap. <hi rendition="#aq">XIII,</hi> imgleichen <hi rendition="#fr">Hert</hi><lb/>
in der <hi rendition="#aq">notitia veter. German.</hi> &#x017F;. 28, <hi rendition="#fr">Schilter</hi><lb/><hi rendition="#aq">exercit. XI</hi> § 14 fgg. Baieri&#x017F;ches landrecht tit.<lb/><hi rendition="#aq">III</hi> art. 2. Es wurde hierzu ein gewi&#x017F;&#x017F;es alter<lb/>
erfodert, z. e das 18, 20, 21, oder 25, Inhalts<lb/>
des Schwa&#x0364;bi&#x017F;chen, cap. 282, cap. 316, und Baie-<lb/>
ri&#x017F;chen landrechtes werden 25 jare hierzu erfodert,<lb/>
tit. <hi rendition="#aq">III</hi> art. 2, welches alter denn auch in Fran-<lb/>
ken beobachtet wird, <hi rendition="#fr">Carlier</hi> in den anmerkun-<lb/>
gen u&#x0364;ber des <hi rendition="#fr">Demerats</hi> <hi rendition="#aq">differentias iuris com-<lb/>
munis et Francon. cap. II diff. IV</hi> &#x017F;. 30, <hi rendition="#aq">reper-<lb/>
torium iuris priuati P. I</hi> &#x017F;. 69 fg., <hi rendition="#fr">Riccius</hi> im<lb/><hi rendition="#aq">&#x017F;picilegio iuris priuati</hi> &#x017F;. 473 fg. Nach den<lb/>
Nu&#x0364;rnbergi&#x017F;chen &#x017F;tadtrechten &#x017F;tehen die &#x017F;o&#x0364;ne bis in<lb/>
das 25, hingegen die to&#x0364;chter bis zum 22 jare un-<lb/>
ter der a&#x0364;ltern gewalt.</p>
        </div><lb/>
        <div n="3">
          <head>§ 938</head><lb/>
          <note place="left">die ab&#x017F;onde-<lb/>
rung kan<lb/>
auf eine er-<lb/>
haltene<lb/>
wu&#x0364;rde er-<lb/>
folgen.</note>
          <p>Die ab&#x017F;onderung kann auch erfolgen, wenn<lb/>
der &#x017F;on eine wu&#x0364;rde erha&#x0364;lt, von deren einku&#x0364;nften<lb/>
er &#x017F;ich zu unterhalten vermo&#x0364;gend i&#x017F;t, <hi rendition="#fr">von Wern-<lb/>
her</hi> in den <hi rendition="#aq">&#x017F;electis ob&#x017F;eruationibus foren&#x017F;. T.<lb/>
III ob&#x017F;.</hi> 344 &#x017F;. 245, <hi rendition="#fr">Thoma&#x017F;ius</hi> <hi rendition="#aq">quibus modis<lb/>
ius patriae pote&#x017F;tatis &#x017F;oluitur, cap. II</hi> § 6,<lb/><hi rendition="#fr">Burgh. Gotth. Struve</hi> am a. o. <hi rendition="#aq">P. V</hi> &#x017F;. 21;<lb/>
da hingegen, wenn der &#x017F;on nur einen titel erha&#x0364;lt,<lb/>
befreiet ihn &#x017F;olcher nicht &#x017F;chlechterdings von der<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">a&#x0364;lter-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[404/0416] CXIX haubſt. von der am a. o. ſ. 480, Stryk de iure reuerentiali, von Weſtphal am a. o. T. I ſ. 659, 2007, 2104 T. IV ſ. 2098, 3079, T. III ſ. 629. § 936 Solchemnach iſt diſe abſonderung weiter nichts, als eine entlaſſung von der narungs-unterhaltung und der aͤlterlichen gewalt. § 937 Bemeldte abſonderung geſchah in den alten zeiten auch wohl oͤffentlich, und mit beſondern fei- erlichkeiten, Tacitus cap. XIII, imgleichen Hert in der notitia veter. German. ſ. 28, Schilter exercit. XI § 14 fgg. Baieriſches landrecht tit. III art. 2. Es wurde hierzu ein gewiſſes alter erfodert, z. e das 18, 20, 21, oder 25, Inhalts des Schwaͤbiſchen, cap. 282, cap. 316, und Baie- riſchen landrechtes werden 25 jare hierzu erfodert, tit. III art. 2, welches alter denn auch in Fran- ken beobachtet wird, Carlier in den anmerkun- gen uͤber des Demerats differentias iuris com- munis et Francon. cap. II diff. IV ſ. 30, reper- torium iuris priuati P. I ſ. 69 fg., Riccius im ſpicilegio iuris priuati ſ. 473 fg. Nach den Nuͤrnbergiſchen ſtadtrechten ſtehen die ſoͤne bis in das 25, hingegen die toͤchter bis zum 22 jare un- ter der aͤltern gewalt. § 938 Die abſonderung kann auch erfolgen, wenn der ſon eine wuͤrde erhaͤlt, von deren einkuͤnften er ſich zu unterhalten vermoͤgend iſt, von Wern- her in den ſelectis obſeruationibus forenſ. T. III obſ. 344 ſ. 245, Thomaſius quibus modis ius patriae poteſtatis ſoluitur, cap. II § 6, Burgh. Gotth. Struve am a. o. P. V ſ. 21; da hingegen, wenn der ſon nur einen titel erhaͤlt, befreiet ihn ſolcher nicht ſchlechterdings von der aͤlter-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/416
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/416>, abgerufen am 30.12.2024.