ten ältern und kindern vorgenommen und die ein- kindschaft völlig aufgehoben wird. Wann aber der überlebende ehegenos im witbenstande bis an seinen todt verbleibet, so hat er auch im gemein- schaftlichen vermögen den besiz, BöhmerT. III P. II consult. 62, num. 2 s. 106, und nach dessen absterben erben dasselbe die angewünschte benebst den rechten kindern zugleich. Die Frankfurtische reformation am a. o. § IX erlaubet die einkind- schaft mit dem ehegatten in der dritten ehe fortzu- sezen und zu erneuern, Dr. Orth am a. o. s. 198, folglich wird die einkindschaft inhalts der Frank- furter rechte erstlich nach absterben beider ehege- nossen beendiget, am a. o. § 20, Dr. Orth s. 208.
§ 924
wie deren formel zu verstehen ist?
Die formel eines einkindschaftbrifes stehet im Hohenlohischen landrecht s. 41 fgg. sie wird buch- stäblich verstanden, daher gehet sie nur auf das älterliche vermögen und nicht auf lehn- oder stamm-güter, Dr. Orth am a. o. s. 196, 203 fgg. s. 208.
§ 925
der vor- munden ob- ligenheit hierbei,
Jeweilen müssen die vormunden, um desto bes- ser ausfindig machen zu können, ob eine gleich- oder ungleichheit zwischen der narung irer pfleg- kinder und der ältern, welche die einkindschaft machen wollen, anzutreffen sey, ein verzeichnis über allerseits vermögen aufrichten, und selbiges auf verlangen der oberkeit vorlegen, Kur-Pfälzi- sches landrecht im IIten teile tit. 25 § 1 s. 352, Wirtenbergisches landrecht im IIIten teile tit. 9 § 2. Es erfodert auch wohl die oberkeit von den vormunden und den verwandten, daß sie vermit- tels eides, oder bei iren pflichten anzeigen sollen, ob sotane einkindschaft den kindern erster ehe schädlich oder fürträglich sey; Wormsische refor-
mation
CXVIII haubtſtuͤck
ten aͤltern und kindern vorgenommen und die ein- kindſchaft voͤllig aufgehoben wird. Wann aber der uͤberlebende ehegenos im witbenſtande bis an ſeinen todt verbleibet, ſo hat er auch im gemein- ſchaftlichen vermoͤgen den beſiz, BoͤhmerT. III P. II conſult. 62, num. 2 ſ. 106, und nach deſſen abſterben erben daſſelbe die angewuͤnſchte benebſt den rechten kindern zugleich. Die Frankfurtiſche reformation am a. o. § IX erlaubet die einkind- ſchaft mit dem ehegatten in der dritten ehe fortzu- ſezen und zu erneuern, Dr. Orth am a. o. ſ. 198, folglich wird die einkindſchaft inhalts der Frank- furter rechte erſtlich nach abſterben beider ehege- noſſen beendiget, am a. o. § 20, Dr. Orth ſ. 208.
§ 924
wie deren formel zu verſtehen iſt?
Die formel eines einkindſchaftbrifes ſtehet im Hohenlohiſchen landrecht ſ. 41 fgg. ſie wird buch- ſtaͤblich verſtanden, daher gehet ſie nur auf das aͤlterliche vermoͤgen und nicht auf lehn- oder ſtamm-guͤter, Dr. Orth am a. o. ſ. 196, 203 fgg. ſ. 208.
§ 925
der vor- munden ob- ligenheit hierbei,
Jeweilen muͤſſen die vormunden, um deſto beſ- ſer ausfindig machen zu koͤnnen, ob eine gleich- oder ungleichheit zwiſchen der narung irer pfleg- kinder und der aͤltern, welche die einkindſchaft machen wollen, anzutreffen ſey, ein verzeichnis uͤber allerſeits vermoͤgen aufrichten, und ſelbiges auf verlangen der oberkeit vorlegen, Kur-Pfaͤlzi- ſches landrecht im IIten teile tit. 25 § 1 ſ. 352, Wirtenbergiſches landrecht im IIIten teile tit. 9 § 2. Es erfodert auch wohl die oberkeit von den vormunden und den verwandten, daß ſie vermit- tels eides, oder bei iren pflichten anzeigen ſollen, ob ſotane einkindſchaft den kindern erſter ehe ſchaͤdlich oder fuͤrtraͤglich ſey; Wormſiſche refor-
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CXVIII haubtſtuͤck
ten aͤltern und kindern vorgenommen und die ein-
kindſchaft voͤllig aufgehoben wird. Wann aber
der uͤberlebende ehegenos im witbenſtande bis an
ſeinen todt verbleibet, ſo hat er auch im gemein-
ſchaftlichen vermoͤgen den beſiz, Boͤhmer T. III
P. II conſult. 62, num. 2 ſ. 106, und nach deſſen
abſterben erben daſſelbe die angewuͤnſchte benebſt
den rechten kindern zugleich. Die Frankfurtiſche
reformation am a. o. § IX erlaubet die einkind-
ſchaft mit dem ehegatten in der dritten ehe fortzu-
ſezen und zu erneuern, Dr. Orth am a. o. ſ. 198,
folglich wird die einkindſchaft inhalts der Frank-
furter rechte erſtlich nach abſterben beider ehege-
noſſen beendiget, am a. o. § 20, Dr. Orth ſ. 208.
§ 924
Die formel eines einkindſchaftbrifes ſtehet im
Hohenlohiſchen landrecht ſ. 41 fgg. ſie wird buch-
ſtaͤblich verſtanden, daher gehet ſie nur auf das
aͤlterliche vermoͤgen und nicht auf lehn- oder
ſtamm-guͤter, Dr. Orth am a. o. ſ. 196, 203
fgg. ſ. 208.
§ 925
Jeweilen muͤſſen die vormunden, um deſto beſ-
ſer ausfindig machen zu koͤnnen, ob eine gleich-
oder ungleichheit zwiſchen der narung irer pfleg-
kinder und der aͤltern, welche die einkindſchaft
machen wollen, anzutreffen ſey, ein verzeichnis
uͤber allerſeits vermoͤgen aufrichten, und ſelbiges
auf verlangen der oberkeit vorlegen, Kur-Pfaͤlzi-
ſches landrecht im IIten teile tit. 25 § 1 ſ. 352,
Wirtenbergiſches landrecht im IIIten teile tit. 9
§ 2. Es erfodert auch wohl die oberkeit von den
vormunden und den verwandten, daß ſie vermit-
tels eides, oder bei iren pflichten anzeigen ſollen,
ob ſotane einkindſchaft den kindern erſter ehe
ſchaͤdlich oder fuͤrtraͤglich ſey; Wormſiſche refor-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/412>, abgerufen am 21.11.2024.
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