bestätigen ist?chen richter, und nicht für kaiserliche hofpfalzgra- fen, Pufendorf am a. o. § 34, 35 fgg.
§ 917
sie kan vor und nach eingegange- ner ehe er- richtet wer- den.
Wofern keine besondere gesäze vorhanden sind, welche verordnen, daß die einkindschaft vor der vollzihung der andern ehe berichtiget werde, wie z. e. zu Frankfurt am Maine, Frankf. reforma- tion IIIten teiles X tit.; kan selbige auch noch nach vollzohener ehe errichtet werden, Hommelde ge- nuina vnionis prolium indole extra casum le- gis et obseru. spec. § 3 und 10, Wormsische re- formation am a. o.
§ 918
was vor- und nach- kinder sind?
Die vorhandene kinder heissen vorkinder, und die künftigen die nachkinder, oder überhaubt eingesezte (zugebrachte) und die ältern angesezte oder angewünschte.
§ 919
deren wir- kungen,
Die einkindschaft bringet die auferzihung mit sich. Von seiten der kinder erfodert sie die ehrer- bietung. Die zusammengesezten güter des neuen ehemannes und der neuen ehefrau, werden gemein, worinn, und in keinem andern angefallenen ver- mögen, sodann die ältern und kinder einander er- ben, Hohenloisches land-recht im Iten teile tit. VI § VI s. 16, Frankf. reform. im IIIten teile Xten tit. § XVI, XVII, § XVIIII, § XXI, Dr. Orth am a. o. s. 205, 207, s. 208, landgerichts-ord- nung des herzogtumes Franken im IIIten teile tit. 118 § 1. Es können auch in disem falle die enkel in der verstorbenen kinder stelle treten.
§ 920
worauf die gemein- schaft der güter diß- falls gehet?
Die gemeinschaft der güter bei der einkind- schaft gehet nur eigentlich auf das gegenwärtige vermögen, welches der freien gebarung unterwor- fen ist, es müste dann seyn, daß über alle gegen-
wär-
CXVIII haubtſtuͤck
beſtaͤtigen iſt?chen richter, und nicht fuͤr kaiſerliche hofpfalzgra- fen, Pufendorf am a. o. § 34, 35 fgg.
§ 917
ſie kan vor und nach eingegange- ner ehe er- richtet wer- den.
Wofern keine beſondere geſaͤze vorhanden ſind, welche verordnen, daß die einkindſchaft vor der vollzihung der andern ehe berichtiget werde, wie z. e. zu Frankfurt am Maine, Frankf. reforma- tion IIIten teiles X tit.; kan ſelbige auch noch nach vollzohener ehe errichtet werden, Hommelde ge- nuina vnionis prolium indole extra caſum le- gis et obſeru. ſpec. § 3 und 10, Wormſiſche re- formation am a. o.
§ 918
was vor- und nach- kinder ſind?
Die vorhandene kinder heiſſen vorkinder, und die kuͤnftigen die nachkinder, oder uͤberhaubt eingeſezte (zugebrachte) und die aͤltern angeſezte oder angewuͤnſchte.
§ 919
deren wir- kungen,
Die einkindſchaft bringet die auferzihung mit ſich. Von ſeiten der kinder erfodert ſie die ehrer- bietung. Die zuſammengeſezten guͤter des neuen ehemannes und der neuen ehefrau, werden gemein, worinn, und in keinem andern angefallenen ver- moͤgen, ſodann die aͤltern und kinder einander er- ben, Hohenloiſches land-recht im Iten teile tit. VI § VI ſ. 16, Frankf. reform. im IIIten teile Xten tit. § XVI, XVII, § XVIIII, § XXI, Dr. Orth am a. o. ſ. 205, 207, ſ. 208, landgerichts-ord- nung des herzogtumes Franken im IIIten teile tit. 118 § 1. Es koͤnnen auch in diſem falle die enkel in der verſtorbenen kinder ſtelle treten.
§ 920
worauf die gemein- ſchaft der guͤter diß- falls gehet?
Die gemeinſchaft der guͤter bei der einkind- ſchaft gehet nur eigentlich auf das gegenwaͤrtige vermoͤgen, welches der freien gebarung unterwor- fen iſt, es muͤſte dann ſeyn, daß uͤber alle gegen-
waͤr-
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CXVIII haubtſtuͤck
chen richter, und nicht fuͤr kaiſerliche hofpfalzgra-
fen, Pufendorf am a. o. § 34, 35 fgg.
beſtaͤtigen
iſt?
§ 917
Wofern keine beſondere geſaͤze vorhanden ſind,
welche verordnen, daß die einkindſchaft vor der
vollzihung der andern ehe berichtiget werde, wie
z. e. zu Frankfurt am Maine, Frankf. reforma-
tion IIIten teiles X tit.; kan ſelbige auch noch nach
vollzohener ehe errichtet werden, Hommel de ge-
nuina vnionis prolium indole extra caſum le-
gis et obſeru. ſpec. § 3 und 10, Wormſiſche re-
formation am a. o.
§ 918
Die vorhandene kinder heiſſen vorkinder, und
die kuͤnftigen die nachkinder, oder uͤberhaubt
eingeſezte (zugebrachte) und die aͤltern angeſezte
oder angewuͤnſchte.
§ 919
Die einkindſchaft bringet die auferzihung mit
ſich. Von ſeiten der kinder erfodert ſie die ehrer-
bietung. Die zuſammengeſezten guͤter des neuen
ehemannes und der neuen ehefrau, werden gemein,
worinn, und in keinem andern angefallenen ver-
moͤgen, ſodann die aͤltern und kinder einander er-
ben, Hohenloiſches land-recht im Iten teile tit. VI
§ VI ſ. 16, Frankf. reform. im IIIten teile Xten
tit. § XVI, XVII, § XVIIII, § XXI, Dr. Orth
am a. o. ſ. 205, 207, ſ. 208, landgerichts-ord-
nung des herzogtumes Franken im IIIten teile tit.
118 § 1. Es koͤnnen auch in diſem falle die enkel
in der verſtorbenen kinder ſtelle treten.
§ 920
Die gemeinſchaft der guͤter bei der einkind-
ſchaft gehet nur eigentlich auf das gegenwaͤrtige
vermoͤgen, welches der freien gebarung unterwor-
fen iſt, es muͤſte dann ſeyn, daß uͤber alle gegen-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/410>, abgerufen am 21.11.2024.
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