landes-gesäze Iter teil s. 932. Die Fürstlich Zweibrückische ehe-ordnung s. 27 sezet den witbern sechs und den witben neun monate zur trauer. In den Kur-Sächsischen neun monate, Menken im systemate iur. ciu. s. 993, in den Coburgi- schen, Pfälzischen, Magdeburgischen landen etc. haben die witber 6 und die witben 12 monate zu trauren. Im herzogtume Gotha und Altenburg ist ein ganzes jar one unterschid darzu bestimmet, Schöpferde statu viduitatis mutato.
§ 834
bergleichen ehen, welche one hohe erlaubnis eingegan- gen worden sind, können bestrafet werden.
Ob nun gleich diejenige, welche sich in der trauer-zeit wieder verheiraten, und one erlangte dispensation sich trauen lassen, nicht ehrlos wer- den; so können sie iedoch in eine willkürliche strafe verfallen und genommen werden, CarpzovP. IIII const. 21 def. 10. Ausserdem aber, wo die ausdrücklichen Teutsche land- oder stadt-gesäze die übrigen in dem Römischen rechte gesezten stra- fen, benebst dem verluste desjenigen, was der überlebende ehegenos von dem verstorbenen erhal- ten hat, nicht enthalten, ist eine in der trauer-zeit sich verheiratende person auch nicht damit zu bele- gen, BöhmerT. III P. III cons. 534 num. 14, von Leyser im specimine 300 medit. 19 s. 145 fg. vol. V.
§ 835
besondere verordnun- gen davon.
Immittels ist dasjenige, was in dem Wirtem- bergischen landrechte P. IIII tit. II § hineben etc. der landgerichts-ordnung des herzogtumes Fran- ken, tit. 107 § 4-6, der Nürnbergischen refor- mation II, 28, 10, und einigen andern land- auch stadt-rechten verordnet ist, daß nämlich der- jenige, oder diejenige, welche sich vor verflüssung der trauer-zeit one hohe erlaubnis verheiraten würde, das vom verstorbenen ererbte verwirket
haben
CXI haubtſtuͤck
landes-geſaͤze Iter teil ſ. 932. Die Fuͤrſtlich Zweibruͤckiſche ehe-ordnung ſ. 27 ſezet den witbern ſechs und den witben neun monate zur trauer. In den Kur-Saͤchſiſchen neun monate, Menken im ſyſtemate iur. ciu. ſ. 993, in den Coburgi- ſchen, Pfaͤlziſchen, Magdeburgiſchen landen ꝛc. haben die witber 6 und die witben 12 monate zu trauren. Im herzogtume Gotha und Altenburg iſt ein ganzes jar one unterſchid darzu beſtimmet, Schoͤpferde ſtatu viduitatis mutato.
§ 834
bergleichen ehen, welche one hohe erlaubnis eingegan- gen worden ſind, koͤnnen beſtrafet werden.
Ob nun gleich diejenige, welche ſich in der trauer-zeit wieder verheiraten, und one erlangte diſpenſation ſich trauen laſſen, nicht ehrlos wer- den; ſo koͤnnen ſie iedoch in eine willkuͤrliche ſtrafe verfallen und genommen werden, CarpzovP. IIII conſt. 21 def. 10. Auſſerdem aber, wo die ausdruͤcklichen Teutſche land- oder ſtadt-geſaͤze die uͤbrigen in dem Roͤmiſchen rechte geſezten ſtra- fen, benebſt dem verluſte desjenigen, was der uͤberlebende ehegenos von dem verſtorbenen erhal- ten hat, nicht enthalten, iſt eine in der trauer-zeit ſich verheiratende perſon auch nicht damit zu bele- gen, BoͤhmerT. III P. III conſ. 534 num. 14, von Leyſer im ſpecimine 300 medit. 19 ſ. 145 fg. vol. V.
§ 835
beſondere verordnun- gen davon.
Immittels iſt dasjenige, was in dem Wirtem- bergiſchen landrechte P. IIII tit. II § hineben ꝛc. der landgerichts-ordnung des herzogtumes Fran- ken, tit. 107 § 4-6, der Nuͤrnbergiſchen refor- mation II, 28, 10, und einigen andern land- auch ſtadt-rechten verordnet iſt, daß naͤmlich der- jenige, oder diejenige, welche ſich vor verfluͤſſung der trauer-zeit one hohe erlaubnis verheiraten wuͤrde, das vom verſtorbenen ererbte verwirket
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CXI haubtſtuͤck
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ſechs und den witben neun monate zur trauer.
In den Kur-Saͤchſiſchen neun monate, Menken
im ſyſtemate iur. ciu. ſ. 993, in den Coburgi-
ſchen, Pfaͤlziſchen, Magdeburgiſchen landen ꝛc.
haben die witber 6 und die witben 12 monate zu
trauren. Im herzogtume Gotha und Altenburg
iſt ein ganzes jar one unterſchid darzu beſtimmet,
Schoͤpfer de ſtatu viduitatis mutato.
§ 834
Ob nun gleich diejenige, welche ſich in der
trauer-zeit wieder verheiraten, und one erlangte
diſpenſation ſich trauen laſſen, nicht ehrlos wer-
den; ſo koͤnnen ſie iedoch in eine willkuͤrliche ſtrafe
verfallen und genommen werden, Carpzov P.
IIII conſt. 21 def. 10. Auſſerdem aber, wo die
ausdruͤcklichen Teutſche land- oder ſtadt-geſaͤze
die uͤbrigen in dem Roͤmiſchen rechte geſezten ſtra-
fen, benebſt dem verluſte desjenigen, was der
uͤberlebende ehegenos von dem verſtorbenen erhal-
ten hat, nicht enthalten, iſt eine in der trauer-zeit
ſich verheiratende perſon auch nicht damit zu bele-
gen, Boͤhmer T. III P. III conſ. 534 num. 14,
von Leyſer im ſpecimine 300 medit. 19 ſ. 145
fg. vol. V.
§ 835
Immittels iſt dasjenige, was in dem Wirtem-
bergiſchen landrechte P. IIII tit. II § hineben ꝛc.
der landgerichts-ordnung des herzogtumes Fran-
ken, tit. 107 § 4-6, der Nuͤrnbergiſchen refor-
mation II, 28, 10, und einigen andern land-
auch ſtadt-rechten verordnet iſt, daß naͤmlich der-
jenige, oder diejenige, welche ſich vor verfluͤſſung
der trauer-zeit one hohe erlaubnis verheiraten
wuͤrde, das vom verſtorbenen ererbte verwirket
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/370>, abgerufen am 21.12.2024.
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