und de iure coniugis nuptias iterantis in bonis propriis et a priore coniuge quaesitis, cap. II § 14 s. 19, Böhmerde secundis nuptiis, cap. I § 50 fgg., von Westphalde consuetudine ex sacco et libro, vulgo vom bocks-beutel, und wäsken-bock § 14 fg. Da hingegen ihr die ober- keit einen schein darüber gab, one welchen sie der geistliche nicht trauen durfte. Diser schein heisset noch zu Gibichenstein, bei Halle in Sachsen, der stech-schein, und das gelt, der stech-groschen, Knorre am a. o. s. 250, Dondorfs disp. de sac- co sine sutura § 5 fgg.
§ 831
was die witbe dabei verlieret?
Durch die andre ehe verliret die witbe bei für- nämen den ehrenstand ires ersten ehemannes, des- sen gerichtsstand, das wappen etc. hingegen bei gemeinen leuten das gewerbe, die handwerksrech- te, imgleichen andere vorzüge und gerechtsamen, welche sie vom selbigen zu genüssen hatte, jedoch so vil die morgengabe, oder die statutarische por- tion, welche ihr vermöge der stadt- oder land- rechte, auch inhalts der ehestiftung, oder kraft eines lezten willens eigentümlich beigeleget wird, betrift, behält sie solche, Beyers disp. de concu- bitu intra tempus luctus, cap. II § 9, Knorre in der bemeldeten disput. cap. III § 8 fgg. Wo- fern aber dergleichen verordnungen ermangeln; wird nach maasgebung des anfalls- oder abwäl- zungs-rechtes, womit die kaiserliche rechte in L. 3 § 1 und 5 cod. de secundis nuptiis übereinstim- men, wenn kinder aus der ersten ehe vorhanden sind, dafür gehalten, daß, wenn die mutter, oder der vater zur zwoten ehe schritten, das eigentum des ererbeten iren andern kindern erster ehe zufalle, von Leyserspecim. 300 med. 7 s. 131 fgg. vol. 5, Knorre in der angezogenen disp. cap. III § 2 s. 28,
welches
CXI haubtſtuͤck
und de iure coniugis nuptias iterantis in bonis propriis et a priore coniuge quaeſitis, cap. II § 14 ſ. 19, Boͤhmerde ſecundis nuptiis, cap. I § 50 fgg., von Weſtphalde conſuetudine ex ſacco et libro, vulgo vom bocks-beutel, und waͤsken-bock § 14 fg. Da hingegen ihr die ober- keit einen ſchein daruͤber gab, one welchen ſie der geiſtliche nicht trauen durfte. Diſer ſchein heiſſet noch zu Gibichenſtein, bei Halle in Sachſen, der ſtech-ſchein, und das gelt, der ſtech-groſchen, Knorre am a. o. ſ. 250, Dondorfs diſp. de ſac- co ſine ſutura § 5 fgg.
§ 831
was die witbe dabei verlieret?
Durch die andre ehe verliret die witbe bei fuͤr- naͤmen den ehrenſtand ires erſten ehemannes, deſ- ſen gerichtsſtand, das wappen ꝛc. hingegen bei gemeinen leuten das gewerbe, die handwerksrech- te, imgleichen andere vorzuͤge und gerechtſamen, welche ſie vom ſelbigen zu genuͤſſen hatte, jedoch ſo vil die morgengabe, oder die ſtatutariſche por- tion, welche ihr vermoͤge der ſtadt- oder land- rechte, auch inhalts der eheſtiftung, oder kraft eines lezten willens eigentuͤmlich beigeleget wird, betrift, behaͤlt ſie ſolche, Beyers diſp. de concu- bitu intra tempus luctus, cap. II § 9, Knorre in der bemeldeten diſput. cap. III § 8 fgg. Wo- fern aber dergleichen verordnungen ermangeln; wird nach maasgebung des anfalls- oder abwaͤl- zungs-rechtes, womit die kaiſerliche rechte in L. 3 § 1 und 5 cod. de ſecundis nuptiis uͤbereinſtim- men, wenn kinder aus der erſten ehe vorhanden ſind, dafuͤr gehalten, daß, wenn die mutter, oder der vater zur zwoten ehe ſchritten, das eigentum des ererbeten iren andern kindern erſter ehe zufalle, von Leyſerſpecim. 300 med. 7 ſ. 131 fgg. vol. 5, Knorre in der angezogenen diſp. cap. III § 2 ſ. 28,
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CXI haubtſtuͤck
und de iure coniugis nuptias iterantis in bonis
propriis et a priore coniuge quaeſitis, cap. II
§ 14 ſ. 19, Boͤhmer de ſecundis nuptiis, cap. I
§ 50 fgg., von Weſtphal de conſuetudine ex
ſacco et libro, vulgo vom bocks-beutel, und
waͤsken-bock § 14 fg. Da hingegen ihr die ober-
keit einen ſchein daruͤber gab, one welchen ſie der
geiſtliche nicht trauen durfte. Diſer ſchein heiſſet
noch zu Gibichenſtein, bei Halle in Sachſen, der
ſtech-ſchein, und das gelt, der ſtech-groſchen,
Knorre am a. o. ſ. 250, Dondorfs diſp. de ſac-
co ſine ſutura § 5 fgg.
§ 831
Durch die andre ehe verliret die witbe bei fuͤr-
naͤmen den ehrenſtand ires erſten ehemannes, deſ-
ſen gerichtsſtand, das wappen ꝛc. hingegen bei
gemeinen leuten das gewerbe, die handwerksrech-
te, imgleichen andere vorzuͤge und gerechtſamen,
welche ſie vom ſelbigen zu genuͤſſen hatte, jedoch
ſo vil die morgengabe, oder die ſtatutariſche por-
tion, welche ihr vermoͤge der ſtadt- oder land-
rechte, auch inhalts der eheſtiftung, oder kraft
eines lezten willens eigentuͤmlich beigeleget wird,
betrift, behaͤlt ſie ſolche, Beyers diſp. de concu-
bitu intra tempus luctus, cap. II § 9, Knorre
in der bemeldeten diſput. cap. III § 8 fgg. Wo-
fern aber dergleichen verordnungen ermangeln;
wird nach maasgebung des anfalls- oder abwaͤl-
zungs-rechtes, womit die kaiſerliche rechte in L. 3
§ 1 und 5 cod. de ſecundis nuptiis uͤbereinſtim-
men, wenn kinder aus der erſten ehe vorhanden
ſind, dafuͤr gehalten, daß, wenn die mutter, oder
der vater zur zwoten ehe ſchritten, das eigentum
des ererbeten iren andern kindern erſter ehe zufalle,
von Leyſer ſpecim. 300 med. 7 ſ. 131 fgg. vol. 5,
Knorre in der angezogenen diſp. cap. III § 2 ſ. 28,
welches
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 356. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/368>, abgerufen am 21.12.2024.
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