frid August Hofmannsstatuta localia von dem heergeräte und der morgengabe s. 103 fg.
Hundert und neuntes haubtstück gemischte anmerkungen von den ver- lobeten und eheleuten.
§ 806
die Teutsche heirateten gern in die freund- schaft,
Die Teutschen heirateten gern in die freund- schaft, um das geschlecht zu erhalten, und damit das gut bei einander blibe, Heineccius am a. o. T. I s. 156, Strodtmann am a. o. s. 314 fg.
§ 807
verabscheue- ten die fremden heiraten.
Fremde heiraten verabscheueten sie, cap. I, X. de sponsal., nach dem sprüchworte: "wo es "gänse gibet, da findet sich auch weide." Sihe des herrn prof. Sorbers probeschrift unterm Estorischen vorsize de odio Germanorum in ma- trimonia imparia, "wer nicht will seyn betrogen, "der kaufe des nachbars rind, und freie dessen "kind." Daher auch an einigen orten, z. e. in Nördlingen etc. noch diejenige, welche sich one obrigkeitliche erlaubnis an fremde verheiraten, das bürger-recht verliren (§ 352). Der burgmann heiratete eine burgmännin, und der lehnmann ei- ne vasallin aus des herrn lehnhofe. Beckde iure principis circa connubia ministrorum et vasallorum § 29 fgg. § 50 s. 51 fgg.
§ 808
die kaiserli- che rechte in den R. städ- ten wegen der bürger töchter.
In den Reichsstädten hatte der kaiser das recht eine der bürger töchter einem von seinem gefolge, der sie verlangete, zu geben. Dem kaiser mel- dete der libhaber sein fürhaben; gleich bald wur-
de
CIX haubtſt. von den
frid Auguſt Hofmannsſtatuta localia von dem heergeraͤte und der morgengabe ſ. 103 fg.
Hundert und neuntes haubtſtuͤck gemiſchte anmerkungen von den ver- lobeten und eheleuten.
§ 806
die Teutſche heirateten gern in die freund- ſchaft,
Die Teutſchen heirateten gern in die freund- ſchaft, um das geſchlecht zu erhalten, und damit das gut bei einander blibe, Heineccius am a. o. T. I ſ. 156, Strodtmann am a. o. ſ. 314 fg.
§ 807
verabſcheue- ten die fremden heiraten.
Fremde heiraten verabſcheueten ſie, cap. I, X. de ſponſal., nach dem ſpruͤchworte: „wo es „gaͤnſe gibet, da findet ſich auch weide.„ Sihe des herrn prof. Sorbers probeſchrift unterm Eſtoriſchen vorſize de odio Germanorum in ma- trimonia imparia, „wer nicht will ſeyn betrogen, „der kaufe des nachbars rind, und freie deſſen „kind.„ Daher auch an einigen orten, z. e. in Noͤrdlingen ꝛc. noch diejenige, welche ſich one obrigkeitliche erlaubnis an fremde verheiraten, das buͤrger-recht verliren (§ 352). Der burgmann heiratete eine burgmaͤnnin, und der lehnmann ei- ne vaſallin aus des herrn lehnhofe. Beckde iure principis circa connubia miniſtrorum et vaſallorum § 29 fgg. § 50 ſ. 51 fgg.
§ 808
die kaiſerli- che rechte in den R. ſtaͤd- ten wegen der buͤrger toͤchter.
In den Reichsſtaͤdten hatte der kaiſer das recht eine der buͤrger toͤchter einem von ſeinem gefolge, der ſie verlangete, zu geben. Dem kaiſer mel- dete der libhaber ſein fuͤrhaben; gleich bald wur-
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CIX haubtſt. von den
frid Auguſt Hofmanns ſtatuta localia von dem
heergeraͤte und der morgengabe ſ. 103 fg.
Hundert und neuntes haubtſtuͤck
gemiſchte anmerkungen von den ver-
lobeten und eheleuten.
§ 806
Die Teutſchen heirateten gern in die freund-
ſchaft, um das geſchlecht zu erhalten, und
damit das gut bei einander blibe, Heineccius am
a. o. T. I ſ. 156, Strodtmann am a. o. ſ. 314 fg.
§ 807
Fremde heiraten verabſcheueten ſie, cap. I, X.
de ſponſal., nach dem ſpruͤchworte: „wo es
„gaͤnſe gibet, da findet ſich auch weide.„ Sihe
des herrn prof. Sorbers probeſchrift unterm
Eſtoriſchen vorſize de odio Germanorum in ma-
trimonia imparia, „wer nicht will ſeyn betrogen,
„der kaufe des nachbars rind, und freie deſſen
„kind.„ Daher auch an einigen orten, z. e. in
Noͤrdlingen ꝛc. noch diejenige, welche ſich one
obrigkeitliche erlaubnis an fremde verheiraten, das
buͤrger-recht verliren (§ 352). Der burgmann
heiratete eine burgmaͤnnin, und der lehnmann ei-
ne vaſallin aus des herrn lehnhofe. Beck de
iure principis circa connubia miniſtrorum et
vaſallorum § 29 fgg. § 50 ſ. 51 fgg.
§ 808
In den Reichsſtaͤdten hatte der kaiſer das recht
eine der buͤrger toͤchter einem von ſeinem gefolge,
der ſie verlangete, zu geben. Dem kaiſer mel-
dete der libhaber ſein fuͤrhaben; gleich bald wur-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/356>, abgerufen am 21.11.2024.
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