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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757.

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CV haubtst. von den
schlage zu der Rivinischen probeschrift de princi-
pali beneficio in concedendis priuilegiis
s. 8.
Allein, beim hohen und nidern adel geschihet diß
täglich beim leibgedinge. Bekäme die wittbe der-
gleichen nicht; so ist es doch ein geding.

§ 789
die ehestif-
tung ist un-
wiederruf-
lich.

Die ehestiftungen sind nach masgebung der
Teutschen rechte unwiederruflich, Struvens iu-
rispr. heroica P. III
s. 30, von Westphal am
a. o. T. I s. 2101 u. fgg. Derohalben selbige einseitig
durch eines ehegatten letzten Willen nicht aufge-
hoben werden können, gestalt der vermeinte un-
terschid zwischen ehepacten unter den lebendigen
und contractsweise, oder auf den todtesfall ganz
unerfindlich, auch wider die verfassung der Teut-
schen rechte läuft, sihe von Westphal am a. o.
s. 2104, Grau de pactis dotalibus inter viuos
et mortis caussa,
Sparmann de praerogatiua
iuris Germanici prae iure Romano in pacto-
rum dotalium materia,
Risch non dari pacta
dotalia per testamentum vnius coniugis inuito
altero reuocabilia,
Altorf 1745, von Leyser
spec. 308, Herr H. G. R. Hombergk zu Vach
de origine atque indole distinctionum pacto-
rum dotalium in simplicia et mixta,
Pufen-
dorf
obseru. iur. uniuers. T. I obs. 109 s. 534,
Hohenloisches landrecht im Iten teile tit. 3 § 9.
Immittels kan man nicht abredig seyn, daß an
unterschiedenen orten sotane einteilung zur gewon-
heit worden, auch wohl in die landesgesäze einge-
flossen sind. Sihe die Schaumburgische policei-
ordnung cap. 18, die Frankfurtische reformation
im IIIten teile IIten tit. § 5, Dr. Orth am a. o.
im IIIten teile s. 19 fgg., verstattet den eheleuten
durch testamente den ehestiftungen entgegen zu
gebaren.

§ 790

CV haubtſt. von den
ſchlage zu der Riviniſchen probeſchrift de princi-
pali beneficio in concedendis priuilegiis
ſ. 8.
Allein, beim hohen und nidern adel geſchihet diß
taͤglich beim leibgedinge. Bekaͤme die wittbe der-
gleichen nicht; ſo iſt es doch ein geding.

§ 789
die eheſtif-
tung iſt un-
wiederruf-
lich.

Die eheſtiftungen ſind nach masgebung der
Teutſchen rechte unwiederruflich, Struvens iu-
rispr. heroica P. III
ſ. 30, von Weſtphal am
a. o. T. I ſ. 2101 u. fgg. Derohalben ſelbige einſeitig
durch eines ehegatten letzten Willen nicht aufge-
hoben werden koͤnnen, geſtalt der vermeinte un-
terſchid zwiſchen ehepacten unter den lebendigen
und contractsweiſe, oder auf den todtesfall ganz
unerfindlich, auch wider die verfaſſung der Teut-
ſchen rechte laͤuft, ſihe von Weſtphal am a. o.
ſ. 2104, Grau de pactis dotalibus inter viuos
et mortis cauſſa,
Sparmann de praerogatiua
iuris Germanici prae iure Romano in pacto-
rum dotalium materia,
Riſch non dari pacta
dotalia per teſtamentum vnius coniugis inuito
altero reuocabilia,
Altorf 1745, von Leyſer
ſpec. 308, Herr H. G. R. Hombergk zu Vach
de origine atque indole diſtinctionum pacto-
rum dotalium in ſimplicia et mixta,
Pufen-
dorf
obſeru. iur. uniuerſ. T. I obſ. 109 ſ. 534,
Hohenloiſches landrecht im Iten teile tit. 3 § 9.
Immittels kan man nicht abredig ſeyn, daß an
unterſchiedenen orten ſotane einteilung zur gewon-
heit worden, auch wohl in die landesgeſaͤze einge-
floſſen ſind. Sihe die Schaumburgiſche policei-
ordnung cap. 18, die Frankfurtiſche reformation
im IIIten teile IIten tit. § 5, Dr. Orth am a. o.
im IIIten teile ſ. 19 fgg., verſtattet den eheleuten
durch teſtamente den eheſtiftungen entgegen zu
gebaren.

§ 790
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[336/0348] CV haubtſt. von den ſchlage zu der Riviniſchen probeſchrift de princi- pali beneficio in concedendis priuilegiis ſ. 8. Allein, beim hohen und nidern adel geſchihet diß taͤglich beim leibgedinge. Bekaͤme die wittbe der- gleichen nicht; ſo iſt es doch ein geding. § 789 Die eheſtiftungen ſind nach masgebung der Teutſchen rechte unwiederruflich, Struvens iu- rispr. heroica P. III ſ. 30, von Weſtphal am a. o. T. I ſ. 2101 u. fgg. Derohalben ſelbige einſeitig durch eines ehegatten letzten Willen nicht aufge- hoben werden koͤnnen, geſtalt der vermeinte un- terſchid zwiſchen ehepacten unter den lebendigen und contractsweiſe, oder auf den todtesfall ganz unerfindlich, auch wider die verfaſſung der Teut- ſchen rechte laͤuft, ſihe von Weſtphal am a. o. ſ. 2104, Grau de pactis dotalibus inter viuos et mortis cauſſa, Sparmann de praerogatiua iuris Germanici prae iure Romano in pacto- rum dotalium materia, Riſch non dari pacta dotalia per teſtamentum vnius coniugis inuito altero reuocabilia, Altorf 1745, von Leyſer ſpec. 308, Herr H. G. R. Hombergk zu Vach de origine atque indole diſtinctionum pacto- rum dotalium in ſimplicia et mixta, Pufen- dorf obſeru. iur. uniuerſ. T. I obſ. 109 ſ. 534, Hohenloiſches landrecht im Iten teile tit. 3 § 9. Immittels kan man nicht abredig ſeyn, daß an unterſchiedenen orten ſotane einteilung zur gewon- heit worden, auch wohl in die landesgeſaͤze einge- floſſen ſind. Sihe die Schaumburgiſche policei- ordnung cap. 18, die Frankfurtiſche reformation im IIIten teile IIten tit. § 5, Dr. Orth am a. o. im IIIten teile ſ. 19 fgg., verſtattet den eheleuten durch teſtamente den eheſtiftungen entgegen zu gebaren. § 790

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/348>, abgerufen am 30.12.2024.