ehe allerdings verloren. Der insiz ist demnach weniger als der gebrauch eines hauses. In Sachsen nennet man ihn die herberge, oder die notwendige wonung, Lüder Menken im syste- mate iur. ciuil. lib. VII tit. 8 § 1 s. 159.
Hundert und fünftes haubtstück von den eheverlöbnissen und ehestif- tungen, oder ehelichen.
§ 761
Bevor die Teutschen hochzeit, oder wie hier zu lande die bauern sagen: hussig oder hoch- zich, macheten, und die braut nach hause füreten, muste zuförderst die belobung berichtiget werden.
§ 762
Das eheverlöbnis ist eine verbindung einer zumwas ein ehe- verlöbnis ist? ehestande tüchtigen manns- und weibes-person, unter einwilligung derer, welche nach fürschrift der rechte dazu erfordert werden.
§ 763
Bei den eheversprechungen erfodern die Teut-was darzu erfodert wird? schen sitten, die einwilligung der beiderseitigen äl- tern, und in deren mangel der grosältern beiderlei geschlechtes. Daher das sprüchwort heisset: wer die jungfer tochter will hon, muß die frau mutter drum fron. Frot (fraget) er die mutter nit, überkommet er die tochter nit, Pistorius am a. o. cent. 6, par. 53. Sind dise nicht vorhanden, ist der vormunden einwilligung, und dererjenigen, welche der ältern stelle vertreten, nötig; Kur- Braunschweigische landes-gesäze Ister teil s. 280. Herr H. R. Jenichende necessario curatorum in contrahendis sponsalibus consensu. In-
halts
X 3
eheverloͤbniſſen u. eheſtiftungen, ꝛc.
ehe allerdings verloren. Der inſiz iſt demnach weniger als der gebrauch eines hauſes. In Sachſen nennet man ihn die herberge, oder die notwendige wonung, Luͤder Menken im ſyſte- mate iur. ciuil. lib. VII tit. 8 § 1 ſ. 159.
Hundert und fuͤnftes haubtſtuͤck von den eheverloͤbniſſen und eheſtif- tungen, oder ehelichen.
§ 761
Bevor die Teutſchen hochzeit, oder wie hier zu lande die bauern ſagen: huſſig oder hoch- zich, macheten, und die braut nach hauſe fuͤreten, muſte zufoͤrderſt die belobung berichtiget werden.
§ 762
Das eheverloͤbnis iſt eine verbindung einer zumwas ein ehe- verloͤbnis iſt? eheſtande tuͤchtigen manns- und weibes-perſon, unter einwilligung derer, welche nach fuͤrſchrift der rechte dazu erfordert werden.
§ 763
Bei den eheverſprechungen erfodern die Teut-was darzu erfodert wird? ſchen ſitten, die einwilligung der beiderſeitigen aͤl- tern, und in deren mangel der grosaͤltern beiderlei geſchlechtes. Daher das ſpruͤchwort heiſſet: wer die jungfer tochter will hon, muß die frau mutter drum fron. Frot (fraget) er die mutter nit, uͤberkommet er die tochter nit, Piſtorius am a. o. cent. 6, par. 53. Sind diſe nicht vorhanden, iſt der vormunden einwilligung, und dererjenigen, welche der aͤltern ſtelle vertreten, noͤtig; Kur- Braunſchweigiſche landes-geſaͤze Iſter teil ſ. 280. Herr H. R. Jenichende neceſſario curatorum in contrahendis ſponſalibus conſenſu. In-
halts
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eheverloͤbniſſen u. eheſtiftungen, ꝛc.
ehe allerdings verloren. Der inſiz iſt demnach
weniger als der gebrauch eines hauſes. In
Sachſen nennet man ihn die herberge, oder die
notwendige wonung, Luͤder Menken im ſyſte-
mate iur. ciuil. lib. VII tit. 8 § 1 ſ. 159.
Hundert und fuͤnftes haubtſtuͤck
von den eheverloͤbniſſen und eheſtif-
tungen, oder ehelichen.
§ 761
Bevor die Teutſchen hochzeit, oder wie hier zu
lande die bauern ſagen: huſſig oder hoch-
zich, macheten, und die braut nach hauſe fuͤreten,
muſte zufoͤrderſt die belobung berichtiget werden.
§ 762
Das eheverloͤbnis iſt eine verbindung einer zum
eheſtande tuͤchtigen manns- und weibes-perſon,
unter einwilligung derer, welche nach fuͤrſchrift
der rechte dazu erfordert werden.
was ein ehe-
verloͤbnis
iſt?
§ 763
Bei den eheverſprechungen erfodern die Teut-
ſchen ſitten, die einwilligung der beiderſeitigen aͤl-
tern, und in deren mangel der grosaͤltern beiderlei
geſchlechtes. Daher das ſpruͤchwort heiſſet: wer
die jungfer tochter will hon, muß die frau mutter
drum fron. Frot (fraget) er die mutter nit,
uͤberkommet er die tochter nit, Piſtorius am a. o.
cent. 6, par. 53. Sind diſe nicht vorhanden, iſt
der vormunden einwilligung, und dererjenigen,
welche der aͤltern ſtelle vertreten, noͤtig; Kur-
Braunſchweigiſche landes-geſaͤze Iſter teil ſ. 280.
Herr H. R. Jenichen de neceſſario curatorum
in contrahendis ſponſalibus conſenſu. In-
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was darzu
erfodert
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/337>, abgerufen am 03.12.2024.
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