Alsfeld, Frankenberg, Kürttorf, Kirchhain, Nidda, etc. das leztlebende an den alten hinterfäl- ligen gütern, im Hüttenberge an den vogtgütern die leibzucht und den beisiz hat. Im amte Epp- stein, Ulrichstein, zu Gießen, Rosenthal, im amte Sturmfels, zu Staufenberg, Allendorf an der Lomm, Battenberg, Homberg vor der Höhe, Schotten, Frankenau, im amte Königsberg, Blankenstein, Blankenau, gemeinen lande zu Heuchelheim, Nidda, etc. hat der überlebende ehegatte auf den zugebrachten ligenden gütern ebenfalls die leibzucht. Im amte Sturmfels wird der vater, wenn kinder vorhanden sind, bei dem genusse aller verlassenschaft sein lebenlang, er verruke seinen witbenstul, oder nicht, belassen, doch daß der mütterlichen güter eigentum unver- zuckt, auch die güter in bau und besserung gehal- ten werden, welches mit der Fürstl. Heßischen gerichtsordnung vom jare 1497 cap. 31 überein- kommet. Hingegen wenn die mutter nach des vaters ableben ihren witbenstul verrüken will, muß sie den kindern ihre väterlichen güter folgen lassen. Zu Marburg, Alsfeld, Kirchhain, Frankenberg, Bidenkap, Schotten, im amte Ulrichstein, Epp- stein und Huttenberg, zu Gießen, Staufenberg, Kurttorf, Homberg an der Ohm, und vor der Höhe, Allendorf an der Lomm, Battenberg, und Nidda, hat der leztlebende ehegenos, wenn kin- der vorhanden sind, ebensfalls die leibzucht, sihe die Senkenbergischeselecta iuris et historia- rum im IIIten bande s. 272 fgg., die Marburgi- sche beiträge im Iten bande, das IIIte stük, cap. I.
§ 752
auch andern land- und stadtrechten hergebracht.
Diser beisiz oder die leibzucht ist nächst den be- nimten landen und orten, in der Wetterau, den Rheinischen, Fuldaischen, Ober- und Nieder-
sächsischen,
CIII haubtſt. von der
Alsfeld, Frankenberg, Kuͤrttorf, Kirchhain, Nidda, ꝛc. das leztlebende an den alten hinterfaͤl- ligen guͤtern, im Huͤttenberge an den vogtguͤtern die leibzucht und den beiſiz hat. Im amte Epp- ſtein, Ulrichſtein, zu Gießen, Roſenthal, im amte Sturmfels, zu Staufenberg, Allendorf an der Lomm, Battenberg, Homberg vor der Hoͤhe, Schotten, Frankenau, im amte Koͤnigsberg, Blankenſtein, Blankenau, gemeinen lande zu Heuchelheim, Nidda, ꝛc. hat der uͤberlebende ehegatte auf den zugebrachten ligenden guͤtern ebenfalls die leibzucht. Im amte Sturmfels wird der vater, wenn kinder vorhanden ſind, bei dem genuſſe aller verlaſſenſchaft ſein lebenlang, er verruke ſeinen witbenſtul, oder nicht, belaſſen, doch daß der muͤtterlichen guͤter eigentum unver- zuckt, auch die guͤter in bau und beſſerung gehal- ten werden, welches mit der Fuͤrſtl. Heßiſchen gerichtsordnung vom jare 1497 cap. 31 uͤberein- kommet. Hingegen wenn die mutter nach des vaters ableben ihren witbenſtul verruͤken will, muß ſie den kindern ihre vaͤterlichen guͤter folgen laſſen. Zu Marburg, Alsfeld, Kirchhain, Frankenberg, Bidenkap, Schotten, im amte Ulrichſtein, Epp- ſtein und Huttenberg, zu Gießen, Staufenberg, Kurttorf, Homberg an der Ohm, und vor der Hoͤhe, Allendorf an der Lomm, Battenberg, und Nidda, hat der leztlebende ehegenos, wenn kin- der vorhanden ſind, ebensfalls die leibzucht, ſihe die Senkenbergiſcheſelecta iuris et hiſtoria- rum im IIIten bande ſ. 272 fgg., die Marburgi- ſche beitraͤge im Iten bande, das IIIte ſtuͤk, cap. I.
§ 752
auch andern land- und ſtadtrechten hergebracht.
Diſer beiſiz oder die leibzucht iſt naͤchſt den be- nimten landen und orten, in der Wetterau, den Rheiniſchen, Fuldaiſchen, Ober- und Nieder-
ſaͤchſiſchen,
<TEI><text><body><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0332"n="320"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">CIII</hi> haubtſt. von der</hi></fw><lb/>
Alsfeld, Frankenberg, Kuͤrttorf, Kirchhain,<lb/>
Nidda, ꝛc. das leztlebende an den alten hinterfaͤl-<lb/>
ligen guͤtern, im Huͤttenberge an den vogtguͤtern<lb/>
die leibzucht und den beiſiz hat. Im amte Epp-<lb/>ſtein, Ulrichſtein, zu Gießen, Roſenthal, im<lb/>
amte Sturmfels, zu Staufenberg, Allendorf an<lb/>
der Lomm, Battenberg, Homberg vor der Hoͤhe,<lb/>
Schotten, Frankenau, im amte Koͤnigsberg,<lb/>
Blankenſtein, Blankenau, gemeinen lande zu<lb/>
Heuchelheim, Nidda, ꝛc. hat der uͤberlebende<lb/>
ehegatte auf den zugebrachten ligenden guͤtern<lb/>
ebenfalls die leibzucht. Im amte Sturmfels<lb/>
wird der vater, wenn kinder vorhanden ſind, bei<lb/>
dem genuſſe aller verlaſſenſchaft ſein lebenlang, er<lb/>
verruke ſeinen witbenſtul, oder nicht, belaſſen,<lb/>
doch daß der muͤtterlichen guͤter eigentum unver-<lb/>
zuckt, auch die guͤter in bau und beſſerung gehal-<lb/>
ten werden, welches mit der Fuͤrſtl. Heßiſchen<lb/>
gerichtsordnung vom jare 1497 cap. 31 uͤberein-<lb/>
kommet. Hingegen wenn die mutter nach des<lb/>
vaters ableben ihren witbenſtul verruͤken will, muß<lb/>ſie den kindern ihre vaͤterlichen guͤter folgen laſſen.<lb/>
Zu Marburg, Alsfeld, Kirchhain, Frankenberg,<lb/>
Bidenkap, Schotten, im amte Ulrichſtein, Epp-<lb/>ſtein und Huttenberg, zu Gießen, Staufenberg,<lb/>
Kurttorf, Homberg an der Ohm, und vor der<lb/>
Hoͤhe, Allendorf an der Lomm, Battenberg, und<lb/>
Nidda, hat der leztlebende ehegenos, wenn kin-<lb/>
der vorhanden ſind, ebensfalls die leibzucht, ſihe<lb/>
die <hirendition="#fr">Senkenbergiſche</hi><hirendition="#aq">ſelecta iuris et hiſtoria-<lb/>
rum</hi> im <hirendition="#aq">III</hi>ten bande ſ. 272 fgg., die Marburgi-<lb/>ſche beitraͤge im <hirendition="#aq">I</hi>ten bande, das <hirendition="#aq">III</hi>te ſtuͤk, cap. <hirendition="#aq">I.</hi></p></div><lb/><divn="3"><head>§ 752</head><lb/><noteplace="left">auch andern<lb/>
land- und<lb/>ſtadtrechten<lb/>
hergebracht.</note><p>Diſer beiſiz oder die leibzucht iſt naͤchſt den be-<lb/>
nimten landen und orten, in der Wetterau, den<lb/>
Rheiniſchen, Fuldaiſchen, Ober- und Nieder-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſaͤchſiſchen,</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[320/0332]
CIII haubtſt. von der
Alsfeld, Frankenberg, Kuͤrttorf, Kirchhain,
Nidda, ꝛc. das leztlebende an den alten hinterfaͤl-
ligen guͤtern, im Huͤttenberge an den vogtguͤtern
die leibzucht und den beiſiz hat. Im amte Epp-
ſtein, Ulrichſtein, zu Gießen, Roſenthal, im
amte Sturmfels, zu Staufenberg, Allendorf an
der Lomm, Battenberg, Homberg vor der Hoͤhe,
Schotten, Frankenau, im amte Koͤnigsberg,
Blankenſtein, Blankenau, gemeinen lande zu
Heuchelheim, Nidda, ꝛc. hat der uͤberlebende
ehegatte auf den zugebrachten ligenden guͤtern
ebenfalls die leibzucht. Im amte Sturmfels
wird der vater, wenn kinder vorhanden ſind, bei
dem genuſſe aller verlaſſenſchaft ſein lebenlang, er
verruke ſeinen witbenſtul, oder nicht, belaſſen,
doch daß der muͤtterlichen guͤter eigentum unver-
zuckt, auch die guͤter in bau und beſſerung gehal-
ten werden, welches mit der Fuͤrſtl. Heßiſchen
gerichtsordnung vom jare 1497 cap. 31 uͤberein-
kommet. Hingegen wenn die mutter nach des
vaters ableben ihren witbenſtul verruͤken will, muß
ſie den kindern ihre vaͤterlichen guͤter folgen laſſen.
Zu Marburg, Alsfeld, Kirchhain, Frankenberg,
Bidenkap, Schotten, im amte Ulrichſtein, Epp-
ſtein und Huttenberg, zu Gießen, Staufenberg,
Kurttorf, Homberg an der Ohm, und vor der
Hoͤhe, Allendorf an der Lomm, Battenberg, und
Nidda, hat der leztlebende ehegenos, wenn kin-
der vorhanden ſind, ebensfalls die leibzucht, ſihe
die Senkenbergiſche ſelecta iuris et hiſtoria-
rum im IIIten bande ſ. 272 fgg., die Marburgi-
ſche beitraͤge im Iten bande, das IIIte ſtuͤk, cap. I.
§ 752
Diſer beiſiz oder die leibzucht iſt naͤchſt den be-
nimten landen und orten, in der Wetterau, den
Rheiniſchen, Fuldaiſchen, Ober- und Nieder-
ſaͤchſiſchen,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/332>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.