et historiarum im IIIten bande s. 272 fgg. von Giesen findet man den stadtbrauch in den Sen- kenbergischen semestribus num. I im anhange s. 4 und s. 35. In hisigen gegenden wird die er- rungenschaft heut zu tage zur helfte gemein, thue hinzu des Peter Stokmannsdecisiones curiae Brabant. decis. 49 num. I s. 131 fgg. die ange- zogenen Wertheimischen statuten § 66 besagen ein gleiches. Die errungenschaft kan von einem ehegatten dem andern nicht entzogen werden, ie- doch können wol redliche ursachen vorkommen, da sotaner ehegewinst dem ehegenossen entzohen wer- den kan; z. e. wegen böslicher weglaufung und verlassung, ehescheidung, ehebruch etc. wird der schuldige ehegatte des bemeldeten nuzens verlustig, Dr. Orth im IIIten teile s. 579 fgg. wofern sich der unschuldige mit dem schuldigen nicht wieder versönet, s. 586, 587.
Hundert und drittes haubistück von der leibzucht oder erftocht, dem beisize und niesbrauche der ältern an ihrer kinder, oder des verstorbenen ehegattens gütern.
§ 742
wie der bei- siz erlanget wird?
Ein ausflus von der gemeinschaft der güter ist die leibzucht, der beisiz, und niesbrauch, wel- chen der überbliebene ehegatt an des verstorbenen gütern, nach masgebung der besondern Teutschen land- und stadt-gesäze, hat, wiewohl selbiger auch durch gedinge und vermächtnisse erlanget werden kann, Dr. Orth am a. o. im IIten teile s. 533
s. 536,
CIII haubtſt. von der
et hiſtoriarum im IIIten bande ſ. 272 fgg. von Gieſen findet man den ſtadtbrauch in den Sen- kenbergiſchen ſemeſtribus num. I im anhange ſ. 4 und ſ. 35. In hiſigen gegenden wird die er- rungenſchaft heut zu tage zur helfte gemein, thue hinzu des Peter Stokmannsdeciſiones curiae Brabant. deciſ. 49 num. I ſ. 131 fgg. die ange- zogenen Wertheimiſchen ſtatuten § 66 beſagen ein gleiches. Die errungenſchaft kan von einem ehegatten dem andern nicht entzogen werden, ie- doch koͤnnen wol redliche urſachen vorkommen, da ſotaner ehegewinſt dem ehegenoſſen entzohen wer- den kan; z. e. wegen boͤslicher weglaufung und verlaſſung, eheſcheidung, ehebruch ꝛc. wird der ſchuldige ehegatte des bemeldeten nuzens verluſtig, Dr. Orth im IIIten teile ſ. 579 fgg. wofern ſich der unſchuldige mit dem ſchuldigen nicht wieder verſoͤnet, ſ. 586, 587.
Hundert und drittes haubiſtuͤck von der leibzucht oder erftocht, dem beiſize und niesbrauche der aͤltern an ihrer kinder, oder des verſtorbenen ehegattens guͤtern.
§ 742
wie der bei- ſiz erlanget wird?
Ein ausflus von der gemeinſchaft der guͤter iſt die leibzucht, der beiſiz, und niesbrauch, wel- chen der uͤberbliebene ehegatt an des verſtorbenen guͤtern, nach masgebung der beſondern Teutſchen land- und ſtadt-geſaͤze, hat, wiewohl ſelbiger auch durch gedinge und vermaͤchtniſſe erlanget werden kann, Dr. Orth am a. o. im IIten teile ſ. 533
ſ. 536,
<TEI><text><body><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0328"n="316"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">CIII</hi> haubtſt. von der</hi></fw><lb/><hirendition="#aq">et hiſtoriarum</hi> im <hirendition="#aq">III</hi>ten bande ſ. 272 fgg. von<lb/>
Gieſen findet man den ſtadtbrauch in den Sen-<lb/>
kenbergiſchen <hirendition="#aq">ſemeſtribus</hi> num. <hirendition="#aq">I</hi> im anhange<lb/>ſ. 4 und ſ. 35. In hiſigen gegenden wird die er-<lb/>
rungenſchaft heut zu tage zur helfte gemein, thue<lb/>
hinzu des <hirendition="#fr">Peter Stokmanns</hi><hirendition="#aq">deciſiones curiae<lb/>
Brabant. deciſ.</hi> 49 num. <hirendition="#aq">I</hi>ſ. 131 fgg. die ange-<lb/>
zogenen Wertheimiſchen ſtatuten § 66 beſagen<lb/>
ein gleiches. Die errungenſchaft kan von einem<lb/>
ehegatten dem andern nicht entzogen werden, ie-<lb/>
doch koͤnnen wol redliche urſachen vorkommen, da<lb/>ſotaner ehegewinſt dem ehegenoſſen entzohen wer-<lb/>
den kan; z. e. wegen boͤslicher weglaufung und<lb/>
verlaſſung, eheſcheidung, ehebruch ꝛc. wird der<lb/>ſchuldige ehegatte des bemeldeten nuzens verluſtig,<lb/>
Dr. <hirendition="#fr">Orth</hi> im <hirendition="#aq">III</hi>ten teile ſ. 579 fgg. wofern ſich<lb/>
der unſchuldige mit dem ſchuldigen nicht wieder<lb/>
verſoͤnet, ſ. 586, 587.</p></div></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Hundert und drittes haubiſtuͤck<lb/>
von der leibzucht oder erftocht, dem</hi><lb/>
beiſize und niesbrauche der aͤltern an ihrer<lb/>
kinder, oder des verſtorbenen ehegattens<lb/>
guͤtern.</head><lb/><divn="3"><head>§ 742</head><lb/><noteplace="left">wie der bei-<lb/>ſiz erlanget<lb/>
wird?</note><p><hirendition="#in">E</hi>in ausflus von der gemeinſchaft der guͤter iſt<lb/>
die leibzucht, der beiſiz, und niesbrauch, wel-<lb/>
chen der uͤberbliebene ehegatt an des verſtorbenen<lb/>
guͤtern, nach masgebung der beſondern Teutſchen<lb/>
land- und ſtadt-geſaͤze, hat, wiewohl ſelbiger auch<lb/>
durch gedinge und vermaͤchtniſſe erlanget werden<lb/>
kann, Dr. <hirendition="#fr">Orth</hi> am a. o. im <hirendition="#aq">II</hi>ten teile ſ. 533<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſ. 536,</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[316/0328]
CIII haubtſt. von der
et hiſtoriarum im IIIten bande ſ. 272 fgg. von
Gieſen findet man den ſtadtbrauch in den Sen-
kenbergiſchen ſemeſtribus num. I im anhange
ſ. 4 und ſ. 35. In hiſigen gegenden wird die er-
rungenſchaft heut zu tage zur helfte gemein, thue
hinzu des Peter Stokmanns deciſiones curiae
Brabant. deciſ. 49 num. I ſ. 131 fgg. die ange-
zogenen Wertheimiſchen ſtatuten § 66 beſagen
ein gleiches. Die errungenſchaft kan von einem
ehegatten dem andern nicht entzogen werden, ie-
doch koͤnnen wol redliche urſachen vorkommen, da
ſotaner ehegewinſt dem ehegenoſſen entzohen wer-
den kan; z. e. wegen boͤslicher weglaufung und
verlaſſung, eheſcheidung, ehebruch ꝛc. wird der
ſchuldige ehegatte des bemeldeten nuzens verluſtig,
Dr. Orth im IIIten teile ſ. 579 fgg. wofern ſich
der unſchuldige mit dem ſchuldigen nicht wieder
verſoͤnet, ſ. 586, 587.
Hundert und drittes haubiſtuͤck
von der leibzucht oder erftocht, dem
beiſize und niesbrauche der aͤltern an ihrer
kinder, oder des verſtorbenen ehegattens
guͤtern.
§ 742
Ein ausflus von der gemeinſchaft der guͤter iſt
die leibzucht, der beiſiz, und niesbrauch, wel-
chen der uͤberbliebene ehegatt an des verſtorbenen
guͤtern, nach masgebung der beſondern Teutſchen
land- und ſtadt-geſaͤze, hat, wiewohl ſelbiger auch
durch gedinge und vermaͤchtniſſe erlanget werden
kann, Dr. Orth am a. o. im IIten teile ſ. 533
ſ. 536,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/328>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.