iuris Germanici: längst leib, längst gut: "wem ich meinen leib gönne, dem gönne ich auch mein gut;" wer den kopf hat, schiert den bart, Hert am a. o. "wer das andre überlebet, zeucht die schanze gar, oder der letzte thut die thür zu," Karl Gottlob Knorr in den rechtlichen anmer- kungen s. 83-124; oder "die dem manne trauet, trauet auch den schulden, Hertlib. I par. 70." "wenn die deke über den kopf ist, sind die eheleute gleich reich", Cypräusde spons. cap. V § 35. Fr. Ernst Vogtde iure coniugum in bona, § 13. "Mann und weib sind mit einander in gleicher gewehr".
§ 730
wie die ge- meinschaft der güter unter ehe- leuten im Fulda[i]schen beschaffen ist.
Inhalts der Fuldaischen ordnung vom jare 1719 verhält es sich mit der gemeinschaft der gü- ter unter den eheleuten nach dem Fuldaischen ge- brauche "hut bei schleier, und schleier bei hut" folgender gestalt: Wenn zwo ledige personen one aufgerichtetes besonderes ehegeding sich schlech- terdings heiraten, daß diselbe in eine wahre ge- meinschaft der güter mit einander treten, sowol derer, welche sie wirklich zusammenbringen, als auch was einem oder andern teile hiernächst durch erbfall, schenkung, oder in andere wege zukommet, benebst allem demjenigen, was sie in stehender ehe erwerben, dergestalt, daß unangesehen ein ehegatt mehr oder weniger, als der andere, ja auch gar nichtszubrächte, oder hiernachst überkäme, dennoch zu den anderseits vorhandenen, überkommenen, oder erworbenen one unterschid mit gehöre; disem- nach erbet ein ehegatte, wofern aus solcher ehe keine kinder erzogen würden, oder wärender ehe die geborne gestorben wären, den andern mit aus- schlüssung aller dem verstorbenen angehörigen der- gestalt völlig, daß in des sterbenden mächten nicht
stehet,
CII haubtſt. von der
iuris Germanici: laͤngſt leib, laͤngſt gut: „wem ich meinen leib goͤnne, dem goͤnne ich auch mein gut;„ wer den kopf hat, ſchiert den bart, Hert am a. o. „wer das andre uͤberlebet, zeucht die ſchanze gar, oder der letzte thut die thuͤr zu,„ Karl Gottlob Knorr in den rechtlichen anmer- kungen ſ. 83-124; oder „die dem manne trauet, trauet auch den ſchulden, Hertlib. I par. 70.„ „wenn die deke uͤber den kopf iſt, ſind die eheleute gleich reich„, Cypraͤusde ſponſ. cap. V § 35. Fr. Ernſt Vogtde iure coniugum in bona, § 13. „Mann und weib ſind mit einander in gleicher gewehr„.
§ 730
wie die ge- meinſchaft der guͤter unter ehe- leuten im Fulda[i]ſchen beſchaffen iſt.
Inhalts der Fuldaiſchen ordnung vom jare 1719 verhaͤlt es ſich mit der gemeinſchaft der guͤ- ter unter den eheleuten nach dem Fuldaiſchen ge- brauche „hut bei ſchleier, und ſchleier bei hut„ folgender geſtalt: Wenn zwo ledige perſonen one aufgerichtetes beſonderes ehegeding ſich ſchlech- terdings heiraten, daß diſelbe in eine wahre ge- meinſchaft der guͤter mit einander treten, ſowol derer, welche ſie wirklich zuſammenbringen, als auch was einem oder andern teile hiernaͤchſt durch erbfall, ſchenkung, oder in andere wege zukommet, benebſt allem demjenigen, was ſie in ſtehender ehe erwerben, dergeſtalt, daß unangeſehen ein ehegatt mehr oder weniger, als der andere, ja auch gar nichtszubraͤchte, oder hiernachſt uͤberkaͤme, dennoch zu den anderſeits vorhandenen, uͤberkommenen, oder erworbenen one unterſchid mit gehoͤre; diſem- nach erbet ein ehegatte, wofern aus ſolcher ehe keine kinder erzogen wuͤrden, oder waͤrender ehe die geborne geſtorben waͤren, den andern mit aus- ſchluͤſſung aller dem verſtorbenen angehoͤrigen der- geſtalt voͤllig, daß in des ſterbenden maͤchten nicht
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CII haubtſt. von der
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gut;„ wer den kopf hat, ſchiert den bart, Hert
am a. o. „wer das andre uͤberlebet, zeucht die
ſchanze gar, oder der letzte thut die thuͤr zu,„
Karl Gottlob Knorr in den rechtlichen anmer-
kungen ſ. 83-124; oder „die dem manne trauet,
trauet auch den ſchulden, Hert lib. I par. 70.„
„wenn die deke uͤber den kopf iſt, ſind die eheleute
gleich reich„, Cypraͤus de ſponſ. cap. V § 35.
Fr. Ernſt Vogt de iure coniugum in bona,
§ 13. „Mann und weib ſind mit einander in
gleicher gewehr„.
§ 730
Inhalts der Fuldaiſchen ordnung vom jare
1719 verhaͤlt es ſich mit der gemeinſchaft der guͤ-
ter unter den eheleuten nach dem Fuldaiſchen ge-
brauche „hut bei ſchleier, und ſchleier bei hut„
folgender geſtalt: Wenn zwo ledige perſonen
one aufgerichtetes beſonderes ehegeding ſich ſchlech-
terdings heiraten, daß diſelbe in eine wahre ge-
meinſchaft der guͤter mit einander treten, ſowol
derer, welche ſie wirklich zuſammenbringen, als
auch was einem oder andern teile hiernaͤchſt durch
erbfall, ſchenkung, oder in andere wege zukommet,
benebſt allem demjenigen, was ſie in ſtehender ehe
erwerben, dergeſtalt, daß unangeſehen ein ehegatt
mehr oder weniger, als der andere, ja auch gar
nichtszubraͤchte, oder hiernachſt uͤberkaͤme, dennoch
zu den anderſeits vorhandenen, uͤberkommenen,
oder erworbenen one unterſchid mit gehoͤre; diſem-
nach erbet ein ehegatte, wofern aus ſolcher ehe
keine kinder erzogen wuͤrden, oder waͤrender ehe
die geborne geſtorben waͤren, den andern mit aus-
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Estor, Johann Georg: Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen. Bd. 1. Marburg, 1757, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit01_1757/320>, abgerufen am 23.11.2024.
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